Wie begegnet die Fachklinik Satteldüne der DRV-Nord als Rehabilitationsklinik für Kinder und Jugendliche auf der Insel Amrum dieser Situation?
Amrum-News sprach mit dem Klinikdirektor der Fachklinik Dr. Christian Falkenberg zur aktuellen Lage:
A-N:
Welche Konsequenzen hatte der Erlass des Landes Schleswig-Holstein für die anwesenden Patienten und Begleitpersonen Reha-Maßnahmen und zukünftige Reha-Aufnahmen in der nächsten Zeit, besonders für die Risiko-Patienten und CF-Patienten) Wie wurden diese in der Fachklinik umgesetzt? Befinden sich noch Patienten/BP in der FK, diese gelten ja nicht als Touristen?
Dr. Falkenberg:
“Die Fachklinik Satteldüne nimmt wegen der Coronavirus-Pandemie bis auf Weiteres keine neuen Patientinnen und Patienten auf. Alle Kinder und Jugendlichen, die ihre Rehabilitation bereits angetreten haben, können diese jedoch nach Absprache noch zu Ende bringen. Dies gilt vorbehaltlich weiterer behördlicher Maßnahmen beziehungsweise zu treffender Sicherheitsvorkehrungen. Unseren Risikopatientinnen und -patienten, dazu zählen Personen mit Mukoviszidose und schweren Atemwegserkrankungen, wurde nach sorgfältiger Abwägung geraten, vorzeitig die Heimreise anzutreten. Dies geschah vor dem Hintergrund, dass im Ernstfall einer Covid-19-Erkrankung keine intensivmedizinische Betreuung gewährleitet wäre. Alle Risikopatienten haben mittlerweile die Insel verlassen. Stand heute befinden sich die verbliebenen Patienten mit Begleitpersonen in der Fachklinik Satteldüne. Diese werden unter den angepassten Rahmenbedingungen ihre Rehabilitation wie vorgesehen abschließen”.
A-N:
Hat die FK Satteldüne Möglichkeiten, akut am Corona-Virus erkrankte Menschen von der Insel aufzunehmen? Sozusagen als Notfall-Quarantäne Station?
Dr. Falkenberg:
“Nein, das wäre nicht möglich. Wir sind kein Akutkrankenhaus, sondern eine Fachklinik für Kinder- und Jugendlichen-Rehabilitation und haben nicht die entsprechende Ausstattung. Mehr als eine Erstversorgung im Notfall könnten wir nicht bieten. Für erkrankte Personen ist der Rettungsdienst und im Ernstfall eine Akutklinik die richtige Anlaufstelle”.
A-N:
Welche Schutzmaßnahmen und Sicherheitsvorkehrungen wurden für Patienten, Begleitpersonen und Mitarbeiter installiert/angeordnet?
Dr.Falkenberg:
“Hier haben wir die vom Robert Koch Institut empfohlenen Maßnahmen umgesetzt. Dazu gehören unter anderem die gängigen Hygieneregeln und ein ausreichender Abstand zu anderen Personen. Hierdurch lässt sich das Übertragungsrisiko vermindern. Bisher gab es jedoch bei uns zum Glück keine bestätigte Covid-19-Erkrankung und noch nicht einmal einen konkreten Verdachtsfall”.
A-N:
Gibt es Konsequenzen für die Zukunft?
Dr.Falkenberg:
Für die Zukunft lassen sich aktuell noch keine Schlussfolgerungen aus der aktuellen Corona-Pandemie schließen, dafür ist es zu früh. Zudem haben Stand heute bei uns alle Schutzmaßnahmen gut funktioniert.
A-N:
Kann das traditionelle Pfingstevent in diesem Jahr stattfinden?
Dr.Falkenberg:
“Das Pfingstevent müssen wir leider wegen der Pandemie absagen. Der Amrumer Mukolauf, der für den 30. Mai geplant war, findet ebenfalls nicht statt. Dies haben wir gemeinsam mit dem Förderverein schweren Herzens entschieden. Das Risiko erscheint uns nach derzeitigem Stand viel zu hoch. Gerade Mukoviszidose-Betroffene gehören zur Risikogruppe, die wir unbedingt vor einer Ansteckung schützen wollen. Wir hoffen, dass nächstes Jahr die Veranstaltung wieder wie gewohnt stattfinden kann”.
Vielen Dank an Dr.Christian Falkenberg für das Gespräch.