Amrum Highlights in der Windmühle: Hilla Randow und Wolfgang Schönegge …

 

Immer wieder spannend: ein Ausstellungsbesuch in der Mühle

Mit einer gut besuchten Vernissage startete die Amrumer Windmühle am Sonntagvormittag um halb zwölf in die Sommersaison.
„Die Mühle kennen wir, aber die Bilder ja nicht.“ Ob Stammgäste oder Einheimische, viele Besucher:innen kommen extra, um sich die Bilder in der Mühle anzuschauen, so Volker Langfeld, Vorsitzender des Amrumer Mühlenvereins, anlässlich der Ausstellungseröffnung. Und sie tun gut daran. Nicht nur, weil es immer wieder interessant ist, in den wechselnden Ausstellungen verschiedene künstlerische Perspektiven auf unsere Insel zu entdecken, sondern auch um mit dem Besuch der Sommerausstellungen oder mit dem Erwerb eines Bildes zum Erhalt der Mühle beizutragen.

Gemeinsame Vernissage: Hilla Randow und Wolfgang Schönegge

Die 63. Kunstausstellung in der Mühle zeigt sowohl klassische Inselmotive als auch seltener gemalte Perspektiven, unspektakulär auf Papier oder Leinwand gebracht von Hilla Randow und Wolfgang Schönegge. Beide sind keine Unbekannten auf Amrum und haben schon erfolgreich in der Nebeler Mühle ausgestellt. Jeweils 26 Werke steuerten die Amrumerin und der langjährige Amrum-Urlauber zur ersten Sommerausstellung dieses Jahres bei.

Hilla Randow präsentiert in ihrer sechsten (!) Mühlenausstellung keine Aquarelle, sondern ausschließlich Acryl-Arbeiten. Im vergangenen Sommer war die 1948 in Steenodde geborene, studierte Werbegrafikerin mit der Kamera auf der Insel unterwegs und hat ihre Eindrücke in den Wintermonaten verarbeitet. Herausgekommen sind realistische Landschaftsansichten einer hier lange Lebenden, künstlerisch aber mit einer veränderter Herangehensweise und spürbar neuen Sicht auf die Dinge: andere Motive, spannende Perspektiven, weniger  Blumen, dafür Menschen im und am Meer. Es ist Bewegung in Hillas Bilder gekommen, ein Spiel mit Schatten und Spiegelungen und mutig auch mal das eine oder andere, etwas größere Format.

Für Wolfgang Schönegge, der aus der Wetterau bei Frankfurt stammt, ist es die dritte Ausstellung in der Mühle. Die Arbeiten des Architekten und ehemaligen Stadtplaners entstehen vorwiegend „au plein air“, also draußen im Freien. Mit dem „kleinen Malbesteck“ ist er auf der Insel unterwegs und hält im Format 30 x 40 cm die Highlights eines klassischen Amrumurlaubs in Aquarellen oder aquarellierten Zeichnungen fest, beinah so wie die expressiven Realisten der Nebeler Künstlerkolonie in den späten 1950ern. Ein Spaziergang um die Odde zählt ebenso zu seinen Motiven wie die urban anmutende Strandbar in Wittdün, friedlich ruhende Kühe auf der Salzwiese vor dem Haus des Gastes in Nebel oder der Bootsanleger in Steenodde.

Zwei Motive, ganz verschieden umgesetzt: Inselhaus in Wittdün und Bootssteg in Steenodde

Besonders interessant finde ich an der aktuellen Doppelausstellung die künstlerisch unterschiedliche Darstellungsweise gleicher oder ähnlicher Amrum Motive auf vielen Bildern. Leider hängen diese Arbeiten nicht nebeneinander, so dass es nicht ganz einfach ist, die Werke der beiden Kunstschaffenden inhaltlich und stilistisch unmittelbar zu vergleichen. Den Gesamteindruck der Ausstellung mit ihrem eher unaufdringlich daherkommenden Amrum-feeling schmälert das jedoch ganz und gar nicht.
Sie werden sich in den von Hilla Randow und Wolfgang Schönegge präzise beobachtend eingefangenen, aber ganz unterschiedlich dargestellten Landschaftsbildern der Insel wiederfinden – mit Ihren eigenen Erfahrungen, ob auf Amrum lebend, im Urlaub oder als Tagesgast.

Die Ausstellung ist bis zum 18. Juli 2025 in der Amrumer Windmühle am Maalenstegalk 12 in Nebel zu sehen. Nachmittags täglich geöffnet von 14:30 – 17:00 Uhr (außer dienstags während der Mühlenführung) und vormittags von Montag bis Freitag von 10:30 – 13:00 Uhr.

Über Astrid Thomas-Niemann

Astrid Thomas-Niemann ist gelernte Schifffahrtskauffrau sowie studierte Sprach- und Erziehungswissenschaftlerin. Sie hat viele Jahre als Schifffahrtsanalystin gearbeitet und lebt seit 2015 in Wittdün. Als junge Frau kam Astrid 1981 das erste Mal auf die Insel und besuchte auf Zeltplatz II die Niemanns aus Hamburg, die Amrum seit 1962 urlaubsmäßig die Treue halten, inzwischen bereits in der 4. Generation.

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