Ein fester Programmpunkt zu Beginn einer Sitzung des Schulausschusses Föhr-Amrum sind die Berichte der Schulleiter über die augenblickliche Situation.
Für die Amrumer Öömrang Skuul berichtete ihr Leiter Jörn Tadsen bei der Zusammenkunft im Wyker Schulzentrum von den Bemühungen, mit Hilfe eines Schulbegleiters die Entwicklung zur Regionalschule voranzutreiben. „An unserer kleinen Inselschule“, so Tadsen, „wird sich nicht alles umsetzen lassen“. Dennoch strebe man nachdrücklich die weitere pädagogische Entwicklung an. Seine Schule könne ein gut besetztes Kollegium vorweisen, so Tadsen, der auf eine besonderes Problem hinwies, nämlich die unbefriedigende Wohnsituation auf der Insel, die besonders durch kaum erschwingliche Mieten gekennzeichnet sei. Heinz Lorenzen, der Ausschuss-Vorsitzende, konnte ihm wenig Hoffnung auf Beseitigung dieses Engpasses machen, der auch auf Föhr gut bekannt sei.
Kay Frahm, Leiter der Wyker Rüm-Hart-Schule, fungiert seit kurzer Zeit auch als kommissarischer Leiter der Grundschule Föhr-Land, wobei das Tagesgeschäft für Midlum und Süderende in den Händen von Anita Filter liege. Er sei vom Kollegium sehr freundlich aufgenommen worden, so Frahm, der davon berichtete, dass die Steuerungsgruppe Föhr-Land belebt werde, um die Verlegung der Schule in ein Gebäude vorzubereiten. Auch müsse berücksichtigt werden, dass an den beiden Standorten verschiedene Unterrichtssysteme angewandt werden, und es gelte zu entscheiden, ob das Süderender Freiarbeitsmodell fortgeführt wird.
Am Midlumer Schulgebäude bemängelte Kay Frahm die Feuchtigkeit und auch bei der Rüm-Hart-Schule hat der Grund zur Klage. Besonders der matschige und feuchte „Bombentrichter“ und der ungenügende Sportplatz stören ihn. Der Schulleiter konnte aber auch von den geplanten Aktivitäten berichten: Das Gastspiel eines englischen Puppentheater, außerdem ein Schwarzlichttheater sowie Maßnahmen zur Gewaltprävention an den Grundschulen und auch im Kindergarten sind vorgesehen.
Zum Abschluss seines Berichtes fand Frahm mahnende Worte: „Intrigen, Streit und Mobbing herrschten zu Beginn vor. Wir haben neu angefangen und können wieder miteinander sprechen.“ Aber dennoch scheint dieser Zustand noch nicht völlig überwunden zu sein. „Ich wünschte mir, dass wir die neue Situation nutzen, um gut zusammenzukommen. Dazu gehört aber auch, dass alte Seilschaften aufgebrochen werden.“
Den größten Raum nahm der Bericht von Gymnasiumsleiter Carl Wögens ein, der auch über die Arbeit der Steuerungsgruppe für die organisatorische Verbindung der zukünftigen Regionalschule und des Gymnasiums berichtete, die am 1. August dieses Jahres verwirklicht sein soll. Es wird dann eine Schule mit zwei Abteilungen an einem Standort geben. Geplant ist nach den Worten des Gymnasiums-Leiters wird eine maximale Kooperation angestrebt, „allerdings nur da, wo es sinnvoll ist“. Die Verbindung der beiden Schulteile sei in der Tat überfällig gewesen, so Wögens, der aber auch ausdrücklich die Asymmetrie beim Stellenplan bedauerte.
Auch die Belastung der Schüler, die im Rahmen von G8 ein Jahr früher ihr Abitur absolvieren werden kam zur Sprache. Dazu fand der Ausschuss-Vorsitzende Heinz Lorenzen klare Worte: „Die Einführung von G8, ohne eine vorheriges Entrümpeln der Stundenpläne halte ich für sträflich. Es ist leichtfertig, wie hierzulande Politik gemacht wird“.
Bauamtsleiter Christian Stemmer informierte die Ausschuss-Mitglieder über den Um- und Erweiterungsbau und die energetische Sanierung der Öömrang Skuul, die bereits vor kurzem vom Föhr-Amrumer Amtsausschuss abgesegnet wurden.
Auch Planungen zum Umbau des Wyker Schulzentrums sind nach Information von Christian Stemmer angelaufen. Zunächst geht es um die Maßnahmen zur Zusammenführung der Verwaltung beider Schulteile. Der dafür notwendige Umbau soll in den Schulferien durchgeführt werden. Die Vision für das Schulzentrum sieht nach Auskunft des Bauamtsleiters die Umwandlung eines dunklen in ein helles, transparentes und durchlässiges Gebäude vor. Außerdem muss der augenblicklich zur Verfügung stehende Raum von 1700 auf 1950 Quadratmeter ausgeweitet werden, was nach augenblicklichen Überlegungen durch eine Ausdehnung des ersten Obergeschosses erreicht werden könnte. Zuvor muss jedoch ermittelte werden, ob die Statik des Hauses dies mitmacht und wie hoch die Kosten ausfallen würden.
Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.