Läuft: Amrums Infrastruktur – und was man künftig zusammen mit Föhr tun will …


Christoph Hagenbruch ist Vorstand der Amrumer Versorgungsbetriebe

Die sogenannte „kritische Infrastruktur“, die auch vor Corona schon so hieß – also Müll, Wasser und so weiter – funktioniert auch in Zeiten wie diesen geschützt. „Die Versorgungsbetriebe  werden trotz der derzeitigen Situation ihre Dienste wie gewohnt aufrechterhalten“, sagt Christoph Hagenbruch vom Vorstand der Amrumer Versorgungsbetriebe. „Dazu gehören Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung, Kraftstoffversorgung an der Inseltankstelle und die Bereitstellung der Brücken am Anleger. Auch der Forst- und Landschaftsbau Amrum wird weiterhin die Müllentsorgung auf Amrum entsprechend dem offiziellen Müllkalender ausführen. Dazu zählt auch die Sperrmüllabfuhr am 20. März in Wittdün, Süddorf und Steenodde. Hagenbruch ist „überrascht und erfreut“ dass das Thema bislang in der Inselöffentlichkeit sehr ruhig behandelt wird. „Ich wollte die Information aber vorbeugend teilen. Wir stehen seit gestern auch direkt mit dem Gesundheitsamt des Kreises Nordfriesland zu der Thematik in Kontakt.“

In Deutschland begegnen die Wasserversorger dem Thema sehr sachlich. Das Umweltbundesamt teilte in den letzten Tagen mit, Trinkwasser sei das am stärksten kontrollierte Lebensmittel und würde nach den Regeln der Technik so gewonnen, aufbereitet und in das Leitungsnetz verteilt, das es sehr gut gegen alle Viren geschützt sei.

„Wir werden von unseren Verbänden der Wasserwirtschaft, bei denen wir Mitglied sind, wirklich ausführlich und regelmäßig über Belange und Auswirkungen des Coronavirus unterrichtet“, sagt Hagenbruch. „Der derzeitige Tenor, dass sich über Wasser und auch Abwasser das Coronavirus nicht verbreiten kann, ist ziemlich eindeutig. Die Struktur der deutschen Wasserversorgung, die auch für Amrum gilt, bietet per se schon einen guten Schutz.“

Einer von Amrums fünf Brunnen im Wasserschutzgebiet

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) weist darauf hin, dass es in Deutschland seit Jahrzehnten ein Multibarrieren-System gibt, das eine sichere Grundlage zur Vermeidung wasserbedingter Epidemien darstellt. Das erstrecke sich von der Ausweisung von Wasserschutzgebieten, über die Art der Wassergewinnung, -aufbereitung und -verteilung bis zu Planung, Bau und Betrieb der Trinkwasser-Installation.

Zum Thema Personal in Wasserversorgungsunternehmen besprach sich Christoph Hagenbruch mit seinem Kollegen Dr. Hark Ketelsen vom Wasserbeschaffungsverband Föhr. „Wir werden jetzt natürlich keine Kooperation mehr für solche Fälle auf die Beine stellen können, dafür ist es zu kurzfristig“, sagt Hagenbruch. Treffen seien zu diesem Zeitpunkt auch keine gute Idee mehr. „Aber wir haben uns mal eine Notfallsituation vor Augen geführt, und gesagt, wir können theoretisch auch Teams austauschen. Wenn der eine die Anlagen des anderen in seiner Grobstruktur kennenlernt mit seinem jeweiligen fachlichen Hintergrund, kann das bei einem Notfall von Vorteil sein. Wir gehen das an, wenn die Zeiten wieder ruhiger werden.“ Damit begegnen die Experten der Besonderheit der Insellage: „Auf dem Festland ist es so, dass häufig der Nachbarversorger im Extremfall auch den Nachbarbetrieb versorgen kann, da gibt es sogenannte Übergabeschächte. Bei uns geht so was nicht. Aber wir könnten uns im Personalbereich austauschen und ergänzen“, sagt Hagenbruch. „Unsere Teams müssen funktionieren.“ Die Versorgungsbetriebe Amrum haben ihre Mitarbeiter intern zu besonnenem Handeln aufgefordert. „Dazu gehört insbesondere das Reduzieren aller Sozialkontakte auf das nötigste Maß.“

Wie der BDEW informiert, haben die Trinkwasserversorger in Deutschland eine Vielzahl von Maßnahmen getroffen, um den Schutz der Mitarbeiter und des Trinkwassers zu gewährleisten. Zum Thema Personal in Wasserversorgungsunternehmen teilt das Umweltbundesamt mit, dass aufgrund des hohen Automatisierungsgrades in der Wasserversorgung sowie den Vorgaben zu einem hygienischen Umgang mit dem Trinkwasser in Deutschland auch bei Infektion des zuständigen Personals nicht von einem Risiko für die Weiterverteilung von Coronaviren mit dem Trinkwasser auszugehen sei.

Unten noch der neue Sonder-Busfahrplan der W.D.R. Er ist bis auf weiteres gültig.

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Über Undine Bischoff

Journalistin und Texterin. Fuhr mit drei Jahren zum ersten Mal über den Kniep – in einer Schubkarre. Weil ihr Vater da draußen eine Holzhütte baute, zwanzig Feriensommerjahre lang. Betextet Webseiten und Kataloge, schreibt für verschiedene Medien und natürlich für Amrum News.

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