In den vergangenen Wochen regierten in den Amrumer Wäldern wieder die Forstfachleute und schlugen ein Hohlvolumen von 1000 Raummetern, berichtet der für Amrum zuständige Revierförster Walter Rahtkens.
Vornehmlich standen die befallenen Sitka-Fichten zum Schlagen an. Diese wurden auch in diesem Jahr durch einen so genannten Holzvollernter gefällt. Diese Maschinen können in einem Arbeitsgang die Bäume fällen, entasten und auf die gewünschte Länge zuschneiden. Aus der Amrumer Fichte können aufgrund der geringeren Qualität, nur ein geringer Anteil an Schnittholz gewonnen werden. Der Schwerpunkt liegt hauptsächlich in der Fertigung von Palettenholz und Mehrschichtplatten.
Schon im Herbst haben die Mitarbeiter des Forst- und Landschaftsbau eine Fläche im Nebeler Wald durchforstet, berichtet der Förster. In den vergangenen Wochen wurde im Bereich Westerheide an die Arbeiten der vergangenen Jahre angeknüpft. Allerdings wurde die Fläche von 10 ha nicht komplett gerodet, sondern nur gezielt ausgeholzt. Aufgrund der Nähe zur offenen Flanke zum Westen, blieben Fichten zum Schutz vor Windbruch stehen. Eine weitere Fläche die bearbeitet wurde liegt im Bereich Steenodde.
Nach dem Holzvollerntereinsatz, arbeitet sich derzeit ein „Mulcher“ durch die ausgeholzten Flächen und zerschlägt die zurückgebliebenen Stümpfe und Äste zu feinem Mischboden. Der so vorbereitete Boden wird im letzten Arbeitsgang durch eine weitere Maschine bearbeitet, die Pflanzplätze für die anstehende Neuanpflanzung in den bearbeiteten Flächen anlegt.
Ab dem 8 März werden die Helfer des Bergwaldprojektes per Handpflanzung rund 15.000 Baumsetzlinge in die so vorbereiteten Flächen einbringen. Mit den Sorten Berg-Ahorn, Buche und Winterlinde trägt man der kontinuierlichen Umstrukturierung des Amrumer Waldes zum Mischwald Rechnung.
Was dem Förster heute schon Kopfzerbrechen bereitet, ist die Tatsache, dass das vorherrschende Tauwetter die Tragfähigkeit der Wege im Wald sehr in Frage stellt. Rahtkens erinnert sich nur zu gut an den letzten Transport mit den Holztransportern. Die 500 PS starken Zugmaschinen sackten teilweise bis auf die Achsen weg, hinterließen tiefe Furchen und verwandelten die Trassen bis zur Unkenntlichkeit.
„Der geplante Transport per Laster und Fähre konnte aufgrund der Werftliegezeiten einiger Fährschiffe der Wyker Dampfschifffahrts-Gesellschaft noch nicht durchgeführt werden“, so Rahtkens. Allerdings ist Eile geboten, fängt doch der Sommerfahrplan bereits im März an. Dann ist es nicht mehr möglich eines der großen Fährschiffe für die erforderlichen Sonderfahrten aus dem Fahrplan zu nehmen.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers
Ist es sinnvoll, den Nadelwald komplett durch Laubwald zu ersetzen, oder müssen die Verantwortlichen nach einigen Jahren ihre Entscheidung nachbessern, weil man festgestellt hat, dass die Laubbäume im Winter ihr Laub verlieren und somit der Windschutz nicht mehr vorhanden ist. Nachbessern ist in der modernen Politik ein Pflichtprogramm. Vorher nachdenken dagegen uncool.
Bäume schützen nicht als Ganzes, sondern durch Verwirbelung. Da sind Laub- genauso gut wie Nadelbäume. Außerdem hat sich die bisherige Bewaldung wohl als schädlingsliebend erwiesen. Ein Mischwald hält sich auch immer besser als Monokulturen. Außerdem brauchen wir Paletten 🙂