Für die meisten Gäste Amrums ist die “Vogelkoje Meeram”, die im nordwestlichen Bereich der Gemeinde Nebel gelegen ist, schon einmal Ausflugsziel gewesen. Im Schnitt besuchen in den Sommermonaten bis zu 300 Menschen die Anlage. Ein Wildgehege mit Dammwild sowie Enten, bunt gefiederte Hühner und Gänse mit ihrem Nachwuchs gehören unter anderem zu den „Haustieren“ der Vogelkoje. Auf der rund 3.000 m² großen Wasserfläche finden sich zudem Jahreszeiten bedingt verschiedene Vogelarten ein, um hier zu rasten und neue Energiereserven zu tanken.
Die Amrum Touristik AöR plant nun die Einrichtung eines Naturerlebnisraumes im Bereich der Amrumer Dünen, in dem die Vogelkoje als auch ein nahe gelegenes archäologisches Dorf gemeinsam die Basis bilden. Der Verein “Öömrang Ferian und der Hegering Amrum begleiten als Kooperationspartner das Projekt. Für die Erstellung des Rahmenprogramms flossen Gelder aus dem „BINGO-LOTTO“.
Dipl.-Ing. Geogr. Siegfried Matusek von der Umwelt- und audit GmbH aus Kiel (UAG) stellte auf der Gemeindevertretersitzung in Nebel das Konzept des Projektes vor. Zur Umsetzung dieses Vorhabens sollen Mittel aus verschiedenen „Fördertöpfen“ eingeworben werden, dabei besteht begründete Hoffnungen, dass zum Beispiel Mittel durch die Aktiv Region, bewilligt werden, erklärte der Öömrang Ferian. Die Maßnahme auf Amrum sei dann in der Region ein Teilbereich eines Konzeptes, das dann die Aufwertung weiterer Vogelkojen umfasse.
Die noch heute in ihrer Anlage erkennbare Vogelkoje wurde 1866 für den Entenfang eingerichtet und bestand aus einem Teich mit vier Seitenkanälen, den sogenannten Pfeifen.
Die Nutzung wurde 1936 eingestellt und die Vogelkoje durch die Gemeinde Nebel übernommen. Die Vogelkoje übernimmt seither ökologische und touristische Funktionen im Übergangsbereich zwischen Dünen und Waldgürtel Amrums. Der Teich und die umgebenden Wald- und Bruchwaldflächen, Feuchtgebiete, Heiden und Dünen sind Lebensräume für Vögel und Amphibien und das Gelände stellt aufgrund seiner Lage einen zentralen Ausflugsort für Familien und Kinder, Fahrradfahrer und Wanderer dar, so die Standortbeschreibung.
Die sich im nördlichen Bereich anschließende archäologische Fundstätte einer Siedlung aus der Zeit um Chr. Geburt, sowie eine steinzeitliche Grabstelle (das Langbett), stellen ein sehr hohes Erlebnispotenzial für Natur- und Kulturinteressierte dar. Derzeit ist der Bereich allerdings kaum erschlossen und weist stark gestörte Bereiche auf. Diese gilt es durch entsprechende Maßnahmen dahin gehend in das ganzheitliche Projekt einzuschließen und somit die Erhöhung der ökologischen Wertigkeit und das Erleben des Raumes zu erreichen.
Die erklärten Ziele des Projektes Naturerlebnisraum “Vogelkoje Meeram Amrum” sind vielfältig und zielen auf die Sensibilisierung der Gäste – mit dem Schwerpunkt von Familien mit Kindern und Natur- und Kulturinteressierten – für Abläufe in der Natur und die Darstellung der regionalen, historischen Nutzung des Raumes. Hierbei könnte zum Beispiel das noch vorhandene Haus des Kojenmanns so hergerichtet werden, dass die Besucher einen Einblick in die Lebensumstände während der Entenfangzeit im Herbst und Winter erhielten.
Wie wichtig zudem die Aufwertung der vorhandenen natürlichen Biotope und Strukturen sind, wird daran deutlich, dass der Vogelkojenteich seit geraumer Zeit an Wasserschwund leidet und ein hydraulisches/ hydrologisches Gutachten im ersten Stepp klären soll, welche Maßnahmen eventuell ergriffen werden müssen, um den dauerhaften Fortbestand der Wasserfläche zu sichern oder aber eine zyklische Veränderung des Wasserstandes als Hintergrund in Frage kommt.
“Naturerlebnisräume sollen den Besuchern ermöglichen, Natur, Naturzusammenhänge und den unmittelbaren Einfluss des Menschen auf die Natur zu erfahren”, lautet die Definition im Landesnaturschutzgesetz. Dies wird mann durch gezielte Besucherlenkung und Einbringung von Informationstafeln- und Ständen erreichen und so die Besucher individuell aktiv informieren. Zudem werden geführte Wanderungen angeboten, die, so ist man überzeugt, einen großen Anklang finden werden.
Wenn in den Sommermonaten 300 Menschen die Anlage besuchen, erscheint mir das nicht gerade viel – wahrscheinlich fehlt hier das Wörtchen “täglich” !
@ K.P. Schulz
… oder die Angabe, wie viele Monate im Norden Sommer ist. 😉
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Die sich im nördlichen Bereich anschließende archäologische Fundstätte einer Siedlung aus der Zeit um Chr. Geburt, sowie eine steinzeitliche Grabstelle (das Langbett), stellen ein sehr hohes Erlebnispotenzial für Natur- und Kulturinteressierte dar
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Wenn es die Fundstaette ist, an der man im Moment fast vorbeilaeuft, dann ist da einiges an Potential.
Ich war im Fruehling 09 (Vorsaison) da und man musste wirklich 2 Mal schauen, dass man die Steine am Boden als Fundstaette erkannte.
Nur schon eine klare Wegweisung zum Ort und eine informativere Tafel wuerde schon viel hermachen. Das Gebiet noch etwas abstecken, damit man nicht gleich ueber die Fundstaette trampelt und es waere schon was Sehenswerteres.