Öömrang Ferian – Naturschutz auf/für Amrum …


Brutvogelzählung in Amrums Dünen

Im vergangenen Jahr feierte der Öömrang Ferian (ÖF) sein 50-jähriges Bestehen. Anfänglich lag der Schwerpunkt des Vereins in der Förderung der friesischen Sprache, später kamen dann der Naturschutz und die Archäologie hinzu. Im Jahr 1983 wurde dem Öömrang Ferian die Betreuung und Schutzträgerschaft für das Naturschutzgebiet (NSG) Amrumer Dünen und Landschaftsschutzgebiet (LSG) Amrum übertragen, im Jahr 2008 wird der ÖF offizieller Partner des Nationalparks Wattenmeer und übernimmt die Betreuung des Teilgebietes B2 Amrum des Nationalparks Schleswig-Holstein. Damit wird ein großer Teil Amrums vom Öömrang Ferian naturschutzmäßig betreut.  Das Naturzentrum Amrum wurde im Jahr 1988 im Gebäude des ehemaligen Schwimmbades der Gemeinde Norddorf gebaut. Im Jahr 2005 wurde das Zentrum umgebaut und eine neue Ausstellung über das Wattenmeer eröffnet (Maritur), im Jahr 2023 folgte in Zusammenarbeit mit der Jugendherberge die Eröffnung der Wattwerkstatt in Wittdün.

Neben den beiden hauptamtlichen Biologinnen  Anna Kienitz und Karen Heidemann unterstützen regelmäßig 4 bis 5 Freiwillige und zahlreiche ehrenamtliche Vereinsmitglieder die Naturschutzarbeit auf Amrum.

Freiwillige des Öömrang Ferian bei Landschaftspflege

Mit der Übernahme der Betreuung der Natur- und Landschaftsschutzgebiete Amrums hat der Öömrang Ferian eine umfangreiche Verantwortung für die Natur Amrums übernommen. Nach dem Naturschutzgesetzt umfasst die Betreuung eines Schutzgebietes unter anderem folgende Aufgaben:

  • die Entwicklung der Tier- und Pflanzenwelt sowie ihrer Ökosysteme zu beobachten und schriftlich festzuhalten
  • Vorschläge zur Verbesserung der Wirksamkeit der getroffenen Regelungen und Maßnahmen durch die Naturschutzbehörde zu unterbreiten
  • Maßnahmen des Naturschutzes nach Genehmigung durch die Naturschutzbehörde auszuführen
  • die Öffentlichkeit über das Schutzgebiet zu informieren

Bei besonderen Vorkommnissen, die eine Gefährdung der Schutzgebiete oder der zu schützenden Tier- und Pflanzenwelt bedeuten, wird umgehend die untere Naturschutzbehörde (UNB) informiert.

 In einem jährlichen Betreuungsbericht informiert der Öömrang Ferian detailliert über die Vorgänge und Maßnahmen in den einzelnen Schutzgebieten. Der Bericht enthält unter anderen Angaben zur

  • Pflanzenwelt (Bestandslisten, Veränderungen)
  • Vogelwelt (Brutvogelbestand und Brutgeschehen, Rastvögel, Durchzügler)
  • Übrige Tierwelt (Bestandslisten und Veränderungen bei Säugetieren, Kriechtieren, Insekten)
  • Angaben zur Geomorphologie (Veränderungen der Bodenoberfläche und Substanz sowie Gewässer)
  • Aufgetretene Schäden und negative Einflüsse auf das Schutzgebiet, Vorschläge zur Verbesserung
  • Festgestellte Verstöße
  • Durchgeführte Öffentlichkeitsarbeit, Führungen und Informationsveranstaltungen
Vogelzählungen in Amrums Dünen

Jährlich werden etwa 800 Führungen mit insgesamt über 15.000 Teilnehmern durchgeführt. Das Naturzentrum besuchen 15.000 Besucher, in der Wattwerkstatt in Wittdün nehmen etwa 1700 Teilnehmer an 80 Veranstaltungen teil. Über das Jahr verteilt werden etwa 60 Vogelzählungen auf der Insel durchgeführt. Besonders die Möwenbrutkartierung ist eine aufwendige Zählaktion, die einige Erfahrung bei den Teilnehmenden erfordert, da innerhalb kürzester Zeit viele auffliegende Vögel gleichzeitig gezählt und identifiziert werden müssen.  Hierbei wird der Öömrang Ferian auch von Mitarbeiter: innen des Vereins Jordsand und der Schutzstation Wattenmeer unterstützt.

In der Mitmachaktion „natürlich Helfen“ packen Urlaubsgäste, Mitglieder des Vereins und Freiwillige aktiv bei der Landschaftspflege im Naturschutz mit an.

Bei den zahlreichen Gebietsrundgängen werden Hinweis-Schilder überprüft, Auffälligkeiten notiert und gegebenenfalls auch Spaziergänger ermahnt, auf den Wegen zu bleiben oder ihren Hund anzuleinen.

Im Rahmen eines Volkshochschulkurses der VHS Amrum möchte der Öömrang Ferian nun den Amrumer: innen einmal vorstellen, was der Naturschutz auf Amrum leistet und was die Maßnahmen bewirken. Mitarbeiter der Naturschutzsparte und externe Experten: innen stellen in Vorträgen und Exkursionen vor, was die vielen, teilweise anderorts selten gewordenen Vogelarten und Pflanzengemeinschaften brauchen, um dauerhaft bei uns zu überleben und warum es sich lohnt, sie zu schützen.

Vorträge mit Klönschnack (Februar 2025)
4×90 Min., davon je 45 Min. Vortrag + 45 Min. Klönschnack über den Amrumer Naturschutz: z. B. Brutvogelkartierung auf Amrum, Landschaftspflege auf Amrum, Neophyten auf Amrum, Robbenmanagement auf Amrum.

Termine:
 mittwochs, 05., 12., 19. und 26.02.2025,
 jeweils 16:30–18:00 Uhr

Ort (Vorträge): Pottwal-Ausstellung im Naturzentrum des Öömrang Ferian, Strunwai 31, Norddorf

Exkursionen (März 2025)

Um Amrums Natur live zu erleben, gibt es dann im März vier Exkursionen

Termine: mittwochs, 05., 12., 19., 26.03.2025,
 jeweils 15:00–17:00 Uhr,

Ort (Exkursionen): nach Absprache

4×120 Min. Exkursionen: 1) Heidepflege auf Amrum – Bagger in Amrums Dünen, 2) Das Watt einmal anders – Entdeckungsreise in der Wattwerkstatt, 3) Blicke durchs Spektiv- faszinierende Vogelwelt am Kniephaken, 4) Eine Wanderung über die Insel – einzigartige Lebensräume entdecken

Kursgebühr: 20 Euro für alle Vorträge zusammen, 20 Euro für alle Exkursionen zusammen

Weitere Informationen und verbindliche Anmeldung bei: Anna Kienitz, Tel.: 04682/1635 oder mobil: 0151/7007 53 91,
 E-Mail: AnnaKienitz[at]naturzentrum-amrum.de

Über Ralf Hoffmann

Ralf Hoffmann wurde 1955 in Schleswig geboren und zog mit seinen Eltern und Geschwistern 1962 nach Amrum. Nach dem Abitur in Niebüll studierte Ralf Luft und Raumfahrttechnik in Berlin. Die ersten 6 Berufsjahre verbrachte er als Entwicklungsingenieur bei VW und danach wechselte er als Aerodynamischer Entwicklungsingenieur zu Ford nach Köln. Als Leiter der Aerodynamischen Entwicklung für Ford Europa und die letzten 15 Jahre als Manager Aerodynamik und Motor- und Komponentenkühlung war er weltweit verantwortlich und viel unterwegs, um die jeweiligen Prototypen unter Hitze und Kälte zu testen. Nach all den Jahren auf dem Festland sind Ralf und seine Frau Karin nun wieder nach Amrum zurückgekehrt.

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