Ostwind sorgt für Mehrwert der Fährfahrkarten…(to)


Der derzeit vorherrschende Wind aus östlichen Richtungen sorgt in seiner strammen Art dafür, dass sich die Fluten der Nordsee zum Niedrigwasser besonders weit zurückziehen und somit den Fahrplan der Wyker Dampfschiffs-Reederei durcheinander bringen.

Kein Wasser...
Kein Wasser...

Wasserstände, die bis zu einem Meter unter dem mittleren Niedrigwasser betragen, lassen die Hafeneinfahrten von Dagebüll und Wittdün zu diesen Zeiten unpassierbar werden. Ungünstigerweise ist derzeit zweimal am Tag zu den Fährzeiten Niedrigwasser. So galt es für die Passagiere gestern Morgen und gestern Abend, Geduld aufzubringen.

Wie der Geschäftsführer der WDR, Axel Meynköhn auf Anfrage erklärte, habe sich der geringere Tiefgang der „Uthlande“ bereits gut bewährt. So profitierten zum Beispiel die Fahrgäste um 6.15 Uhr von Wittdün nach Wyk von diesem Konstruktionsvorteil. „Kapitän Frank Kruse lag zwar zur Abfahrt am Fähranleger 2 bereits auf Schiet, konnte sich aber mit der effizient einsetzbaren Kraft der vier Voith-Schneider-Antriebe trotzdem in Fahrt bringen. Das Nadelöhr an der Hafeneinfahrt war dann aber kein Problem. Schlechter kam dabei die „Schleswig-Holstein“ weg, sie kam vor Dagebüll fest und stellte den Pfropfen in der engen Hafenzufahrt dar. Dadurch mussten sich die Fahrgäste von insgesamt drei Fähren in Geduld üben, auch die des Flaggschiffs“, so Meynköhn.
Wie eine Barre vor Wittdün auch die Vormann Leiss mußte auf Reede gehen...
Wie eine Barre vor Wittdün auch die Vormann Leiss mußte auf Reede gehen...
„Wir werden immer wieder solche ungünstigen Wasserstände erleben und sind darin bestärkt, dass die Entscheidung für den geringere Tiefgang der Uthlande-Konstruktion der richtige Weg war und auch das zweite Schiff dieser Art dieses Merkmal haben wird. Nach der Gesellschafterversammlung am 01. September ist die Bestellung eines zweiten Neubaus bei der Reederei beschlossene Sache. Dieses Schiff wird die „Schleswig-Holstein” ersetzen“. In den nächsten zwei Wochen entscheidet sich, bei welcher Werft der Auftrag eingehen wird“, so der Geschäftsführer.
Die Frage, ob es wieder eine deutsche Werft sein wird, konnte er nicht mit Ja beantworten. Das wird sich in den abschließenden Verhandlungen zeigen. Was aber jetzt schon beschlossene Sache ist; Das Schiff wird nicht wieder zur Hauptsaison in Dienst gestellt. „Das tuen wir uns nicht noch einmal an. Hier steht der Termin Dezember 2011 beziehungsweise Januar 2012“.
Ferner werden die eingebrachten Einwände und konstruktionsbedingten Schwachstellen in der Planung so weit wie möglich berücksichtigt. Allein 90% der Entscheidungen sind beim Bau den geltenden Vorschriften geschuldet. Mit der Inbetriebnahme der Seiteneinstiege wird es dann auch nicht mehr solche extremen Steigungen, wie sie durch die derzeitigen Wasserstände bedingt auftreten, für die Passagiere auf den Fährbrücken geben. Speziell ältere Passagiere müssen derzeit bis zu 16 % Steigung überwinden. Die Portale an den Seiteneinstiegen werden eine Neigung zwischen 6 und 8 % haben.
Verantwortlich für den Artikel: Thomas Oelers


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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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One comment

  1. “Speziell ältere Passagiere müssen derzeit bis zu 16% Steigung überwinden.”
    Wie und wo kommen bitte die jüngeren auf die Fähre? Haben die weniger Steigung zu bewältigen? Das wäre dann allerdings sehr unfair!
    Liebe Grüße von Wiebke Zmölnig
    einem amüsiertern “ältereren” Amrumfan aus Österreich

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