Der Rückbau der ehemaligen Kläranlage Norddorf lässt immer noch auf sich warten und das, obwohl offiziell bereits im Sommer dieses Jahres nichts mehr von den Hochbauten und Klärteichen zu sehen seien sollte.Bereits seit Januar 2007 werden die Abwässer der Gemeinde Norddorf nicht mehr in der eigenen Anlage geklärt, sondern stattdessen in einem 8 m³ fassenden Sammelbehälter, in dem die zwei Abwasserpumpen untergebracht sind, aufgefangen und in die Kläranlage Nebel gepumpt. Laut Auflage der unteren Naturschutzbehörde muss dieser Bereich renaturiert werden.
Immer wiederkehrende Beschwerden seitens der Bevölkerung auf den Gemeindevertretersitzungen, dass der große Bagger in der Norddorfer Marsch weithin sichtbar auf der Böschung eines Klärteiches nur rumstehe und den herrlichen Ausblick über die Marsch beeinflusse, wurden beschwichtigt. Und aus Rücksicht auf die unglücklichen Familienumstände, die beim Auftragnehmer zur Verzögerung des Auftrages führten, übte man Geduld.
Doch mittlerweile sei die Geduld doch deutlich aufgebraucht und Norddorfs Bürgermeister, Peter Koßmann, hakte nun auf der Fachausschusssitzung Amrum bei Norbert Gades, als Vertreter der Versorgungsbetriebe Amrum, nach.
„Es muss doch einen Fertigstellungstermin geben, der vertraglich verankert ist. Bei meiner kürzlich durchgeführten Besichtigung der ehemaligen Anlage traf ich nur einen einzigen Arbeiter an, der mit Hammer und Meißel hantierte. Der Bagger stand mal wieder ungenutzt rum“.
Norbert Gades erklärte, dass laut Aussage des Auftragnehmers die Arbeiten bereits schon wieder aufgenommen sein sollten, doch wiederum die Erkrankung dazu geführt habe, dass die Arbeiten nur schleppend vorangingen. „Wenn wir den Auftrag entziehen und ein anderes Unternehmen damit beauftragen, entstünden uns Mehrkosten in fünfstelliger Höhe“, so Gades. „Mir bleibt vorerst nur der telefonische Appell und die nachdrückliche Bitte, die Arbeiten zügig zum Abschluss zu bringen. Eine Konventionalstrafe wurde in der Ausschreibung nicht vorgesehen“, so Gades.