Winterspaß statt Schneechaos…


Bevor nun heute auch auf Amrum die Schule wieder anfängt, konnten Kinder und Erwachsene das Winterwochenende noch mal richtig geniessen.winter Die großen Regenmengen im Herbst letzten Jahres und die dadurch bedingt hohen Grundwasserstände in den Dünen der Insel, bieten in Verbindung mit dem Dauerfrost eine riesige Auswahl an sicher tragenden Eisflächen. Die vielen Schlittschuhläufer, die sich auf den Weg machten, um die glatteste Eisfläche ausfindig zu machen, wurden nicht enttäuscht. Da nach so vielen eher milden Wintern nicht jeder Schlittschuhe zu Hause vorrätig hatte, wurde auch kurzerhand untereinander getauscht. Selbst die spärlichen Schneevorkommen taugten noch an ausgesuchten Abfahrten für Rodelspaß. winter4„Wir wünschten uns schon ein wenig mehr Schnee, doch mit dem Schneechaos auf Fehmarn und Mecklenburg- Vorpommern möchten wir auf keinen Fall tauschen“, kommentierte ein Familienvater die eher übersichtlichen Schneevorkommnisse.

Was für die Wintersportbegeisterten zur Freude taugte, sorgt bei vielen Mitbürgern, die nicht mehr so sicher zu Fuß sind, für den Verzicht auf den Gang vor die Tür. In vielen Nebenstraßen sind die ehemaligen Schneematschmengen zu einer geschlossenen Eisbahn überfroren, auf der ein Sturz schon fast vorprogrammiert ist. Hier nützt auch kein Streusalz mehr, lediglich Sand könnte für eine abgestumpfte Oberfläche sorgen.

winter3Für die Schifffahrt und hierbei speziell für den Fährverkehr bedeutete der steife Nordostwind, mit zeitweisen extremen Niedrigwasserständen, Behinderungen mit Verspätungen im Fahrplan. Der im Seezeichenhafen Wittdün stationierte Seenotrettungskreuzer „Vormann Leiss“ musste seinen Liegeplatz verlassen und auf Reede auf die Flut warten. Ansonsten wäre der Kreuzer im Seenotfall nicht einsatzbereit gewesen. Mit jeder Flut gesellen sich auch neue, noch zierliche, Eisschollen im Fahrwasser dazu und sorgen bei Niedrigwasser zum Beispiel im Seezeichenhafen einen bizarren Anblick.winter2

Laut dem Wetterbericht bleibt der Dauerfrost auch noch bis zum kommenden Wochenende erhalten.

Verantwortlich für den Artikel: Thomas Oelers.

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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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4 comments

  1. Super geschrieben ist auch für gäste,wie meine wenigkeit.Interessant.danke

  2. Fische werden gestört!
    Endlich mal wieder richtig Winter, Schlitten und Schlittschuhe kommen aus der Versenkung hervor und nun müssen nur noch die geeigneten Rodel- bzw. Laufflächen gefunden werden.
    Bevor man sich auf die zugefrorene Fläche begibt, sollte man überlegen ob es unten drunter Leben gibt!
    Zum Beispiel in der Wittdüner Vogelkoje leben auch Fische. Ist der Winter lang, kalt und das Wasser des Teiches gefroren, wird der Sauerstoff knapp. Kohlendioxid und andere schädliche Gase können nicht entweichen, so dass die Fische an Sauerstoffmangel leiden und schädliche Gase zu Vergiftungserscheinungen führen.
    Die von den Schlittschuhläufern verursachten lauten Geräusche schrecken die Fische aus ihrer Winterruhe, kurbeln ihren Stoffwechsel an und intensivieren ihre Atmung. Das Ergebnis sind ein höherer Energie- und Sauerstoffverbrauch, der den Fischen fehlt und deshalb viele sterben. Heute weiß man, dass solche Ereignisse den Energiehaushalt der Fische enorm belasten und im folgenden Frühjahr gehen sie dann oft ohne erkennbaren Grund ein, wenn ihnen die Energie fehlt, die sie zur Kompensation der mit schnell steigenden Temperaturen verbundenen Stresssituationen brauchen.
    Um einem Fischsterben durch Sauerstoffmangel unter Eis entgegenzuwirken sollte auf das Schlittschuhlaufen verzichtet werden!
    Mit einem eventuellen Fischsterben wären auch enorme Schäden für den Pächter (Fischbesatz) verbunden.

  3. @ gerd Arnold
    Ich will ja nicht kleinkariert sein und es würde mir um die Fische auch leid tun, aber ich hab da noch eine Frage zu: haust du auch keine Mücke oder mal eine Wespe kaputt? In der Natur kommt es nun mal vor, dass ein Lebewesen stirbt. Solange das nicht zu viele werden, ist das ein Lauf der Dinge.
    Ich würde auch Schlittschuh laufen …

  4. Na, man kann es auch mit der Ökologie übertreiben.
    Gibt’s halt Fischsuppe im Frühjahr.
    Man denke nur an die ganzen Würmer im Watt bei den Wattwanderungen. Was für Streß die bekommen, wenn man drüberläuft…

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