Aufregung am St.–Clemens-Hüs in Nebel, der neue Flügel ist angekommen. Es ist erst ein paar Monate her, da riefen Kirchenmusikerin Anne-Sophie Bunk und die Kirchengemeinde zu einem Spendenaufruf auf. Das alte Klavier sei in die Jahre gekommen und eine neue Reparatur untragbar. Viele viele Menschen mit musikalischem Herzen spendeten und übernahmen über 150 Tasten- und Tonpatenschaften. Des weiteren wurden Patenschaften für die Flügeldecke, den Klavierstuhl, das Raumbefeuchtungssystem, den Isolierteppich und die Konzertrollen übernommen. „Ich bin so dankbar für so viele finanziell unterstützende Musikfreunde”, lächelt Anne-Sophie Bunk.
Neue Töne im Gemeindehaus – der Yamaha-Flügel ist da …
Mit einem extra Transportunternehmen kam der neue Flügel. Alexander Schwarz und Goran Viduka von den „Piano-Movers” fuhren die rund 350 kg von Hamburg nach Amrum und stellten den neuen Yamaha Flügel professionell auf. Schwarz, hochglänzend und einfach wunderschön entfaltete sich das neue Klavier wie ein Schmetterling. Das ist vielleicht sehr blumig gesprochen, doch es sah fast so aus beim Auspacken.
Schon nach kurzer Zeit konnte Anne-Sophie Bunk die ersten Töne spielen und es erfüllte ein wundervoll starker Klang die Räume des Gemeindehauses. „Die Tasten haben mehr Tiefgang als bei dem alten Instrument. Ich kann so den Ton mithilfe eines differenzierten Anschlags sehr schön formen und modellieren und bekomme ein breiteres Klangspektrum von diesem Flügel geschenkt. Der Flügel hatte mich (ja)schon in Hamburg begeistert und ich freue mich so unglaublich, dass er jetzt hier steht, mit Hilfe dieser ganzen Spenden. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken”, strahlt die Kirchenmusikerin. Sie habe viele positive Rückmeldungen auf die Spendenaufrufe bekommen und freue sich sehr über die Verbundenheit der Menschen zur Amrumer Kirchenmusik.
Gerade in der derzeitigen Lage ist dies ein doppeltes Geschenk und eine Stärkung für all das musikalische Tun, welches nur so eingeschränkt möglich ist. Es wird nun bald auch einen Aushang im Gemeindehaus geben, auf dem alle Paten/Patinnen erwähnt sind. ‚Muss sich jetzt das Klavier erst einmal akklimatisieren” wollten wir wissen … “Ja natürlich”, bestätigt die Musikerin, die jetzt täglich an dem Instrument spielt. „Wir müssen uns ja erst einmal kennen lernen. Das ist wie in einer neuen Partnerschaft, die Art des Miteinanders will geübt sein und ist nach der ersten Euphorie auch Arbeit. Einiges an Zeit habe ich schon zur Vorbereitung der Stücke genutzt, mir nochmal weiterbildende Klavierstunden genommen, nun kommt der Feinschliff für dieses besondere Instrument. Ich freue mich dann auch schon auf das Einspielen der CD, die jeder Spender und jede Spenderin im neuen Jahr bekommen wird. Darauf werden vier Werke am neuen Yamaha-Flügel erklingen: der 3. Satz aus Bachs Italienischem Konzert, ein Satz aus einer Sonate von Mozart, etwas von Debussy und natürlich auch ein modernes Stück von Michael Schütz ”, erzählt Anne-Sophie Bunk und möchte nochmals ganzherzlichihren Dank an alle aussprechen, die dieses wunderbare neue Instrument mit finanziert haben.