Nichts ging mehr zwischen Insel und Festland: Der erste Herbststurm brachte den Fährverkehr zum Erliegen.
Starker Wind und ungewöhnlich hohes Wasser machten am Sonntag mehrere Stunden lang alle Verbindungen nach Amrum, Föhr und Dagebüll unmöglich.
Wie groß die Auswirkungen wirklich waren – und was die Gäste erlebten.

Sturm trifft die Küste
Hochwasser und stürmischer Wind haben am Wochenende den Fährverkehr zwischen den nordfriesischen Inseln und dem Festland lahmgelegt. Verbindungen nach Amrum, Föhr und Dagebüll wurden Stundenlang ausgesetzt. Auch an Land war das Wasser ungewöhnlich hoch.
Der erste Herbststurm zog am Sonntag über die Nordseeküste. Auf den Insel sorgte der starke Westwind für deutlich erhöhte Wasserstände. In Steenodde auf Amrum schwappte die Nordsee bis an die Absperrschranke, im Seezeichenhafen lagen Schiffe und Boote ungewöhnlich hoch. Die Schwimmstege des Amrumer Yachtclubs waren trockenen Fußes nicht mehr zu erreichen. Nur am höher gelegenen Fähranleger blieb es bei leichteren Überschwemmungen.
Fährbetrieb über Stunden gestoppt
Wegen des Hochwassers konnte die Fähre nicht wie gewohnt anlegen. Die Folge: Der Betrieb wurde auf mehreren Strecken eingestellt – teilweise über viele Stunden hinweg. So fuhr zwischen 8.45 Uhr und 13.40 Uhr kein Schiff nach Föhr oder Dagebüll. Auch in Gegenrichtung – von Dagebüll aus – ruhte der Verkehr zwischen 10.20 Uhr und 15.45 Uhr. Wer von Föhr nach Amrum reisen wollte, musste sogar bis 17.00 Uhr warten.
In der Hauptsaison füllt sich schon mal der Fähranleger mit vielen Reisenden, doch was es heute zu sehen gab hat Seltenheitswert. Hunderte Schiffspassagiere und Fahrzeuge nutzten die Fähre um 13.40 Uhr für ihre verspätete Abreise. Manche Gäste berichteten auch von einer verfrühten Abreise, um überhaupt noch von der Insel zu kommen. Eine Dame, die Sonntag abreisen wollte, hat sich spontan entschieden, schon Samstag abzureisen. Die Angst war zu groß, dass Sonntag keine Fähre mehr fährt.
Hochwasser auch an Land
Nicht nur auf dem Wasser, auch an Land war die Lage ungewöhnlich. Am Kniepsand bei Nebel und in Norddorf wurde starke Brandung beobachtet. Auf der Wattseite wurde „Land unter“ gemeldet: das Wasser reichte bis an den Schutzdeich.
Der Wind erreichte dabei Geschwindigkeiten von mehr als 60 Stundenkilometern. Trotz des heftigen Windes wurden bislang keine größere Schäden bekannt.
Erste Entwarnung – doch der Herbst beginnt erst
Im Laufe des Nachmittags beruhigte sich die Lage etwas, und der Fährbetrieb konnte nach und nach wieder aufgenommen werden. Dennoch bleibt die Wetterlage in den kommenden Tagen unbeständig. Die Inseln müssen sich auf weitere herbstliche Tiefdruckgebiete einstellen – mit Wind, Regen und möglichem Hochwasser.
AmrumNews Online-Zeitung der Insel Amrum








