Seit spätestens dem 6. Jahrhundert sind Glocken in Europa als Signal für den Gottesdienst nicht mehr wegzudenken. Wandermönche aus Irland führten sie als klingende Einladung zum Gebet mit sich. Und seit dem 8. Jahrhundert sind sie als Inventar der Kirchtürme nicht mehr wegzudenken.
In Zeiten von Kriegen wurden sie immer wieder eingeschmolzen und zu Waffen verarbeitet. Umso mehr sind Glocken, wenn sie klingen, ein Signal des Friedens: “Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Lanzen zu Winzermessern.” (Jes 2,4) und Kanonen werden wieder Glocken.
Im Europäischen Kulturerbejahr – Sharing Heritage – 2018 rufen der Deutsche Städtetag, der Deutsche Städte- und Gemeindebund, das Kulturbüro der Evangelischen Kirche Deutschland, das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz und das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken gemeinsam Glockenbesitzer auf, sich am europaweiten Glockenläuten zum Internationalen Friedenstag am 21. September 2018 (18:00 bis 18:15 Uhr) zu beteiligen.
Der Kirchengemeinderat der Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Clemens auf Amrum hat sich diesem Aufruf angeschlossen und so werden die Kirchenglocken in Wittdün und Nebel zu dem angegebenen Zeitraum läuten.
Wenn Sie die Glocken hören, sind Sie herzlich eingeladen in ein persönliches Friedensgebet einzustimmen – oder Sie greifen auf die Worte von Jürgen Henkys nach Jan Nooter zurück.
Gib Frieden, Herr gib Frieden, die Welt nimmt schlimmen Lauf. Recht wird durch Macht entschieden, wer lügt liegt obenauf. Das Unrecht geht im Schwange, wer stark ist, der gewinnt. Wir rufen: Herr wie lange? Hilf uns, die friedlos sind.
Gib Frieden Herr, wir bitten! Die Erde wartet sehr. Es wird so viel gelitten, die Furcht wächst mehr und mehr. Die Horizonte grollen, der Glaube spinnt sich ein. Hilf, wenn wir weichen wollen, und lass uns nicht allein. (EG 430, 1+2)
Ab 18. 15 Uhr laden wir ein in die Kirche St. Clemens in Nebel zu einer Friedensandacht.
Hans Peter Traulsen – Vorsitzender KGR – Thurid Pörksen – Pastorin