Die vor dem Küstenabschnitt Ban Horn durchgeführte Küstenschutzmaßnahme am Norddorfer Kniepsand stellt eine konsequente Fortführung der bereits 2014 und 2016 durchgeführten Maßnahme dar. Lange haben die Kommunalpolitiker in Norddorf ihre Befürchtung, dass die durch die Sturmfluten arg gebeutelte Dünenstruktur nördlich der Badestelle Norddorf nicht mehr den Naturgewalten der Nordsee standhalten kann, entsprechenden Gremien vorgetragen. Die Nordsee könnte dann bis zum Dorf durchströmen, so die Befürchtung.
Auf den immer schmaler werdenden Dünen vor dem Landschulheim Ban Horn fanden sich regelmäßig zu den jährlich stattfindenden Deichschauen die verantwortlichen Landesküstenschützer ein, um die besorgniserregende Entwicklung zu begutachten. Sogar Robert Habeck in seiner Funktion als Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und Ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein verschaffte sich einen persönlichen Eindruck.
Nicht nur die Sturmfluten mit extrem hohen Wasserständen sorgten für große Sandverluste, auch die erhöhten Kantenfluten nagten durch das stetige zurückströmende Wasser für enorme Sandverluste Wie bereits im Frühjahr geplant, lief von Mitte September bis Ende Oktober Maßnahme, bei der insgesamt 42.000 m3 Sandmaterial bewegt und in dem relevanten Küstenbereich eingebaut. „Die Sicherungsmaßnahme zum Schutze der Norddorfer Marsch konnten mit den letzten Profilierungsarbeiten abgeschlossen werden“ erklärt Frank Barten, Leiter des Geschäftsbereichs 5 “Küstenschutz und Häfen: Neubau, Instandhaltung und Betrieb” mit Betriebssitz Husum.
Die Gemeinde sei froh, dass dieser Gefahr mit einer weiteren Küstenschutzmaßnahme entgegengewirkt werden würde. Wie auch der baubegleitende Ingenieur Daniel Schade erklärte, sei solch eine Maßnahme nur in einem sehr beschränkten Zeitfenster zu realisieren und die umfangreichen Genehmigungsverfahren haben eine Maßnahme vor der Saison nicht mehr zugelassen. Die Fahrer der Spezial Lastwagen versuchten möglichst Fahrspuren zu wählen, die außerhalb der Laufwege lagen.
Die verantwortlichen Küstenschützer des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN) unterstützen damit nach 2014 und 2016 ein weiteres Mal die Sandmaßnahme zur Sicherung des rund 500 Meter langen Küstenabschnitts vor dem Schullandheim Ban Horn. Dies geschah erneut im Trockenbetrieb. Dabei wurde der Sand von dem Kniepsand, gut 2 km weiter südlich der Badestelle Norddorf, entnommen. Anders als bei den ersten Maßnahmen, wurde der Sand nicht als Puffer direkt vor die Dünen platziert. Vielmehr wurde der Puffer viel weiter in die Wasserlinie hineingebaut, um der anlaufenden Welle bereits einen Teil ihrer Energie nehmen zu können.
„Mit diesem Profil wird ein Teil der Seegangsenergie bereits weit vor den Dünen abgebaut, so dass die Welle nicht den Dünenfuß abräumt.“, erklärt der Fachingenieur. Es ist und bleibt aber nur ein sich abbauender Sandpuffer, der diesen durch Auskolkung gebeutelten Strandabschnitt schützen soll, bis der Kniepsand sich durch die zu beobachtende Nordwanderung davor legt. Wie wichtig diese Schutzmaßnahme ist, haben die ersten Herbststürme mit Orkanböen und großer Naturgewalt bereits deutlich gezeigt.
Das Amt Föhr-Amrum zeichnet ganzjährig und somit fortlaufend für den biotechnischen Küstenschutz auf Amrum verantwortlich. In dessen Zuge werden kontinuierlich Pflanzungen von Strandhafer und das Stellen von Sandfangzäunen zu den Küstenschutzmaßnahmen gehören. So konnten in den vergangenen Jahren an der gesamten sandigen Küste Amrums immer wieder große Sandpolster entlang der sandigen Küste durch den biotechnischen Küstenschutz angehäuft werden. Diese dienen bei hohen Kanten- und Sturmfluten als sich verzehrender Schutz für Amrums Randdünen.