Er ist bekannt bei den Islandpferdereitern in der Welt. Reynir Adalsteinsson ist auf Island geboren, mit Pferden groß geworden und saß schon als Kind im Sattel. Er ist einer der ersten, der einen neuen Weg in der Islandpferde-Reiterei eingeschlagen hat. Mit diesem Weg, hat er schon viele Erfolge feiern können. Europa- und Weltmeisterschaften hat er mehrfach gewonnen, das große “Landsmot” auf Island hat er schon oft für sich entscheiden können. Reynir ist einer der vier Reitmeister auf Island, als Erster hat er diese Prüfung geschafft. Diese Auszeichnung ist eine große Ehre und bestätigt ihn in seiner Reitmethode. Reynir Adalsteinsson hat neben vielen hundert Pferden, die er ausgebildet hat, auch Reiter unterrichtet und gefördert. Er war und ist immer offen für neue und andere Reitmethoden. Reynir gehört zu den Reitern, die sich in einem ständigen Lernprozess befinden. Im Laufe seiner fünfzig jährigen Erfahrung, hat er sich immer weiter entwickelt, sich neue Methoden angeschaut, alte wieder verworfen. Bei Reynir steht das Pferd im Mittelpunkt, welches so individuell ist wie sein Reiter, und so kommt es auf das richtige Verständnis zwischen diesen beiden an.
Reynir bei der Bodenarbeit mit “Bangsi”
Die Leichtigkeit, Geschmeidigkeit und das sich selbst tragen können sind Schlagworte, die bei einem Reynir Adalsteinsson oft zu hören sind. Seine Reitweise hat er in einem “Levelsystem” zusammen gestellt. Diese insgesamt fünf Level sollen Reiter und Pferd lehren “eine Sprache” zu sprechen.
Reynir kam zum dritten Mal nach Amrum zur Familie Hogrefe in Steenodde und gab auf der hauseigenen Reit- und Ovalbahn seinen Unterricht. Nicht nur Insulaner waren dem Aufruf eines “Reynir Kurses” gefolgt, auch kamen wie jedes Jahr Reiter vom Festland, die das Lernen mit dem Vergnügen eines Urlaubes verbanden. Von Sonnenschein über Wind bis Regen war alles an Wetter vertreten, doch was ein richtiger Reiter ist, den stört Hitze, Kälte oder Nässe nicht. Eine begeisterte Stimmung und überwiegender Sonnenschein auf dem Hogrefe Gelände trug zu dem tollen Gelingen dieses Kurses bei.
Reynir(re) und Gerd Hogrefe im Fachgespräch
Die Faszination mit der Reynir aus einem unaufmerksamen, trotteligen oder störrischen Islandpferd in Minuten ein fleißiges, sicheres und sehr aufmerksames Pferd machen kann ist überwältigend. Wie schnell Reynir eine Vertrauensbasis zu einem ihm nicht bekannten Pferd aufbaut, und mit ihm “eine Sprache” spricht, läßt jeden Reiter ein Fragezeichen in seine Stirn wandern. Einige in diesem Kurs kamen mit Tränen aus der Reitbahn, Freudentränen, denn wie schön ist es wenn man anfängt sein Pferd richtig zu verstehen!?! Mit einem gemeinsamen Ausritt an den Strand und anschließendem Picknick in der Amrumer Natur, ließen die Reitschüler mit ihrem isländischen Meister den einwöchigen Kurs ausklingen. Auf dem Heim- und Rückweg war das Gepäck schwerer, denn man hatte eine ganze Menge mehr Wissen und eine “neue Sprache” im Gepäck.
Verantwortlich für diesen Artikel: Kinka Tadsen