Bürgermeister Jungclaus zog eine kurze informative Bilanz, bevor die neue Amtszeit der Kommunalpolitiker beginnen wird (Artikel vom 03.06.2008)
Wittdüns Bürgermeister Jürgen Jungclaus zeigte in der letzten alleinigen Sitzung der Gemeindevertretung kurz auf, was in der abgelaufenen Legislaturperiode nicht mehr erledigt werden konnte und somit als Grundlage für die neue Gemeindevertretung ansteht. Dass zumindest die unendliche Geschichte der Treppen von der unteren zur oberen Wandelbahn dem Ende entgegen geht, sei positiv zu sehen. Hatte sich doch die Bauzeit immer wieder aufgrund von erklärlichen als auch nicht zu verstehenden Umständen verzögert und somit zu vielen Beschwerden seitens der Gäste geführt. Die ausführende Firma arbeitete zuletzt noch festgestellte Mängel ab. Wenn man bedenkt, dass der Fertigstellungstermin bereits für die 48. KW 2007 vorgesehen war, kann doch wirklich nur eine wahre Verkettung von bedauerlichen “Zufällen” Ursache für die Verzögerung sein.
Mit der Abwicklung der Arbeiten zur Erneuerung der oberen Wandelbahn zeigte sich die Vertretung durchaus zu frieden. Allerdings wurden schon mehrfach Zweifel an der Wahl der Laternen laut. “Warum haben wir solch eine übertrieben Dichte an Laternen”, fragte Gemeindevertreter Stephan Dombrowski. Und warum müssen sie so groß und so blau sein? Eine dezentere Lampe wäre in Dombrowskis Augen geschickter gewesen, doch habe die Meinung bei der Besprechung mit dem verantwortlichen Ingenieurbüro bestanden, man müsse die Lampen denen auf der unteren Wandelbahn anpassen, so der ausscheidende Gemeindevertreter. Wer sie nun letztendlich wirklich bestellt hat, konnte aber leider nicht festgestellt werden.
Für die Erneuerung der im Herbst stark beschädigten Nordwandelbahn konnte (wir berichteten) der Bautermin im Mai nicht gehalten werden. Nun wird erst ab Ende August mit den Arbeiten begonnen. Als eine Aufwertung für die Gäste in Wittdün, wurden am Nordstrand Strandkörbe aufgestellt. Diese stellen neben einem optischen Anreiz auch einen Zugewinn an Urlaubsfeeling im Nordbereich Wittdüns dar. Für viele ist diese Badestelle bei Hochwasser eine gute Alternative zu dem stark abgeflachten Badewasser am Südstrand. Zudem lädt das maritime Flair durch die vorgelagerte Zufahrt zum Seezeichenhafen zum Verweilen ein. “Einen Abendspaziergang mit einem gemütlichen Plätzchen am Wasser ist ein Stück Urlaub”, zeigt sich Gemeindevertreter Heiko Müller überzeugt.Wie Jungclaus weiter erläutert, ist genau diese Versandung der Badestelle am Südstrand immer noch das ganz große Problem der Gemeinde Wittdün. Die Überlegungen eine Badestelle auf dem vorgelagerten Kniepsand einzurichten beschäftigt weiterhin das Gremium. Eine Darstellung der Strömungsverhältnisse durch einen Mitarbeiter des Landesbetriebes für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN-SH) verdeutlicht, dass erst in Höhe des Leuchtturms eine relativ sicherere Badestelle vorhanden sei, die zudem nicht im Laufe weniger Jahre wieder versandet sein wird.
Die Leitung des Amrum Badeland und des Thalassozentrums wird seit dem ersten Juni in den Händen eines extra hierfür eingestellten hauptamtlichen Leiter liegen. Dieser wurde in Abstimmung mit den Nachbargemeinden ausgesucht, um auch in diesem Bereich den Willen der noch engeren Zusammenarbeit der drei Gemeinden zu unterstreichen. Die politisch gewollte Zusammenführung der Innendienste der Amrum Touristiken wurde bereits im Januar vollzogen.
Als einen weiteren Brocken sieht Jungclaus die nicht mehr lange aufzuschiebende Ersatzbeschaffung für das bereits betagte und reparaturanfällige Löschfahrzeug der Gemeindefeuerwehr Wittdün an. Rund 190.000 Euro seihen abzüglich einer möglichen Förderung einzuplanen.
Dass sicherlich auch noch andere größer und kleinere Projekte unter den Nägeln brennen, ist selbstredent und den bei der Wahl angetretenen Kandidaten sicherlich auch bewusst. Ein großes Lob Jungclaus gilt in diesem Zusammenhang der privaten Initiative, deren Mitglieder es sich zur Aufgabe gemacht haben, Missstände aufzuzeigen und diese soweit möglich, gemeinsam mit der Amrum Touristik Wittdün und ihrem eigenen Engagement abzuarbeiten.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers