Eine Königin und viele Ringe…


Einmal im Jahr lädt der Reitverein Amrum zum traditionellen Ringreiten ein. Dunkle Wolken und  zwischendurch leichter Nieselregen gepaart mit einer frischen Nordseebriese machten den 15 Reiterinnen und Reitern mit ihren Pferden nichts aus.
Gute Stimmung unter den Reiterinnen und Reitern

Geschlossen standen alle für ein Gruppenfoto parat, bevor es im Galopp mit der zwei Meter langen Lanze unter den Gallis durch ging zum Ringe stechen. Am Anfang hingen auf der einen Seite die nur circa zwei Zentimeter Durchmesser kleinen Königsringe. Der Reiter, der diese drei Mal trifft ist dann der neue König oder Königin.  „Die würde ich nicht mal im Laufen treffen und die jagen hier im Galopp durch”, staunte ein Zuschauer und applaudierte als Steffi Wollny gleich beim ersten Durchgang traf.

Steffi Wollny traf gleich beim ersten Durchgang den ersten Königsring, und wurde mit 20 Ringen erste

Auf der gegenüberliegenden Seite hing der normale circa 5 cm große Ring. Das Pferd muss im Galopp sein, während der Reiter trifft, sonst zählt der Ring nicht. Doch alle Pferde waren sich einig und preschten durch die Tore mit den hängenden Ringen hindurch. Einige schneller andere langsamer. Extra vom Festland waren einige Reiter angereist, um diese reiterliche Tradition einmal mit zumachen. Die meisten Inselpferde kannten das Ringreiten und wussten worauf es an kam, doch auch hier war ab und zu eine kleine Ungeduld zu spüren. Zwei kleine Stürze zeigten, dass auch echte Könner im Reiten einmal zu Boden gehen, aber gleich wieder aufstehen.

Die Anzahl der gestochenen Ringe war bemerkenswert und die Stimmung im Publikum und den reiterlichen Akteuren einfach toll. Am Rande des Geschehens sorgten Mitglieder des Reitvereins Amrum für Kaffee, Kuchen und Erfrischungsgetränke. „Alle haben wieder toll mitgeholfen und wir haben uns riesig gefreut, dass wieder soviel dabei waren. Es hat Spass gemacht und wir freuen uns schon jetzt auf nächstes Jahr”, strahlt die erste Vorsitzende des Vereins, Aenne Andresen, die an diesem Tag auch als Königin zurück in den Stall reiten konnte.
Martin „Nini” Meinerts trug als König aus dem letzten Jahr die Scherpe, die er dann an Aenne Andresen überreichte

Den ersten Platz gewann Steffi Wollny mit 20 Ringen, die auch Königin geworden wäre, wenn sie laut Regulären des Vereins nicht noch zwei Jahre darauf verzichten müsste, denn nur alle drei Jahre darf man Königin bzw. König werden. Auf den zweiten Platz ritt Thorsten Andresen gefolgt von Karen Borrs mit 12 Ringen und auf dem vierten Platz Hanne Tausendfreund, Steff Classen galoppierte auf Platz fünf. Nach der Ehrenrunde ritten alle wieder auf ihre Wiesen oder in den Stall zum Pferde versorgen, denn die Vierbeiner hatten alle toll mitgemacht und sich eine extra Möhre verdient. In fröhlicher Runde feierten die Reiterinnen und Reiter mit Freunden noch in gemütlicher Runde am Abend ein bisschen weiter.

Über Kinka Tadsen

Kinka Tadsen erblickte 1972 in Hamburg das Licht der Welt. Aufgewachsen ist sie dann auf Amrum. Abitur hat sie auf Föhr gemacht und sich für eine Fotografenlehre in Bad Oldesloe entschieden. Fotografen- und Lebenserfahrung hat sie in der großen weiten Welt auf diversen Kreuzfahrtschiffen als Bordfotografin gesammelt. 2003 folgte dann die Rückkehr nach Amrum. Seit 2008 gehört sie als freie Journalistin zum Amrum-News Team.

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