Schleswig-Holstein zu Weihnachten wieder im Einsatz …


Schleswig -Holstein wieder “in Fahrt” …

In den vergangenen Wochen sah man die Doppelendfähre nicht im fahrplanmäßigen Verkehr zwischen dem Festland und den Inseln Föhr und Amrum. Grund dafür war ein geplanter Werftaufenthalt in Husum.

Die Ende 2011 in Dienst gestellte MS Schleswig-Holstein hat dort eine Generalüberholung ihrer vier Voith-Schneider-Antriebe erhalten, wie auch schon die MS Uthlande im Vorjahr. Dabei handelt es sich um eine vom Hersteller empfohlene Vorsorge-Wartungsmaßnahme. Im Schnitt ist jede Doppelendfähre der W.D.R. – nach ca. 30.000 Betriebsstunden – alle sieben bis acht Jahre fällig.

An der Uthlande und der Schleswig-Holstein wurde diese Revision nun erstmals durchgeführt. Die jüngste Doppelendfähre, die Norderaue (Bj. 2018) ist Mitte der 2020er mit der Überholung der Antriebe an der Reihe, bis dahin ist erst einmal Ruhe (Ausnahme sind die alljährlichen „kurzen“ Routinewerftaufenthalte).

Um die Revision der Voith-Schneider-Antriebe durchführen zu können, werden alle vier Antriebe in Husum über das Autodeck demontiert und zum Hersteller nach Heidenheim in Baden Württemberg geschickt. Dort werden dann eine genaue Inspektion aller Komponenten und die entsprechende Wartung durchgeführt. All dies benötigt natürlich Zeit und verlängert den Werftaufenthalt. Im Fall der Schleswig-Holstein konnte diese Zeit genutzt werden, um unter anderem auch den Salon zu modernisieren und etwas umzugestalten.

Die Arbeiten auf der Schleswig-Holstein werden in dieser Woche abgeschlossen, und das Schiff wird noch vor Weihnachten seinen Dienst wieder aufnehmen.

Voith-Schneider Antrieb der Schleswig-Holstein

Der Voith Schneider Propeller (VSP)

Durch seine Bauweise erzeugt der Voith-Schneider-Propeller (VSP) einen Schub in jede beliebige Richtung. Er ist daher Antrieb und Steuerung in einem. Dank kurzer Reaktionszeiten auf Steuerbefehle ermöglicht der VSP zudem auch unter widrigen Bedingungen schnelles, sicheres und präzises Manövrieren.

Das Prinzip des VSP ist einfach: Auf einer kreisförmigen Scheibe am Schiffsboden sind senkrecht bewegliche und steuerbare Flügelblätter angebracht – je nach Typ zwischen vier und sechs. Rotiert die Scheibe, wird Schub erzeugt. Die Drehzahl der Scheibe bestimmt dessen Kraft, die Stellung der Flügel seine Richtung.

Kein Wunder, dass sich dieses Konzept seit 90 Jahren in verschiedensten Anwendungen bewährt, wie beispielsweise bei Hafenschleppern, Fähren, Yachten oder Offshore-Versorgungsschiffen, also überall dort, wo präzises Manövrieren und Positionieren auch unter schwierigen Bedingungen gefragt ist.

Die Gründe für diesen lang anhaltenden Erfolg liegen aber auch in der hohen Zuverlässigkeit und dem geringen Wartungsaufwand. Zudem minimiert die hervorragende Effizienz des VSP Leistungsanforderungen und senkt Kraftstoffverbrauch bei gleichzeitiger Maximierung der Sicherheit für Schiff und Umwelt.

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Über Gerd Arnold

Gerd Arnold, 1957 in Nebel auf Amrum geboren. Ein „echter“ Amrumer mit der friesischen Sprache (öömrang) aufgewachsen. Bis 1972 die Schule in Nebel besucht, danach Elektroinstallateur in Wittdün gelernt. 1976/77 in Wuppertal den Realschulabschluss nachgeholt. Ab Oktober 1977 als Berufssoldat bei der Bundesluftwaffe und seit November 2010 Pensionär. Nach vielen Jahren der verzweifelten Suche nach passenden „bezahlbaren“ Wohnraum auf Amrum endlich fündig geworden, seit Februar 2022 wieder ständig auf Amrum. 2019 ins Team der Amrum News integriert, aber das soll neben dem Angeln nicht die einzige Aktivität auf der Insel bleiben.

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