W.D.R. – Lebensader für Inseln und Halligen …

Das Heimatmuseum „Öömrang Hüs“ in Nebel eröffnet am Sonntag den 15. Juni um 14 Uhr in ihren Ausstellungsräumen eine neue Ausstellung, die aufzeigt wie abenteuerlich damals das Reisen mit dem Schiff vom Festland auf die Inseln war. Der Öömrang Ferian freut sich Sie zur Eröffnung begrüßen zu dürfen.

Es begann mit einer Schiffstragödie zwischen Deezbüll und Föhr. 22 Menschen kamen im Herbst 1662 dabei ums Leben. In den „Historischen Nachrichten von den Merkwürdigkeiten des Amtes Tondern“ wurde darüber berichtet, der erste urkundliche Nachweis über eine Fährverbindung vom Festland aus nach Wyk. Doch auch davor dürften schon Schiffe im Einsatz gewesen sein.

Es war eine beschwerliche Anreise in der Mitte des 19.Jahrhunderts. Einen festen Fahrplan gab es nicht und Dampfer fuhren auch nicht, es waren Segelschiffe auf der Insellinie im Einsatz. Eine Überfahrt nach Föhr dauerte zwei bis drei Stunden!

Platz nehmen konnte man unter anderen auf Koffern und Hutschachteln im offenen Laderaum.

Mit der Zeit wurde alles komfortabler und im März 1885 wurde die heutige Wyker Dampfschiffs-Reederei (W.D.R.) gegründet. Über 140 Jahre versorgt unsere W.D.R. die Inseln und seit 1971 auch die Halligen.

Der Vorsitzende des „Öömrang Ferian“, Jens Quedens, freut sich über die neue Ausstellung im „Öömrang Hüs“, das als Heimatmuseum, Archiv und Trauzimmer für das Standesamt vielerlei Aufgaben hat.

Gerd Arnold, Jens Quedens und Leif Quedens haben viel Zeit und Engagement in die Ausstellung gesteckt. „Leif hat sich da so manche Nacht um die Ohren geschlagen, es hat sich gelohnt“, so Gerd Arnold.

Durch die neue Ausstellung erhält der Besucher nun zusätzliche Informationen wie es früher war mit der Anreise und wie es heute ist. Alle Schiffe seit der Gründung der W.D.R. sind hier auf 28 erklärenden Plakattafeln abgebildet und zwei Schiffsmodelle sind auch in der Ausstellung zu bestaunen. Viele Schiffe wurden im Laufe der Zeit verkauft, einige davon fahren noch heute in vielen Teilen der Welt, so. z.B. in Südkorea, in Griechenland und in Israel. Einige fahren aber auch noch an Deutschlands Küsten, wie z.B. Ausflugsfahrten ab Amrum, Föhr, Borkum, Norderney und Rostock. Als Versorger sind ehemalige Schiffe im Einsatz ab Hiddensee und Pellworm.

Das älteste Schiff der ehemaligen W.D.R.-Flotte, das noch in Fahrt ist, dürfte die 1959 in Husum gebaute MS „Rüm Hart“ sein. Das schnittige Seebäderschiff macht Ausflugsfahrten ab Rostock-Warnemünde.

Zu dieser Ausstellung gibt es u.a. im Buchhandel die Bücher „1885-2010 Wyker Dampfschiffs-Reederei 125 Jahre“ und vom ehemaligen Geschäftsführer Conrad Zorn „Ein Leben für die Wyker Dampfschiffs-Reederei: Menschen und Ereignisse zwischen Politik und Niedrigwasser“.

Die Ausstellung kann am 15. Juni und danach zu den Öffnungszeiten des Öömrang Hüs (siehe Aushang) bis Ostern 2026 besichtigt werden.

Für viele Touristen steht der Besuch des kleinen Heimatmuseums in Nebel auf dem Programm. Hier erlebt der Besucher hautnah das Leben auf der Insel ab dem 17. Jahrhundert und auch welcher Arbeit die Insulaner damals nachgingen. Auch über Insulaner beim Walfang, Wissenswertes über die Amrumer Friesentracht, Beginn des Fremdenverkehrs, die Inselbahn und viele mehr, alles das erfährt der Besucher bei einer Führung durch das Haus. Im Öömrang Hüs ist nichts nachgebaut, hier ist alles „ALT“ – wie damals!

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Über Gerd Arnold

Gerd Arnold, 1957 in Nebel auf Amrum geboren. Ein „echter“ Amrumer mit der friesischen Sprache (öömrang) aufgewachsen. Bis 1972 die Schule in Nebel besucht, danach Elektroinstallateur in Wittdün gelernt. 1976/77 in Wuppertal den Realschulabschluss nachgeholt. Ab Oktober 1977 als Berufssoldat bei der Bundesluftwaffe und seit November 2010 Pensionär. Nach vielen Jahren der verzweifelten Suche nach passenden „bezahlbaren“ Wohnraum auf Amrum endlich fündig geworden, seit Februar 2022 wieder ständig auf Amrum. 2019 ins Team der Amrum News integriert, aber das soll neben dem Angeln nicht die einzige Aktivität auf der Insel bleiben.

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