Zum neunten Mal Spiel und Spaß in der Inselnatur mit dem Amrumer Ferienprojekt …


„Erst 14 Tage vor dem Start haben wir uns entschieden, das AFP unter Corona-Bedingungen stattfinden zu lassen. Wir haben diesjährig das Ferienprojekt nicht öffentlich bekannt gegeben, sondern gezielt Familien mit Kindern von der ersten bis zur vierten Grundschulklasse angesprochen, bei denen wir den Bedarf einer Betreuung von Kindern gesehen haben, bzw. wussten welche Kinder in den letzten Jahren mit dabei waren, deren Eltern arbeiten mussten. Die Vorgehensweise dieses Auswahlverfahrens war wirklich nicht einfach und bis zum Schluss bekamen wir immer wieder Absagen. Schlussendlich hat es sich auf 12 Kinder eingependelt. Ich hoffe, dass alle die, die nicht die Möglichkeit der Teilnahme erhielten, Verständnis für die Situation haben”, berichtet die Organisatorin des Ferienprojektes und langjährige Mitarbeiterin der Lebenshilfe der Inseln Amrum/Föhr/Sylt e.V. Gudrun Hausmann. Begleitet wird das Angebot wie in jedem Jahr vom Diakonischen Werk Südtondern gGmBH, FIM (Familie im Mittelpunkt), dem ASD Nordfriesland (Allgemeiner Sozialer Dienst) und dem Jugendzentrum auf Amrum als Kooperationspartner. Die personelle und konzeptionelle Umsetzung und Gestaltung des Projektes lag in diesem Jahr überwiegend in der Hand des JuZ. Gemeinsam mit deren Mitarbeiter*innen Dana Tadsen und Michel Donadell wurde in den vergangenen Wochen ein pädagogisches Konzept für das Ferienprojekt inklusive eines umfassenden Hygienekonzeptes erarbeitet, um in diesem Jahr Spiel und Spaß für eine Woche möglich zu machen.

„Es mussten Abstriche gemacht werden, die der Pandemie geschuldet sind. So konnten wir zum Beispiel nur eine sehr stark begrenzte Anzahl von Kindern aufnehmen, und nicht wie die in den vorherigen Jahren möglichen 25 Teilnehmer*innen. Bei schlechter Witterung steht für diese Gruppengröße nicht ausreichend Platz mit “Abstand” im JuZ zur Verfügung. Aber wir sind trotzdem heilfroh, dass wir uns in diesem kleinen Rahmen haben treffen können. Im vergangenen Jahr gab es tatsächlich überhaupt kein Ferienprojekt. Die ganze Lage zu frisch und das Erlernen und Einhalten der vielen Auflagen wollte ich uns und den Kindern nicht zumuten. Das macht alles sehr deutlich, wie wichtig ein Hort auf Amrum wäre, besonders während der Ferien”, unterstreicht Gudrun Hausmann. „In einer Bedarfsanalyse haben wir festgestellt, dass nicht nur während der fünfwöchigen Sommerferien, sondern ebenso in den Oster-, Herbst – und Weihnachtsferien eine Notwendigkeit der Betreuung besteht. Auf Sylt wird der Hort schon seit längerem in den Ferien betrieben. Das bräuchten wir hier mittlerweile auf Amrum auch, denn viele Eltern müssen in den Ferienzeiten arbeiten. Die Schulbetreuung der Öömrang Skuul am Nachmittag kann dies nicht erfüllen, weil es momentan nicht geplant ist die Kinder in den Ferien zu betreuen. Innerhalb der Schulzeit hat sich die Nachmittagsbetreuung in der Schule sehr gut etabliert. Daran sieht man deutlich wie hoch der Bedarf bei Eltern und Kindern ist. Die Projektwoche die wir anbieten, ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Der Weg muss dahingehend sein, dass alle Kinder durchgehend betreut werden können. Nicht alle Familien haben hier die Möglichkeit, ihre Kinder zum Beispiel durch Großeltern vor Ort “aufgefangen” zu wissen”. Gudrun Hausmann hofft, dass im nächsten Jahr wieder mehr Kinder am Projekt teilnehmen können, außer es gäbe bis dahin vielleicht doch eine Hortlösung. “Aber ich denke, im nächsten Jahr würden wir es auf jeden Fall noch einmal machen, weil es dann das die “10” wird. Ich würde es so gerne zusammen mit den Kindern mit einer runden Zahl abschließen, die Teilnehmerzahl dann nicht auf 25 begrenzen, sondern alle Kinder von der ersten bis zur sechsten Klasse einladen.
Für dieses neunte Ferienprojekt wurden die Kinder und ihre Familien vorher mit den nötigen Informationen zu Uhrzeiten, Treffpunkten, Abläufen und Regeln versorgt. Am vergangenen Montag war es endlich soweit. Ausgestattet mit jeweils eigenem Geschirr, Besteck, einer gefüllten Trinkflasche, Mund-Nasen-Schutz und wettergerechter Kleidung traf sich die kleine Gruppe um Dana Tadsen, Michel Donadell und dem Schüler Benjamin Schwarz, der als freiwilliger Praktikant die Erlebniswoche tatkräftig mit unterstützte, jeden Morgen um 8.00 Uhr am JuZ. Dort wurde sich beim gemeinsamen Frühstück gestärkt, bevor es in die Abenteuererlebniswelt Natur losging. Die pädagogischen Mitarbeiter*innen, die in diesem Jahr den Löwenanteil in der Projektdurchführung trugen, hatten sich ein buntes und vielfältiges Programm für die Kinder überlegt. Neben verschiedenen Kooperationsspielen, in denen die Kinder miteinander Strategien und Lösungswege entwickeln mussten, um gemeinsame Ziel zu erreichen und Hindernisse zu überwinden, war noch viel Platz zum freien spielen und bauen, basteln und werken, Slackline ausprobieren oder einfach mal “abhängen” in der Hängematte.
Für das leibliche Wohl während der Woche wurde wieder reihum von verschiedensten Betrieben auf der Insel gesorgt. Gudrun Hausmann, Dana Tadsen und Michel Donadell bedanken sich herzlich bei allen Spendern und Sponsoren für die großartige Unterstützung, und gehen nun hoffnungsvoll mit ersten Ideen in die Planung des 10. Ferienprojektes 2022.

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Über Susanne Jensen

Susanne Jensen wurde 1965 in Hamburg geboren. In Appen bei Pinneberg aufgewachsen, kam sie nach der Erzieherausbildung 1985 auf die Nordseeinsel. Die Mutter von zwei heut erwachsenen Söhnen arbeitete anfangs einige Jahre in der Fachklinik Satteldüne und war dann von1992 bis 2016 als Erzieherin in den Kindergärten Wittdün und Nebel beschäftigt. Nun ist Susanne wieder tätig als Erzieherin in der Fachklinik Satteldüne.

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