Scheckbetrüger gibt es überall…(to)


Wer meint, dass Ganoven vor der Inselidylle Amrums haltmachen würden, sei gewarnt (Artikel vom 27.11.2008)

scheckbetrug

Vom Prinzip her sollte man denken, es sei ein eindeutiger Klassiker. “Das ist doch so offensichtlich, dass ich auf so einen Betrugsversuch nicht hereinfallen würde”, waren meistens die Kommentare zu der Story des versuchten Scheckbetruges, den Heike Krüger aus Wittdün erlebt hat. Sie möchte mit dem Schritt an die Öffentlichkeit andere davor bewahren, in ihrer unbedarften Gutmütigkeit finanziellen Schaden zu nehmen. Bei der Anzeige des versuchten Scheckbetruges bei der Polizei wurde ihr erklärt, dass es bereits solch einen konkreten Fall auf Amrum gegeben hat. Hierbei soll die Betrogene 2500 Euro eingebüßt haben.

Wie Heike Krüger berichtet, fragte anfänglich ein Reverend aus England per E-mail bezüglich einer Ferienwohnung bei mir als Vermieterin an. In diesem konkreten Fall sollten vier Ordensschwestern die Insel besuchen. Nach dem Buchungsangebot erfolgte die Buchung. Reverend David Williams teilt uns seine Anschrift mit und die Zahlungsmodalitäten: Er schickte einen Scheck über 8.000 Euro, welchen ich bei der Bank einreichen sollte. 1.008 sollten den Mietpreis begleichen, der Rest sollte für die Logistik (Flüge, Mietauto …) an eine dritte Person, die damals in Italien unterwegs sein sollte, weiter geleitet werden.

Der Scheck fand den Postweg nach Amrum und Reverend David Williams rechnete mit einer schnellen Gutschrift auf dem Konto. Ein Dutzend E-Mails gingen hin und her, in der der Reverend immer ungeduldiger wurde, weil die Vermieterin auf die noch nicht auf ihrem Konto gutgeschriebene Summe verwies. Womit der Gute wohl anfänglich nicht gerechnet hatte, war die Tatsache, dass sich Heike Krüger mit den Modalitäten einer Scheckgutschrift sehr gut auskennt. Auch wenn das Geld zuerst auf dem Konto gutgeschrieben wird, ist einem die Summe erst sicher, wenn der Scheck auch gedeckt ist. Wenn dann eine Rückbelastung wegen eines nicht gedeckten Schecks erfolgen würde, säße die Person, die aufgrund der kurzfristigen Gutschrift die Differenzsumme überwiesen hätte, mit dem finanziellen Schaden alleine da.

Der Scheck, der in diesem konkreten Fall in britischen Pfund ausgestellt war, konnte ohnehin nicht beim Kreditinstitut auf Amrum bearbeitet werden, sondern musste nach Frankfurt weitergeleitet werden. Die vorübergehende Gutschrift blieb daher aus.

Weil sich die Abwicklung verzögerte, wollte der Betrüger sogar einen Bekannten persönlich vorbeischicken. “Ganz schön suspekt” dachte sich Heike Krüger. Dann kam die Nachricht von der Bank, dass der Scheck gefälscht sei.

Heike Krüger hörte auch plötzlich nichts mehr von dem ehrenwerten Reverend. Jeder sollte bei solche einer Bitte, eine höhere Summe vom eigenen Konto weiterzuleiten, hellhörig werden, so die Vermieterin. Die vier Ordensschwestern tauchten natürlich auch nie auf Amrum auf.

Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers

Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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