Mit diesen in den letzten drei Jahren herausgearbeiteten Leitobjekten und der vollzogenen Kräftebündelung auf Amrum, soll das Urlaubsparadies in dem hart umkämpften Urlaubsmarkt für die Zukunft wettbewerbsfähig positioniert werden. Für diese mit rund 20 Millionen Euro definierten Investitionen in den drei Inselgemeinden werben die Insulaner bei der Landesregierung finanzielle Unterstützung ein.
Bei diesem Besuch galt es für den seit Oktober 2009 im Amt befindlichen Referatsleiter, sich einen persönlichen Eindruck vor Ort zu verschaffen. Bereits auf der Fähre nach Amrum nutzten Chris Johannsen (Vorstand Amrum Touristik) und Peter Hübner (Projekt M GmbH) die Zeit, um die Konzeptionierung und klaren Ergebnisse der Zusammenarbeit der vergangenen Jahre auf der Insel zu veranschaulichen. Bei einem gemeinsamen Arbeitsessen mit den Gästen und den Mitgliedern der Lenkungsgruppe, die für die Ausarbeitung des Infrastrukturentwicklungskonzeptes gebildet wurde, demonstrierten Peter Hübner und Chris Johannsen die zugrunde liegenden Statistiken und Gegebenheiten sowie die bisher erreichten Ziele.
Peter Hübner verdeutlichte bei seinen Ausführungen, dass dieser Umfang der Infrastrukturentwicklung ohne Fördermittel nicht zu realisieren sei. Allein die Kofinanzierung bedarf einer großen Kraftanstrengung für die Kommunen.
Referatsleiter Martin Hamm zeigte sich sehr zufrieden über die bereits jetzt schon erreichte gesamtinsulare Kräfte- und Kompetenzbündelung auf Amrum. „Sie sind hier auf der Insel schon viel weiter als die meisten Tourismusregionen in Schleswig-Holstein“, stellet Hamm fest. Das gesamtinsulare Marketing, das gemeinsame Veranstaltungsmanagement, der Abgleich der Kurabgabe in den drei Gemeinden, die Zusammenführung der Innendienste zum gemeinsamen Gästeservice, die praktizierten Kooperationen zwischen den Bauhöfen, die Abstimmung der Infrastrukturentwicklung und die damit verbundene Definition der jeweiligen Schwerpunkte in den Orten, einer gesamtinsularen organisierten Strandrettung durch die DLRG und das Betreiben des gemeinsamen Ver- und Entsorgungsbetriebes zeichnen den erreichten Status auf Amrum aus.
Die Landesregierung habe aufgrund der stark rückläufigen Belegungszahlen der vergangenen Jahre eine Zielgruppenausrichtung definiert, die dem negativen Trend entgegenwirken soll. Es sollen ferner „Lokale Tourismus Organisationen“ (LTO) gebildet werden, die in einem aus Gästesicht abgegrenzten, homogenen Raum eine Mindestgröße von kommunalen und privatwirtschaftlichen Akteuren bündeln. Diese sollen ihre Aufgaben klar beschreiben, bisher mehrfach wahrgenommene Aufgaben zusammenführen und schrittweise in festen Organisationsstrukturen zusammen wachsen, so ein Ausschnitt der Definition. „Auf Amrum haben wir den dreigliedrig gestaffelten LTO-Status 2 weitestgehend erreicht und stehen schon bald vor dem Übertritt zur Stufe 3“, zeigte Peter Hübner den Istzustand auf.
Martin Hamm ließ keinen Zweifel daran, dass die Finanznot des Landes Schleswig-Holsteins überhaupt keinen freien Finanzspielraum lasse. Auf Sicht der kommenden Jahre wird es nach heutigem Stand eine Förderquote oberhalb von 50 % auf keinen Fall geben.
Momme Zuppelli von der EA Nord, die seit dem 31.10.2006 die strategische und operative Organisationsbasis für die gemeinsame Wirtschafts- und Regionalentwicklung des Landesteils Schleswig darstellt, erklärte, dass die Förderrichtlinien klar formuliert seien. Nur wer die Rahmenbedingungen erfüllt und seiner Agentur einen förderfähigen Antrag vorlege, habe eine reale Chance die Vorprüfung auf den Weg zum Wirtschaftsminister zu durchlaufen. Erklärtes Ziel ist es, regionale Ressourcen und Kräfte zu bündeln, Wachstums- und Beschäfti gungspotenziale zu mobilisieren und notwendige Fördermittel zum Aufbau zukunftsweisender Infra strukturen an die Region zu binden.
Auf der Bereisung über die Insel und Besichtigung der Standorte der Leitprojekte konnten sich die Besucher von der Notwendigkeit der geplanten Investitionen überzeugen. Deutlich wurde dabei aber auch, dass entsprechendes Standortpotenzial vorhanden ist, um den realisierten Projekten Erfolg zu bescheren.
Eine zusammenfassende Bewertung seines Besuches wollte Hamm vor seiner Abfahrt nach Föhr nicht geben. Für ihn bedeute der Besuch eine Bestandsaufnahme vor Ort. Feste Zusagen waren auch nicht Bestandteil seiner Reiseplanung. Sobald die detaillierten Planungen für die ersten priorisierten Objekte im Herbst vorliegen, träfe man sicherlich nochmals im Wirtschaftsministerium in Kiel.
Als Urlaubsziel hat die Schönheit der Amrumer Natur den langjährigen Sylturlauber überzeugt. „Ich denke, dass ich mit meiner Familie sicher einen Abstecher nach Amrum machen werde“.
Verantwortlich für den Artikel: Thomas Oelers