Jedem seine Kurkarte – Neues Meldescheinsystem der Amrum Touristik


Amrum führt das Online-Verfahren für den Einzug von Kurabgaben ein. Auf Föhr bewährt sich das System schon seit sechs Jahren. Ab 1. Januar 2017 können auch Amrums Vermieter Meldescheine, Kurabgaben und Gästekarte über eine Internetmaske managen. Was man dazu braucht? Nur einen PC mit Internetzugang und einen Drucker.

Zur Infoveranstaltung wurde es voll
Zur Infoveranstaltung wurde es voll

Die Informationsveranstaltung im Seeheim war dementsprechend gut besucht. “Elektronischer Meldeschein, Kurbeitrags-Abrechnungssystem und digitale Gästekarte – dahinter steckt die grundsätzliche Erkenntnis, dass eine Umstellung des Gesamtsystems unumgänglich ist”, sagt Amrums Tourismus-Chef Frank Timpe. Auf Föhr nutzen bisher 47 Prozent der Leistungsträger das Online-Verfahren, worüber rund 52 Prozent aller Meldescheine abgewickelt werden. “Wenn von den rund 800 Amrumer Vermietern zum Start zwanzig Prozent am neuen Online-Verfahren teilnähmen, wäre das schon ein toller Erfolg”, gibt sich Frank Timpe optimistisch.

Die Neuheiten beim Online-Verfahren in Kürze: Für Meldescheine und Kurkarten bekommt der Vermieter vorperforierte Druckvorlagen. Jeder Gast erhält künftig eine Kurkarte, auch kleine (Kinder-)Gäste. Der Gast muss den Meldeschein nur noch unterschreiben und nicht mehr selbst ausfüllen. Die Abgabe des Papieres entfällt, da es elektronisch übermittelt wird – das spart Wege. Die Kurbeiträge werden automatisch berechnet. Grundlage ist eine klar strukturierte Internetmaske mit den auch bisher aus dem Handverfahren bekannten Leerfeldern. Einmal eingegeben, können die Daten der Gäste jederzeit wieder aufgerufen werden, was bei 60 Prozent Stammgästen eine Arbeitserleichterung bedeuten dürfte. Abgerechnet wird die Kurtaxe nach Abreise der Gäste. Solange können auch alle Datensätze geändert beziehungsweise storniert werden.

Für die Benutzung muss keine Software auf dem Heimrechner installiert werden. Großvermieter und Hotels können mittels Schnittstellen ihre Registrierdaten auch für den Online-Meldeschein nutzen. Für alle gilt:

Sonderfälle können jederzeit in den Touristbüros besprochen werden. Dort würde man zum Beispiel auch (durch Datensatzverknüpfung) dafür sorgen, dass mehrmals im Jahr kommende Urlauber nicht über die Kurtaxen-Jahrespauschale von 78 Euro hinaus belastet werden. “Weitere Ermäßigungstatbestände müssen vernünftig kategorisiert werden”, sagt Timpe mit Blick auf das System. Durch Kaffee-Überflutung und Druckchaos unbrauchbar gewordene Vorlagen sollten bei den Touristbüros wieder abgegeben werden.

Die neuen Gästekarten sind mittels Barcode elektronisch lesbar. Für Frank Timpe ein richtungsweisender Schritt im Sinne des Gesamtkonzeptes “Amrum Card”. “Wir erweitern damit natürlich die technischen Spielräume und nähern uns der Möglichkeit, solche Karten vielleicht irgendwann einmal auch mit Serviceleistungen aufladen zu können.” Neben dem zeitgemäßeren Auftritt hat das Online-System natürlich den Vorteil, Belegungszahlen sehr viel schneller verfügbar zu haben, Saisonverläufe zeitnah zu verfolgen und auf verlässliche Zahlen (und Meldescheine) nicht bis zum Saisonbeginn des Folgejahres warten zu müssen.

Wenn man sich die Angst vor Technik wegdenkt, dann gibt es eigentlich kaum Gründe, nicht auf das Online-Verfahren umzustellen: Keine Meldeschein-Lagerhaltung, kein Durchschlaggefummel, keine kryptisch zu lesenden Gastkarten, statt dessen ordentliche Ausdrucke, transparente Arbeitsweise, statistische Überblicke in die eigene Belegung, Schnellsuche und automatische Vervollständigung vieler Eingaben.

“Mischen kann man beide Systeme nicht”, betont Christopher Böhm, Projektmanager bei der Firma AVS, die sich auf automatische Meldescheinsysteme spezialisiert hat und damit über 190 Städte und Tourismusverbünde in Deutschland, Österreich und der Schweiz versorgt, darunter hier oben auch Sylt, Büsum und Friedrichskoog.

Wer weiter per Hand schreiben will oder muss, kann das tun. Nacherfassung und Abrechnungserstellung erfolgen dann durch die Mitarbeiter im System. Wer zu Online wechselt, kann sich ab sofort bei der Amrum Touristik in den Gemeinden sowohl Zugangsdaten und Druckvorlagen als auch umfassende Beratung holen. Das Gleiche gilt für Vermieter und Agenturen auf Föhr, wo die Kurkasse beziehungsweise der Vermieterservice offen für intensive Gespräche und Fragen sind.

 

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Über Undine Bischoff

Journalistin und Texterin. Fuhr mit drei Jahren zum ersten Mal über den Kniep – in einer Schubkarre. Weil ihr Vater da draußen eine Holzhütte baute, zwanzig Feriensommerjahre lang. Betextet Webseiten und Kataloge, schreibt für verschiedene Medien und natürlich für Amrum News.

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