Friesisch sprechend? Dann mach mit!

Ruth Kircher (Mitte) zusammen mit ECMI Kolleginnen Pavlína Heinzová (links) und Katharina Jürgensen (rechts)
© ECMI

In der heutigen Zeit verschwindet die Friesische Sprache immer mehr aus dem Alltag. Die Rolle von Familien und deren Wunsch nach Unterstützung zur Förderung, dies untersucht Soziolinguistik Forscherin Dr. Ruth Kircher mit ihren Mitarbeiterinnen des „European Centre for Minority Issues” (Europäisches Zentrum für Minderheitenfragen). Diese Studie zur Sprachweitergabe in nordfriesischen Familien „lebt” durch die Mitarbeit eben dieser Familien. Dabei ist aktives Handeln gefragt. „Bislang haben sich die Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der Sprache hauptsächlich auf den Schulunterricht konzentriert. Diese Maßnahmen, sowie das große Engagement der Friesisch Lehrkräfte, sind sehr wichtig und müssen natürlich weiterhin unterstützt werden.

Tineke Heck-Lemke von der Europa-Universität Flensburg
© Frank Deppe

Doch auch die Übertragung der Sprache innerhalb der Familie – schon bevor Kinder in die Schule kommen – kann eine entscheidende Rolle für die Zukunft des Nordfriesischen spielen. Mit unserer Umfrage möchten wir genau dieses Thema näher untersuchen“, äußert die Forscherin. Die Umfrage richtet sich an Eltern in Nordfriesland, die selbst Friesisch können – egal, ob sie es mit ihren Kindern sprechen oder nicht. Es soll ermittelt werden, welche Faktoren die Entscheidung beeinflussen, ob Friesisch in der Familie weitergegeben wird oder nicht – und ob es sprachbezogene Unterstützung gibt, die sich Eltern in Nordfriesland wünschen: zum Beispiel Broschüren mit Informationen über die Meilensteine der kindlichen Sprachentwicklung, Blogs über die besten Praktiken zur Förderung kindlicher Mehrsprachigkeit, friesische Kinderbücher, oder andere Arten von Ressourcen. „Sowohl die Faktoren, die die Sprachweitergabe beeinflussen, als auch die Arten der Unterstützung, die sich Eltern wünschen, sind vermutlich nicht in allen Teilen Nordfrieslands identisch. Daher hoffen wir, dass möglichst viele Eltern aus dem gesamten Landkreis an unserer Umfrage teilnehmen.

Umfängliches Wissen über die Wünsche und Bedürfnisse der Eltern ist von zentraler Bedeutung für die Entwicklung effektiver Unterstützungsmaßnahmen“, erklärt Dr. Kircher und würde sich über eine rege Beteiligung, insbesondere auf Amrum, sehr freuen. Die Öömrang Skuul als auch der Inselkindergarten haben schon Unterricht und Lerneinheiten im Öömrang, doch wie sieht es im Privaten aus, eben in dem ganz normalen Alltag? Wo und wie können die Eltern unterstützt werden und eine Hilfestellung erhalten? Nur durch aktive Mithilfe kann diese Umfrage erfolgreich sein und weiter helfen. Föl soonk

Über Kinka Tadsen

Kinka Tadsen erblickte 1972 in Hamburg das Licht der Welt. Aufgewachsen ist sie dann auf Amrum. Abitur hat sie auf Föhr gemacht und sich für eine Fotografenlehre in Bad Oldesloe entschieden. Fotografen- und Lebenserfahrung hat sie in der großen weiten Welt auf diversen Kreuzfahrtschiffen als Bordfotografin gesammelt. 2003 folgte dann die Rückkehr nach Amrum. Seit 2008 gehört sie als freie Journalistin zum Amrum-News Team.

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