Amrumer Siedlungsgeschichte und Neues von Rungholt …


Mit dem Bodenradarmessgerät auf historischer Spurensuche

Zurzeit sieht man auf Amrum mehrere Menschenansammlungen mit eigenartigen Gerätschaften.

Es handelt sich hierbei um Studenten der Archäologie und die kommen aus verschiedenen Ländern der EU. So z.B. aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Österreich und Slowakei.

Amrum wird archäologisch „neu“ vermessen, so unter anderem mit einem Bodenradar das von einem Kleintraktor übers Feld gezogen wird. Parallel fährt zur Elektromagnetischen Messung ein Quad ebenfalls das Feld „Klafhuuch‟ auf und ab. Dazu zieht es einen rohrähnlichen Gegenstand hinter sich her – mit viel Technik drin. Auch Probebohrungen werden zur Sedimentanalyse durchgeführt.

Noch bis Freitag sind die „jungen angehenden Wissenschaftler“ an verschiedenen Orten der Insel auf den Spuren der Amrumer Siedlungsgeschichte unterwegs.

Am 16. Januar 1362 wütete eine verheerende Sturmflut (Grote Mandrenke) an der nordfriesischen Küste und verschlang dabei 44 Inseln. Auch die Handelsstadt Rungholt verschwand damals im Meer.

Mit Hilfe geomagnetischer Messungen konnten Spuren von 19 bislang unbekannten mittelalterlichen Warften im Wattenmeer nachgewiesen werden. Im vergangenen Jahr konnte mit geophysikalischen Methoden, Bohrungen und Grabungen der Grundriss einer 40 Meter langen und 15 Meter breiten Kirche nachgewiesen werden. „Die Ausmaße entsprechen denen anderer großer Kirchen in Nordfriesland‟, so Bente Sven Majchczack, Archäologe im Exzellenzcluster ROOTS der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, „wir können also davon ausgehen, dass es eine Hauptkirche der Edomsharde war.‟ Dr. Ruth Blankenfeldt vom Leibniz-Zentrum für Archäologie am Standort Schleswig (LEIZA-ZBSA) war bei den Ausgrabungen mit vor Ort.

Wer mehr über die Siedlungsgeschichte im Wattenmeer erfahren möchte, ist herzlich willkommen am Donnerstag 8. August um 20 Uhr im Gemeindehaus in Norddorf. Der Vortrag ist kostenfrei und um eine kleine Spende am Ausgang wird gebeten.

Sondervortrag zum Jubiläum 50 Jahre Öömrang Ferian i.f. – „Die Suche nach den Siedlungen der Germanen und ersten Friesen“ und „Neues von Rungholt‟ mit Geowissenschaftler Dr. Bente Sven Majchczack und der Wissenschaftlerin für Frühgeschichte Dr. Ruth Blankenfeldt. Eine geophysikalische und geoarchäologische Spurensuche.

A Öömrang Ferian nuadage tu an föördrach auer histoore. Altmaal, wat intresiaret san, san hartelk welkimen, at thüürsdai iinj am a klook 8 un‘t gemeenhüs noorsaarep. A föördrach as amsunst, oober wi frööge üs, wan dü wat iin uun üüs spendenbox deest.

Über Gerd Arnold

Gerd Arnold, 1957 in Nebel auf Amrum geboren. Ein „echter“ Amrumer mit der friesischen Sprache (öömrang) aufgewachsen. Bis 1972 die Schule in Nebel besucht, danach Elektroinstallateur in Wittdün gelernt. 1976/77 in Wuppertal den Realschulabschluss nachgeholt. Ab Oktober 1977 als Berufssoldat bei der Bundesluftwaffe und seit November 2010 Pensionär. Nach vielen Jahren der verzweifelten Suche nach passenden „bezahlbaren“ Wohnraum auf Amrum endlich fündig geworden, seit Februar 2022 wieder ständig auf Amrum. 2019 ins Team der Amrum News integriert, aber das soll neben dem Angeln nicht die einzige Aktivität auf der Insel bleiben.

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