Kleine Plastikteile bei der Müllsammelaktion im Fokus


Am Spülsaum konnten die Haushalte dieses Jahr „mit Abstand“ am meisten Müll finden.

Bei tiefgrauem Himmel und leichtem Regen fand am vergangenen Freitag eine der zwei jährlichen Müllsammelaktionen statt, zu denen die Amrum Touristik aufruft. Die örtlichen Naturschutzverbände, Insulaner und Gäste trafen sich in Wittdün und Norddorf, um gemeinsam dem Wetter trotzend und voll Tatendrang am Strand bis nach Nebel zu laufen. Auf der Strecke wurde alles aufgesammelt, was natürlicherweise nicht auf den Kniep gehört. Den Gästen, die schon häufiger dabei waren, fiel sofort auf, dass im Vergleich zu den Vorjahren weniger große Müllteile an den Strand gespült worden sind. Dies hat vermutlich damit zu tun, dass entsprechende Stürme noch ausblieben. Kleine Müllteile, die sich vor allem im Spülsaum finden lassen, waren bei der diesjährigen Aktion klar im Fokus.

Der im Dolly Rope verstrickte verendete Basstölpel macht deutlich, wie wichtig es ist , das Meer nicht nur für uns sondern auch für die Tierwelt vom Müll zu befreien. Reste von Dolly Ropes wurden am Freitag besonders viele gefunden.

Mit am häufigsten gebückt wurde sich wohl nach Dolly Ropes, dünnen Plastikfäden, die bei der Fischerei an die Grundschleppnetze befestigt werden. Mit zunehmender Wegstrecke füllten sich die Mülltaschen außerdem mit Plastikverschlüssen, Styroporteilchen, Lollystielen, Packseilen und Verpackungsresten wie Aluverschlussfolien und Etiketten. Viele kleine Plastikteilchen waren vom Meer schon so zurecht geschliffen, dass ihr Ursprung nicht mehr erkennbar war. Aufgefallen sind auch die roten Peperoni, die sich immer mal wieder aus dem dunklen Grün des Spülsaums hervorhoben. Sie sind vermutlich einem Schiff über Bord gegangen. Die Müllsammler, die in Norddorf starteten, wurden von der Gemeinde mit einem Trecker begleitet, auf den zusätzlich große Müllteile und Holz geladen werden konnte. Mehrere Euro-Paletten landeten auf dem Hänger.

Tom Lange, Bundesfreiwilliger beim Naturzentrum Amrum, sammelt den Rest eines Luftballons auf.

Zur Belohnung der fleißigen Müllsammler klarte sich das Wetter kurz vor dem Ziel wieder auf. Unter trockenem Himmel konnten sich alle Beteiligten abschließend vor der Kniepsandhalle am Nebler Strandübergang mit Brötchen, Kuchen und Getränken stärken.

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Über Lotte von Komorski

Lotte von Komorski wurde 1988 in Heidelberg geboren und wuchs später in der Lüneburger Heide auf. Nach dem Bachelorstudium der Forstwirtschaft in Göttingen absolvierte sie noch ihren Master in Wildtierökologie und Wildtiermanagement in Wien. Nach vielen praktischen Erfahrungen in der Wildtierforschung und ersten Berufserfahrungen in der Naturschutzarbeit in Osteuropa zog es sie Ende 2018 aus Frankfurt am Main nach Amrum, um hier das Naturzentrum zu leiten.

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