Wie der Presse bereits zu entnehmen war, ist der „Schluss-Pfiff“ im Rennen und Ringen um die besten Ideen für mehr Wachstum und Wohlstand an der Westküste ertönt. Hintergrund ist das speziell auf Nordfriesland, Dithmarschen, Steinburg und Helgoland zugeschnittene 30 Millionen Euro umfassende EU-Sonderprogramm ITI Westküste (Integrierte Territoriale Investitionen „Tourismus- und Energiekompetenzregion Westküste“). Das ITI-Programm wird gespeist aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE).
Wie Wirtschafts-Staatssekretär Dr. Frank Nägele gemeinsam mit Nordfrieslands Landrat Dieter Harrsen und Dithmarschens Landrat Dr. Jörn Klimant jüngst bekannt gab, seien vom ITI-Gremium zum Abschluss der zweiten Wettbewerbsphase acht von ehemals zwölf Konzepten als zukunftsträchtig eingestuft worden. Die acht Sieger-Konzepte umfassen insgesamt 81 Einzelprojekte mit Investitionsvolumina zwischen 1,4 und 15,7 Millionen Euro. „Wir gratulieren allen Konzeptverantwortlichen und sind sehr zuversichtlich, dass die Projekte nun auch zügig gefördert werden können“, sagte Nägele.
Mit dem Konzept-Titel: „Insel Amrum – Gesamtinsulares Entwicklungskonzept zur Stärkung des Naturtourismus im Weltnaturerbe Wattenmeer“ gehört Amrum zu den 8 Gewinnern des Wettbewerbs.
Amrum-News hat beim Konzeptverantwortlichen und Vorstand der AmrumTouristik, Frank Timpe, nachgefragt:
Red.: Das klingt doch nach einem Erfolg für die Insel Amrum ?
Frank Timpe: Ja, ich denke schon, dass wir die Teilnahme und jetzige Bestätigung unserer Ausarbeitung als Erfolg werten dürfen, zumal im Verlauf des Wettbewerbs über 2 Entwicklungsphasen nicht absehbar war, ob wir mit unserer insular zugeschnittenen Strategie und einhergehenden Einzel-Projekten im sehr ambitionierten Gesamtkonzert mitspielen würden.
Red.: Inwieweit bestand denn Unsicherheit ?
Das gesamte Förderprogramm ist besonderen Regeln und Voraussetzungen unterworfen, von denen wir wussten, dass einige Projekte nicht in die Förderkulisse passen würden, jedoch in der Gesamtbetrachtung des Konzeptes aber bedeutende Bausteine darstellen. Wir haben uns von daher eher an der Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit orientiert, als an den Förderkriterien. Echte „ITI-Relevanz“ hatten neben dem Gesamtkonzept 5 von 9 Einzelprojekten. Davon war eines unter einem anderen regionalen Konzeptdach angesiedelt.
Parallel haben wir den Wettbewerbsprozess unter Beteiligung des Umweltplanungsbüros „UAG“ aus Kiel genutzt, ein Entwicklungskonzept für Amrum auf den Weg zu bringen, das uns auch ungeachtet des Wettbewerbs künftig von Nutzen sein wird.
Red.: Um welche Projekte geht es auf Amrum und welche werden nach diesem Wettbewerb gefördert ?
FT: Über den ITI-Wettbewerb könnten jetzt folgende Infrastrukturmaß-nahmen angegangen werden:
In Norddorf gibt es eine Projektskizze zur Gestaltung des Areals „altes Schwimmbad“. In Nebel stehen Gestaltungsmaßnahmen für die Strandübergänge in Nebel und Süddorf auf der Wunschliste. In Wittdün stehen gleich 3 Projekte auf der Agenda. Hier geht es um betriebliche und vornehmlich energetische Optimierungsmaßnahmen im Badeland, über ein weiteres Vorhaben zusammen mit der Schutzstation Wattenmeer soll die Schwimmbad-Außenfläche mit dem Projekt „NaTourdüne Amrum“ naturtouristisch deutlich aufgewertet werden. Dazu liegen überdies 2 Planungsvorschläge für ein Anbauvorhaben am Badeland vor.
Die Jugendherberge in Wittdün hat sich unserem „Konzeptdach“ angeschlossen und könnte gewünschte energetische Optimierungsmaßnahmen umsetzen.
Die vorgenannten Maßnahmen machen ein Volumen von rund 2,4 Mio. € aus und bewegen sich somit in einem durch verschiedene Partner getragenen Rahmen, der wirtschaftlich auch darzustellen wäre.
Die Wunschliste ist in Wirklichkeit erheblich länger und umfasst wirtschaftlich einen entsprechend umfangreicheren Rahmen. Da geht es unter anderem um verkehrsleitende Maßnahmen in Norddorf, die auch die Strandzuwegung vom Ortszentrum zum Hauptstrand einschließen, die Entwicklung des Haus des Gastes in Nebel oder auch die „Strandbar“ in Wittdün an der Wandelbahn.
Die Gesamtkonzeption, die in diesen Tagen finalisiert wird, beinhaltet ebenso einen Maßnahmenkatalog zur künftigen Ausrichtung der AmrumTouristik selber.
Erfreulich ist bei dem gesamten Wettbewerb, dass wir sowohl auf regionaler als auch auf Landesebene sehr deutlich machen konnten, wie wir uns eine strategische und infrastrukturelle Entwicklung vorstellen. Dabei wurde landesseitig deutlich, dass man auf der erarbeiteten Grundlage ebenso die Maßnahmen, die zumindest über dieses Förderprogramm nicht abgebildet werden können, gegebenen-falls über andere Programme mit positiven Vorzeichen begleiten werde.
Red.: Wie geht es jetzt weiter ?
FT: Jetzt sind wir selber wieder gefordert, die konkreten Abstimmungen in den gemeindlichen Gremien anzugehen. Einige Maßnahmen haben bereits die nötige „Platzreife“, um direkt in die Beantragung gehen zu können, andere Projektskizzen können jetzt detaillierter mit den Gremien ausgearbeitet werden. Die entsprechenden Entscheidungen zur weiteren Vorgehensweise liegen selbstverständlich bei den einzelnen Gemeinden.
Red.: Vielen Dank für die Informationen und viel Erfolg !