„Baumwelten“ – ein Bildvortrag des Naturliebhabers und Baumfreundes Conrad Amber…


Bäume sind nicht gleich Bäume – und sie waren schon immer da. Tausende von Jahren über zig Generationen hinweg begleiten sie die Geschichte und ihre Menschen. Sie haben Kriege, Brände und Wetterkatastrophen überstanden und geben Menschen und Tieren Schutz, Sauerstoff, Nahrung und Medizin.

Darüber und über noch viel mehr hielt am Samstagabend der Naturliebhaber, Baumfreund und begeisterte Naturfotograf Conrad Amber einen wissenswerten, informativen und zum Nachdenken anregenden Vortrag ab. Der Abend im voll besetzten Tagungsraum des Seeheimes in Norddorf wurde organisiert von Thomas Möller, Gebietsleiter der Firma Engel&Völkers Föhr/Amrum. Er hatte Conrad Amber selbst vor einiger Zeit persönlich an einem Vortragsabend erlebt. „Seit diesem Abend hat sich meine Sicht auf Bäume völlig geändert, ich habe jetzt ein ganz anderes Bild von ihnen“, so Möller bei der Begrüßung des Publikums und hieß Conrad Amber herzlich auf Amrum willkommen.

Baumwelten…

Bereits seit zwei Jahren hält Conrad Amber Vorträge, reiste und wanderte fünf Jahre durch Mitteleuropa um uralte Bäume und die letzten Urwälder zu entdecken, sie fotografisch festzuhalten und ihre Geschichten kennenzulernen. In seinem ersten Bildband „Baumwelten“ werden diese in über sechshundert Fotos beschrieben.“Es ist ein Buch mit Blick zur Natur und der Geschichte“, so Amber.

„Ich möchte Sie heute Abend ein bisschen mitnehmen auf die Reise in die Welt der Bäume. Bäume sind unsere Begleiter und Zeugen aus der Vergangenheit. Sie sind Mahnmale, Kulturdenkmale, Persönlichkeiten und auch Wegweiser“, erklärt Amber, der sich seit Jahren mit der Natur und dem Fokus auf Wälder und Bäume auseinandersetzt und sich intensiv damit beschäftigt.

Der Bildvortrag bot eine große Vielfalt. Imposante und eindrucksvolle Fotos der „Linde von Linn“ die im Jahre 1330 in schweizerischen Aargau gepflanzt wurde, oder der siebenhundertjährigen „Linde von Heede“ im Emsland mit einem 19 Meter breiten Stamm und einer Baumkrone von 38 Meter Durchmesser.

Knorrige Lärchen, mächtige Eichen, der älteste Lärchenwald oder der höchste Zirbenwald zu allen Jahreszeiten zeigt und erklärt Conrad Amber anschaulich dem Publikum, die gespannt den Geschichten um die Bäume lauschen.

Conrad Amber

Anhand eines einfachen Rechenexempels veranschaulicht Amber den Wert eines Baumes am Beispiel einer hundertjährigen Eiche. Sie besitzt 600.000 Blätter, alle in unterschiedlicher Form, mit einer Gesamtblattoberfläche von 1.200 m². Die Photosynthese, also „das Atmen“, betreibt die Buche 6 -7 Monate pro Jahr und entnimmt der Luft dabei 6 Tonnen giftiges CO2 und spendet 4,5 Tonnen Sauerstoff zum Atmen. In einem Jahr nimmt sie außerdem 1 Tonne Feinstaub auf und bindet ihn in der Biomasse. Im Durchschnitt macht eine Buche das 200 Jahre lang und verdunstet täglich bis zu 400 Liter Wasser.

Wenn dieser Baum ersetzt werden müsste, müssten 2000 Jungbäume mit je 1,5m3 Baumkrone gepflanzt werden – Kostenfaktor ca. 150.000 Euro. Ernüchternd: der reine Holzwert dieser Buche liegt maximal bei 500 Euro.

Und darauf setzt Conrad Amber mit seinen Vorträgen die er in Deutschland, Österreich und der Schweiz abhält – auf das sich wieder bewusst werden, das wir Menschen in einer Verbindung und Abhängigkeit mit der Natur und den Bäumen leben.

„Meine Botschaft die ich aussenden möchte: „Gebt dem Baum die Würde zurück. Das impliziert für mich, das man es als Lebewesen anerkennt, schätzt und für die Nachwelt erhält“, so Conrad Amber in unserem Gespräch.

„Man müsste nichts weiter unternehmen, außer nichts zu tun, das wäre gut. Das die Natur wieder Natur werden darf und nicht unserem menschlichen Ordnungssinn untergeordnet wird“.

Heute am Sonntag und kommenden Montag wird Conrad Amber auf der Nachbarinsel Föhr zwei weitere Vorträge, präsentiert von Engel&Völkers, Föhr/Amrum abhalten.

Wer gern mehr zur Thematik erfahren möchte:

www.conradamber.atwww.youtube.com    www.facebook.de „Conrad Amber“

Über Susanne Jensen

Susanne Jensen wurde 1965 in Hamburg geboren. In Appen bei Pinneberg aufgewachsen, kam sie nach der Erzieherausbildung 1985 auf die Nordseeinsel. Die Mutter von zwei heut erwachsenen Söhnen arbeitete anfangs einige Jahre in der Fachklinik Satteldüne und war dann von1992 bis 2016 als Erzieherin in den Kindergärten Wittdün und Nebel beschäftigt. Nun ist Susanne wieder tätig als Erzieherin in der Fachklinik Satteldüne.

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