„Wenn die Wellen leuchten“ – neuer Amrum-Roman und Urlaubsschmöker


Autorin: Patricia Koelle, Berlin 2014.
Foto: Gaby Gerster

Wer Amrum kennt und liebt, kann von Büchern über diese Insel kaum genug bekommen. Nachschub gibt es jetzt aus dem Fischer Verlag: „Wenn die Wellen leuchten“ von Bestseller-Autorin Patricia Koelle.

Bekannt wurde Koelle mit einer Ostsee-Trilogie, obwohl sie in einem Interview einmal sagte, wenn sie sich einen Ort aussuchen könne, an dem sie einen ganzen Tag verbringen könne, dann wäre das auf jeden Fall Amrum.

Dass es aber erst eine Ostsee-Trilogie gab, bevor die Berlinerin mit einer Nordsee-Trilogie begann, hat private Gründe. Ihr Mann kann nicht mehr weit reisen, weshalb die beiden oft an der Ostsee waren. Da bietet es sich für eine, die das Meer liebt, an, ein Buch an die Ostsee zu versetzen.

„Mir war damals auch gar nicht klar, dass das einmal eine Trilogie werden würde“, erzählt die Schriftstellerin. „Eigentlich sollte es nur ein kleiner Roman werden. Und danach wollte ich über Amrum schreiben.“

Denn sie kennt Amrum, seit sie 12 Jahre alt war. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, sagt sie und fuhr immer und immer wieder auf die Insel. Sie liebte es, rund um den Leuchtturm in den Dünen zu sitzen, am Wriakhörnsee, in der Heide und im Wald.

„Es ist diese Naturbelassenheit, dieser unendlich weite Strand, der Geruch in der Luft, der Schlick unter den Füßen. Ich war auch schon auf anderen Inseln, aber keine war wie Amrum. Zum Teil bin ich wohl Seehund. Ich brauche einfach viel Platz und wenige Menschen um mich herum.“

Diese Liebe und dieses Lebensgefühl finden sich dann auch in ihrem neusten Buch „Wenn die Wellen leuchten“ wieder, das der Fischer Verlag gerade als Taschenbuch und E-Book herausgegeben hat.

Diesmal war die Geschichte aber von vornherein als Trilogie angelegt, weil „in einem Buch nicht genug Platz für Rheas Geschichte war“, so Koelle. „Und eine Trilogie erlaubt es mir, im Kopf noch länger auf Amrum zu bleiben.“

„Wenn die Wellen leuchten“ – neuer Amrum-Roman und Urlaubsschmöker

Acht Monate hat sie an Teil eins gearbeitet, in ihren Erinnerungen gestöbert, im Internet recherchiert, viel in Büchern gelesen und sich telefonisch mit einer Amrumerin ausgetauscht, die ihre Insel in- und auswendig kennt. Herausgekommen ist, wie die Schriftstellerin es nennt, eine Art „Gegengewicht zu den vielen Krimis, Thrillern und Dystopien“, die derzeit den Buchmarkt bestimmen. Sie möchte, dass ihre Leserinnen und Leser sich mit und in ihren Büchern wohl- und zu Hause fühlen.

„Zuhause ist für mich ein Ort, an dem man sich wohl und geborgen fühlt, sicher und glücklich. Wenn ich Gäste bekomme, mache ich es ihnen ja auch gemütlich und schön. Und genau so betrachte ich meine Leserinnen und Leser: sie sollen sich entspannen können und anschließend gut danach schlafen können, ohne schlecht zu träumen.“ Und auf diese Weise spiegelt sich das grundlegende Gefühl, das Amrum seinen Gästen vermittelt, auch in ihrem Buch wider.

Die junge Rhea, gebürtige Amrumerin, liebt ihre Insel, den Sand und die Weite. Sie möchte gar nicht weg, auch wenn die Gäste sie manchmal verwundert danach fragen. Doch es gibt da ein Geheimnis in der Familie, dem schon ihre Mutter Filine seit Jahren auf den Grund zu gehen versucht. Und nicht zuletzt sucht Rhea ihren Vater, von dem sie nicht einmal den Namen weiß. Auch er hat ein Geheimnis mit sich genommen – das der großen Liebe.

Die Geschichte um Rhea und Filine ist fiktiv. Auch die Orte, an denen die Geschichte spielt, sind nur ungefähr an realen Orten auf der Insel platziert. Koelle hat das ganz bewusst so gehalten: „Ich habe nach Erscheinen der Ostsee-Trilogie viele Briefe von Leserinnen und Lesern bekommen, in denen sie sich beschwerten, dass die Leute aus meinen Büchern ja gar nicht in den von mir beschriebenen Häusern wohnten.“ Sie wollte nun nicht, dass auch jemand an den Amrumer Häusern klopft, um zu sehen, wie es Rhea und Filine und all den anderen Figuren aus ihrem Roman heute wohl geht.

So mögen die Orte aus diesem guten Grund nicht ganz mit den realen Orten auf Amrum übereinstimmen, aber die historischen Fakten sind korrekt. Darauf legt Koelle besonderen Wert und hat sich diesbezüglich eingehend beraten lassen.

Und das Amrum-Gefühl, die Weite, die Luft, der endlose Strand, die Füße im Schlick – all das springt natürlich aus jeder Zeile. Wer ihre früheren Bücher kennt, wird sich freuen, weil sogar die eine oder andere Figur aus diesen Romanen nun auch mal kurz auf Amrum auftaucht.

„Wenn die Wellen leuchten“ ist eine leichte, entspannende und mit interessanten Einfällen und spannenden historischen Details durchsetzte Schmöker-Lektüre, nicht nur für einen regnerischen Sommeranfang auf Amrum.

http://www.fischerverlage.de/buch/wenn_die_wellen_leuchten/9783596297610

Birte Vogel für Amrum-News

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