Der Amrumer Angelverein kümmert sich seit Jahren um die Wittdüner Vogelkoje (Artikel vom 29.01.2008)
Als Pächter und Nutzungsberechtigter pflegt der Angelverein Amrum seit Jahren die Wittdüner Vogelkoje und den Guskölk-Sielzug südlich des Steenodder Wäldchens. Regelmäßig gehen die Angelfreunde dorthin, um sich um die kleinen Gewässer und ihre Uferbereiche am Ortsausgang von Wittdün zu kümmern. Ein bis zweimal die Woche überzeugen sich insbesondere der erste Vorsitzende Hans-Ulrich Petersen und Gewässerwart Volkert Lucke, ob alles in Ordnung ist. Jetzt haben sie für die zahlreichen Vogelarten auf der Insel rund um die Vogelkoje und dem Sielzug Nistkästen aufgehängt. „Wir gehen nicht nur Fische fangen, wir tun auch etwas für die Natur“, sagt Volkert Lucke. Er hat sich die Arbeit gemacht und aus der auf Amrum gewachsenen Sitkafichte Nistkästen gebaut, um den heimischen Höhlenbrütern wie beispielsweise Meisen und Stare eine geeignete Nistmöglichkeit zu bieten. In den vergangenen Wochen hat der Angelverein an die 15 Nistkästen im Bereich der beiden Gewässer aufgehängt.
Die kleine Vogelkoje ist eigentlich kaum zu sehen, doch immer wieder finden Spaziergänger über einen Trampelpfad den Weg durch das Gebüsch. Darunter auch viele, die ihren Müll hinterlassen oder unachtsam durch das Gebüsch krabbeln und dabei brütende Vögel stören.
Im Winter hingegen friert bei tagelangen Minustemperaturen der kleine See zu. Dann kann es für die Fische heikel werden. Sie befinden sich nämlich in dieser Zeit in der Winterruhe. Dabei stehen die Fische bewegungslos kopfüber am Grund des Sees. Ihre Körperfunktionen sind während dieser Winterstarre fast völlig außer Kraft gesetzt und nur auf das nötigste beschränkt. Werden dann Steine auf die Eisfläche geworfen oder betreten Schlittschuhläufer den See, schrecken die lauten Geräusche unter dem Eis die Fische auf. Ihre Körperfunktionen setzen wieder ein. Es gibt aber nicht ausreichend Sauerstoff und zu wenig Nahrung im Wasser. Die Fische versuchen dann zum Lufttanken an die Wasseroberfläche zu kommen und bleiben unter dem Eis hängen, so dass sie regelrecht ersticken. Auch wenn die Temperaturen zurzeit wenig winterlich sind, liegt es den Anglern ganz besonders am Herzen, schon im Vorfeld darauf hinzuweisen, dass durch Betreten und Bewerfen einer Eisfläche die Fische gestört werden. ” Schon einmal mussten aus diesem Grund 50 tote Fische aus dem See entfernt werden. „Wir wollen niemandem etwas verbieten, aber die Fische gehen daran ein“, bitten die Mitglieder des Angelvereins um Verständnis, denn auf Verbotsschilder wollen sie eigentlich gerne verzichten.
Verantwortlich für diesen Artikel: Carmen Klein