Wittdüner Bürger setzen sich mit Rat und Tat für eine Verbesserung des Ortsbildes ein und suchen hierfür noch weitere Mitstreiter (Artikel vom 26.03.2008)
Sie sind eine Gruppe von Wittdüner Bürgern, die sich für eine Verbesserung des Ortsbildes einsetzen und dabei nicht nur mahnend den Finger erheben wollen, wenn wieder einmal Müll herumliegt, Bohlenwegbretter geborsten sind oder ein anderer Missstand ins Auge sticht. Denn darin sind sie sich einig, im Laufe der Zeit sind in Wittdün Pflege und Gestaltung ins Hintertreffen geraten. Ein Artikel in der Lokalpresse, in dem Bürgermeister Jürgen Jungclaus zur Hilfe bei den so zeitaufwändigen Kontrollaufgaben bei der Bohlenwegenetzüberwachung durch die Bürger aufgerufen hatte, war für Wittdüns Neubürger Klaus Bleckert Anlass genug aktiv zu werden. So ergriff er die Initiative und gab den Anstoß für die Gründung einer Gruppe, die zwischen dem Leuchtturm und der Südspitze überall nach dem Rechten sieht und all das auflistet, was zur Verbesserung und Verschönerung des Ortes beitragen könnte.
Bei der Vorstellung dieser Initiative auf einer Tourismusausschusssitzung, übergab Klaus Bleckert die in schriftlicher Form aufgelisteten Erstmaßnahmen Bürgermeister Jungclaus. Die Ausarbeitungen sollen mit dem Werkleiter auch in Zukunft stets abgestimmt werden und stellen laut der Helfer keine Schuldzuweisungen, sondern vielmehr eine sachliche Darstellung von aktuellen Zuständen dar. Dabei werden Handlungsfelder aufgezeigt, Anregungen und konkrete Lösungsvorschläge und im Rahmen der körperlichen Möglichkeiten auch mal praktische Hilfe angeboten.
So sorgten Klaus Bleckert und Alt Kurdirektor Carl Hermann Klüßendorf zusammen mit dem Tourismusausschussvorsitzenden Ulf Jürgensen in den Dünen zwischen dem FKK-Zeltplatz und dem Wriakhörnsee für die Verteilung von Rundpfosten, die dann im Anschluss von den Mitarbeitern des Bauhofs der Amrum Touristik Wittdün eingeschlagen und mit Leuchtfarbe gekennzeichnet wurden. Wie Jürgensen auf der Sitzung erklärte, konnte der ansonsten existente Bohlenweg in diesem Abschnitt gegen den Sandflug nicht erhalten werden, sodass er zusammen mit dem Naturschutzbeauftragten der Insel Georg Quedens die nun gekennzeichnete Trasse als Dünenwanderweg festlegte. “Wir hoffen mit dieser Maßnahme die unzähligen Spaziergänger durch dieses Brutgebiet schleusen zu können”, so Jürgensen.
Gemeindevertreter Heiko Müller fühlte sich von der Initiative der Bürger sehr beeindruckt und animierte daraufhin seine Angestellten in ihrer Arbeitszeit ebenfalls einen Beitrag zum schöneren Ortsbild zu leisten. “Wir konnten in einer ersten Aktion, die ihren Schwerpunkt an der Nordwandelbahn hatte und gemeinsam mit den Anliegern durchgeführt wurde, eine erhebliche Verbesserung des Gesamtbilds herbeiführen”. Seine große Hoffnung ist nun, dass auch andere Firmen seinem Beispiel folgen und einen Beitrag in solcher oder ähnlicher Form leisten.
Die aufgestellte Mängelliste beinhaltet nach Angabe der Initiative auch eine Reihe von unerledigter Hinweise aus der Vergangenheit, wie zum Beispiel die Gestaltung des sogenannten Filetgrundstückes, um dem Gast auch maritimen Ort Wittdün eine angemessene Begrüßung zu bereiten. Ferner gehöre ihrer Meinung auch die Bepflanzung der Beete und Blumenkübel dazu. “Es könne doch nicht sein, dass die Pflanzen aus dem letzten Jahr zum Vergammeln in den Beeten verbleiben und so dem Ortsbild einen besonders trostlosen Eindruck verleihen. Zudem sollten alle Mitarbeiter eine noch sensiblere Sichtweise bei ihrer Reinigungsarbeit im Ort entwickeln, um nicht zum Teil offensichtlichen Müll zu übersehen”, so eine Bürgerin auf der Sitzung. Zum Beweis hatte sie einen Korb voller Müll mitgebracht, der über zwei Wochen das Ortsbild “schmückte” und trotz des Einsatzes der Reinigungsmaschine nicht eingesammelt wurde.
Hier setz die Initiative der Wittdüner Bürger mit dem Appell an, dass unbedingt alle Grundstückseigentümer sich einbringen und zumindest vor ihrer eigenen Haustür für saubere und dem Ortsbild förderliche Verhältnisse sorgen sollten.
Die Mitglieder hoffen auf weitere Unterstützung aus der Bevölkerung, die sich doch bitte an Klaus Bleckert (0171 657 1980) oder an Freya Paulsen, Georgine Schwab, Renate Matzen, Aribert Schade und Carl Hermann Klüßendorf wenden mögen. Die Verschönerung des Ortsbildes trägt ihrer begründeten Überzeugung nach, für alle Bewohner der Insel zur Sicherung der Existenz durch den Tourismus bei.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers