Schulleiter der Öömrang Skuul Jörn Tadsen stellte dem Fachausschuss Amrum die im Zusammenhang mit dem erforderlichen Erneuerungsbau der Grundschule erarbeiteten Konzepte vor (Artikel vom 26.11.2008)
Wie bereits in der Vergangenheit berichtet, zeigt sich in der Öömrang Skuul in Nebel der Bereich “Grundschultrakt” in seiner Bausubstanz abgängig. Sahen die Entscheidungsträger Anfang der 70er Jahre in dem sogenannten Neubau eine Übergangslösung, so zeigte sich doch, dass die Schülerzahlen der folgenden Jahre einen Verzicht auf die zusätzlichen Klassenräume nicht zuließen. Untersuchungen seitens des Amt Föhr-Amrum haben nun aber ergeben, dass der Aufwand zur Sanierung und Anpassung an die heutigen Anforderungen von Wärmedämmung, Schall- und Brandschutz der Bausubstanz nicht im Verhältnis zu den Kosten eines Neubaus stehen. Die Verantwortlichen, die für die Kinder der Insel ein Bildungsziel umzusetzen haben, sehen die Notwendigkeit über den Tellerrand eines reinen Ersatzes für die Grundschulklassen hinwegzusehen.
Es hat sich eine Arbeitsgruppe aus Lehrerkollegium, Elternbeirat, Schulleitung und Schulausschuss gebildet. Sie haben die neusten Anforderungen an die Integrität von Kindern mit Defiziten, nachhaltigen Lernkonzepten mit entsprechenden räumlichen Anforderungen an die Klassenräume, einem Entgegenwirken von Bewegungsmangel der heranwachsenden Generation durch attraktive Sportangebote in der Schule, sowie der Chance an Punktspielen teilnehmen zu können und der Berücksichtigung einer Verlängerung der täglichen Unterrichtszeit mit einem Verweilen der Kinder über die Mittagszeit hinaus berücksichtigt.
Als Ergebnis der detaillierten Betrachtung und Ausarbeitung erscheint es als unabdingbar, mit dem Neubau zugleich die gesamte Struktur der Schule mit ihren bestehenden Problemen aufzugreifen. Dabei soll somit an die bereits in der Vergangenheit umgesetzten Erneuerungsmaßnahmen angeknüpft werden. Der auf dem neuesten Stand gebrachte Raum für Naturwissenschaften ist dabei ein gutes Beispiel. Schulleiter Jörn Tadsen stellte nun dem Fachausschuss Amrum die drei erarbeiteten Varianten auf der jüngsten Sitzung vor. Darin verdeutlichte Tadsen die Anforderung durch veränderte Lehrmethoden mit entsprechenden Vorschlägen zur Umsetzung. In vielen Schulen wusste er zu berichten, können diese Umstrukturierungen aufgefangen werden, weil die Schülerzahlen rückläufig seien. An der Öömrang Skuul seien die Zahlen allerdings schon über Jahre nur minimalen Schwankungen nach oben und unten unterlegen und somit stabil.
In der so bezeichneten Variante B, die abschließend auch vom Fachausschuss Amrum in einem gefassten Empfehlungsbeschluss favorisiert wurde, sind neben dem Neubau des Grundschultraktes, der auch eine Entlastung für die Orientierungsstufe im älteren Bereich des Schulgebäudes mit sich bringt und somit auch dort moderne Unterrichtsmethodik zuließe, eine Mehrzweckhalle als Ersatz für die bisherige Turnhalle geplant. Wie Tadsen erläuterte, seien die Kinder in ihrer Chancengleichheit durch die Halle mit ihren nicht auskömmlichen Abmaßen für die Teilnahme an Wettkämpfen stark benachteiligt. Die Halle würde mit einer Kombination aus Foyer und Mensa ausgeführt werden, um für eine eventuelle Verweildauer der Kinder über die Mittagszeit gerüstet zu sein. Die detaillierte Beschreibung der erarbeiteten Varianten wird Tadsen am morgigen Donnerstag dem auf Amrum tagenden Schulausschuss des Amtes Föhr-Amrum ebenfalls präsentieren. Die öffentliche Sitzung, die in der Öömrang Skuul ab 13.00 Uhr stattfinden wird, bietet auch interessierten Eltern die Möglichkeit sich über die Planungen aus erster Hand informieren zu lassen.
Die Mitglieder des Fachausschusses zeigten sich in ihrer Entscheidung für die Variante B einig. Der Vorsitzende Jürgen Jungclaus dankte dem Schulleiter und seinem Team für die detaillierten Ausarbeitungen, die alle Gesichtspunkte beleuchtet haben. Nach dem weiteren Werdegang stünden nun Beratungen im Schulausschuss und im Haupt- und Finanzausschuss bevor. Danach gilt es für den Amtsausschuss eine Entscheidung, zu treffen.
Ausschussmitglied Bernd Dell-Missier sah eine klare Notwendigkeit gegeben, eine ganzheitliche Lösung für die Schule in Angriff zu nehmen. Auch auf Amrum müsse man sich den geänderten Lehrmethoden anpassen, um mit der nötigen Ausbildungsqualität die Kinder auf den in der heutigen Zeit bestehenden Wettbewerbsdruck vorzubereiten. Die Insellage bedeute ohnehin schon einen bedeutend höheren Aufwand für den Besuch von weiterführenden Schulen.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers