Abwettern vor Wittdün …


Braune mit Nessie vor Wittdün

Seit Donnerstagabend liegt nahe dem Fähranleger etwas Seltsames im Wasser. Was ist das?

Es handelt sich hierbei um das selbstfahrende 39×12 Meter große Arbeitsschiff „BRAUNE“, des Wasserbauunternehmens Colcrete von Essen aus Rastede.

Dieses Arbeitsschiff war zuletzt viel im Einsatz beim Neubau der Mittelbrücke in Wyk.

„NESSIE“ war in den letzten Wochen im nordfriesischen Wattenmeer zu sehen.

Nein, nein, damit ist nicht das schottische Seeungeheuer gemeint, es handelt sich hier um ein 18 Meter langes, über zehn Meter breites, 25 Tonnen schweres und mit einem 1.214 PS starkem Motor ausgerüstetes Raupenfahrzeug des Typs Nessie V. Dieses Spezialgerät, ausgestattet mit einem Vibrations-Pflugschwert, war für SH Netz im Weltnaturerbe Wattenmeer im Einsatz, um neue Seekabel ca. 1,5 Meter tief ins Watt mit einem Vibrationspflug mit einem geringen Umwelteingriff „einzurütteln“.

Im Juli wurde altersbedingt das ca. 4,5 Kilometer lange Seekabel aus den 1950er Jahren zwischen den Halligen Langeneß und Oland ersetzt. Zwei weitere Seekabel (jeweils ca. 9,5 Kilometer lang) wurden danach zwischen dem Festland und der Insel Föhr durch das Watt verlegt. Auch hier mussten die alten Seekabel, aus den 1950er bzw. 1960er Jahren, altersbedingt durch leistungsstärkere Kabel ersetzt werden. Diese Arbeiten sind abgeschlossen und „NESSIE“ steht nun als Ladung auf der „BRAUNE“. Am Donnerstag begab sich das „Duo“ auf den Seeweg von Föhr nach Bremerhaven, doch der Kapitän entschied sich aufgrund der Wetterlage für einen windgeschützten Zwischenstopp – Abwettern am Hubsand vor Wittdün, so die Information der Wasserbaufirma.

Diese Maßnahme soll Schäden und Gefahren für ein Wasserfahrzeug, der Ladung und der Crew verhindern. Der deutsche Seewetterbericht meldete für die Deutsche Bucht und die südwestliche Nordsee bis Samstag früh: Wind aus Südwest mit der Stärke 5-6, zunehmend 7-8 und eine Wellenhöhe von 4 Metern.

Sobald sich das Wetter, die See, beruhigt hat wird die Reise fortgesetzt.

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Über Gerd Arnold

Gerd Arnold, 1957 in Nebel auf Amrum geboren. Ein „echter“ Amrumer mit der friesischen Sprache (öömrang) aufgewachsen. Bis 1972 die Schule in Nebel besucht, danach Elektroinstallateur in Wittdün gelernt. 1976/77 in Wuppertal den Realschulabschluss nachgeholt. Ab Oktober 1977 als Berufssoldat bei der Bundesluftwaffe und seit November 2010 Pensionär. Nach vielen Jahren der verzweifelten Suche nach passenden „bezahlbaren“ Wohnraum auf Amrum endlich fündig geworden, seit Februar 2022 wieder ständig auf Amrum. 2019 ins Team der Amrum News integriert, aber das soll neben dem Angeln nicht die einzige Aktivität auf der Insel bleiben.

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