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In der heutigen Zeit verschwindet die Friesische Sprache immer mehr aus dem Alltag. Die Rolle von Familien und deren Wunsch nach Unterstützung zur Förderung, dies untersucht Soziolinguistik Forscherin Dr. Ruth Kircher mit ihren Mitarbeiterinnen des „European Centre for Minority Issues” (Europäisches Zentrum für Minderheitenfragen). Diese Studie zur Sprachweitergabe in nordfriesischen Familien „lebt” durch die Mitarbeit eben dieser Familien. Dabei ist aktives Handeln gefragt. „Bislang haben sich die Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der Sprache hauptsächlich auf den Schulunterricht konzentriert. Diese Maßnahmen, sowie das große Engagement der Friesisch Lehrkräfte, sind sehr wichtig und müssen natürlich weiterhin unterstützt werden.

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Doch auch die Übertragung der Sprache innerhalb der Familie – schon bevor Kinder in die Schule kommen – kann eine entscheidende Rolle für die Zukunft des Nordfriesischen spielen. Mit unserer Umfrage möchten wir genau dieses Thema näher untersuchen“, äußert die Forscherin. Die Umfrage richtet sich an Eltern in Nordfriesland, die selbst Friesisch können – egal, ob sie es mit ihren Kindern sprechen oder nicht. Es soll ermittelt werden, welche Faktoren die Entscheidung beeinflussen, ob Friesisch in der Familie weitergegeben wird oder nicht – und ob es sprachbezogene Unterstützung gibt, die sich Eltern in Nordfriesland wünschen: zum Beispiel Broschüren mit Informationen über die Meilensteine der kindlichen Sprachentwicklung, Blogs über die besten Praktiken zur Förderung kindlicher Mehrsprachigkeit, friesische Kinderbücher, oder andere Arten von Ressourcen. „Sowohl die Faktoren, die die Sprachweitergabe beeinflussen, als auch die Arten der Unterstützung, die sich Eltern wünschen, sind vermutlich nicht in allen Teilen Nordfrieslands identisch. Daher hoffen wir, dass möglichst viele Eltern aus dem gesamten Landkreis an unserer Umfrage teilnehmen.