Klaus Theus trat seine letze Reise an…(to)


“Es ist nicht wichtig, wie alt man wird, sondern es wichtig, dass man gelebt hat”. (Der Verstorbene) (Artikel vom 02.05.2008)

Klaus Theus, wie er den Insulanern in Erinnerung bleibt
Klaus Theus, wie er den Insulanern in Erinnerung bleibt

Spuren hinterließ Klaus Theus im Laufe seines bewegten und überaus erfolgreichen Lebens reichlich, bevor er Ende vergangener Woche im Alter von siebzig Jahren verstarb. Wie in der Traueranzeige zu lesen war, war er ein Wandervogel bis zuletzt. Aber er wusste, wo sein Nest war. Hier fand er im Kreise der Familie den Beistand und die Kraft für seinen, für ihn doch nicht zu gewinnenden Kampf.
Nach dem Durchbruch seiner schweren Krankheit blieb ihm leider nicht die Zeit seinen Ruhestand mit der Familie zu genießen. Dabei hatte er nach seinem offiziellen Abgang von der aktiven kommunalpolitischen Bühne im vergangenen Jahr noch viele Pläne geschmiedet. Sein kleiner Enkel sollte eigentlich täglich mit seinem Opa einen Streifzug durch die Natur machen und sogar eine Reise nach Dubai hätte noch auf seinem reich gefüllten Plan gestanden. “Die angedachte Weltreise habe ich leider immer wieder verschoben. Die Pflichterfüllung meines Bürgermeister- und Werkleiteramtes war immer wieder wichtiger als das Vergnügen”, so Theus noch im August vergangenen Jahres.

Klaus Theus im Kreise seiner Familie
Klaus Theus im Kreise seiner Familie

Im Grunde genommen war Klaus, wie ihn alle nannten, mit einem glücklichen Händchen versehen. Alles, was er kaufmännisch anfasste, führte er zum Erfolg. Mit großem Engagement entwickelte er immer neue Geschäftsideen, bis sie aufgrund ihres großen Erfolges für ihn “langweilig” wurden und er ein neues Projekt auf die Beine stellte.
Wahrscheinlich spielte seine vom Kriegsgeschehen stark beeinflusste Kindheit eine große Rolle. 1937 im pommerschen Flato geboren, musste er ohne seinen Vater gen Westen flüchten. In Tönning angekommen, spürten die Flüchtlinge in der schlechten Zeit sehr wohl, dass sie Flüchtlinge waren. Schon früh entwickelte Klaus Energien, die das nötige Auskommen für die Familie brachte. Seinen Vater erlebte er nach eigenem Empfinden aufgrund der Kriegsgefangenschaft und den Hürden der damaligen DDR viel zu kurz, bevor er 1965 mit gerade mal 57 Jahren verstarb.
Seinen ersten Auftritt auf der Amrumer Bühne hatten Peter Paulsen und Klaus gemeinsam mit ihren Habseligkeiten in einem Persil-Karton und einer DKW 175. Seine Ehefrau Karin hatte er bereits in Tönning kennengelernt und 1960 auf Amrum geheiratet. Aus der Ehe gingen die Söhne Stefan und Marco hervor.
Die verschiedensten Jobs nahm Klaus an, bevor er seine Einzelhandelslaufbahn im Geschäft der Schwiegermutter begann und bis zum heute bekannten Erfolg und Wohlstand ausbaute.
In den 21 Jahren als Bürgermeister der Gemeinde Wittdün wurden viele weichenstellende Entscheidungen getroffen. Hierzu gehörten zum Beispiel der Bau des “Amrum Badeland” und der sogenannte Dosenschwur Amrums, für den er den Bundesumweltpreis beim damaligen Umweltminister Töpfer in Empfang nehmen durfte.

theus3Aber auch Angela Merkel war ihm keine Unbekannte. Als er mit den Friesenwaffeln als Präsent auf dem Weg zu einem Empfang bei ihr war, gab es noch kein Geschenkpapier um den Karton der auf Amrum gebackenen Köstlichkeiten. Klaus wusste sich zu helfen und ließ sie kurzerhand bei Douglas standesgemäß einpacken. Bei der Übergabe fragte Frau Merkel ihn erstaunt: “Woher kennen sie denn meine Duftmarke”.

Der verstorbene Ehrenbürgermeister wirkte 33 Jahre in der Gemeindevertretung Wittdüns mit. 36 Jahre währte seine Mitgliedschaft in der CDU. Hierfür erhielt er im vergangenen Jahr eine Ehrenurkunde der CDU.

“Es ist nicht wichtig, wie alt man wird, sondern es wichtig, dass man gelebt hat und die Schönheit liegt im Auge des Betrachters”, so Klaus Theus. Er hinterlässt eine große Lücke im Geschehen der Insel.

Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers

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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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