Seit nunmehr rund einem Jahr und drei Wochen wird die Grundsanierung des staatlichen Hafens Amrums, dem Seezeichenhafen Wittdün, von einer Arbeitsgemeinschaft aus zwei in Nordfriesland beheimateten Firmen vorangetrieben.
Geplant waren laut des aufgestellten Bauzeitenplanes 11 Monate Bauzeit, in der eine neue Spundwand um die Hafenmole zu ziehen und die Westböschung neu zu gründen war.
Wie die jetzt gezogene Bilanz zeigt, hat der lang anhaltende und kalte Winter 2009-2010 für eine deutliche Bauverzögerung gesorgt. Gepaart mit der Tatsache, dass die Struktur der zu sanierenden Mole so einige nicht vorherzusehende Überraschungen bereithielt, ergibt sich mittlerweile eine gut vier monatige Überziehung des einstmals angedachten Bauzeitenplans. „Die Hauptbauarbeiten werden bis Ende des Jahres abgeschlossen sein und im Frühjahr werden noch Arbeiten kleineren Ausmaßes zu erledigen sein“, überschlägt Hafenmeister Frank Bergert vom Außenbezirk Amrum des Wasser- und Schifffahrtsamt Tönning die derzeitige Lage. „Die vorgefundenen Hohlräume zwischen den alten und ganz alten Spundwänden, in den 1950er und 1970 er Jahren wurden bereits Sanierungsarbeiten durchgeführt, erforderten erhebliche Mehraufwendungen und trugen so zu den verlängerten Bauzeiten ebenfalls bei.
Durch die Verzögerungen kann der Seezeichenhafen im Bereich der Mole auch noch keine Liegeplätze für Berufsschiffer und Behördenfahrzeuge anbieten. Unser Tonnenleger „Johann Georg Repsold“ wird auf alle Fälle zum Jahresende wieder seinen alt angestammten Liegeplatz haben“, so Bergert.
Die bereits für diesen Herbst geplante Ausbaggerung des staatlichen Hafenbereichs auf eine Tiefe von 4 Metern unter normalem Niedrigwasser wird somit auch nach hinten geschoben und erst im ersten Quartal 2011 stattfinden.
Die geringere Schiffsbewegung im Hafenbecken wirkt sich durch eine stärkere Verschlickung deutlich aus, die bereits bei normalen Niedrigwasserständen Berufs- als auch Sportschifffahrt klare Grenzen setzt. Bei den starken Ostwinden der letzten Wochen ging im Hafen gar nichts mehr.
Dieser Tage wurden neben den Stahl- und Betonarbeiten am Molenkopf auch die Spundwände im Bereich der Westböschung gesetzt. Diese sind mit 6,30 Metern deutlich kürzer als die „Bleche“ an der Mole. Sie sollen hier aber auch nur die vorhandene Böschung abfangen. Für diese Maßnahmen mussten zwischenzeitlich die Brückenanschlüsse demontiert werden. Was für die Nutzer aber nahezu „geräuschlos“ über die Bühne ging. Anschließend werden die Trapezbleche mit einem aufgesetzten U-Profil verstärkt. Durch diese Maßnahme kann die Ausbaggerung auch erstmals weiter an die Böschung herangeführt werden.
Der Hafen wurde in den Jahren 1914 – 1916 erbaut und wird seit 1928 als “Seezeichenhafen Wittdün” bezeichnet. Im Rahmen der turnusmäßigen Bauwerksinspektion wurden Restwanddickenmessungen zur Beurteilung der Abrostungen an den Spundwänden im Seezeichenhafen Wittdün durchgeführt. Die Messungen ergaben, dass in den Höhenbereichen vom Mittel-Tide-Hochwasser (MTHw) sowie dem Mittel-Tide-Niedrigwasser (MTNw) eine verstärkte Flächen- und Muldenkorrosion mit nur noch geringen Restwanddicken bis zu 5 mm vorhanden waren. Örtlich wurden sogar Durchrostungen festgestellt. Die Bongossi-Fußsicherung des Westuferdeckwerks ist verrottet und hatte bereits nachgegeben.
Für technisch Interessierte besteht auf der Informationsplattform des WSA die Möglichkeit, Details unter folgenden Links, einzusehen. Übersichtsplan Hafen, Schnitt der Spundwand, Schnitt Rampenbereich, Uferdeckwerk. Weitere Informationen zum Wittdüner Seezeichenhafen finden Sie hier.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers.
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Die Bildergalerie über den Baufortschritt findet man hier:
http://www.wsa-toenning.wsv.de/gallery.php.html
Allgemeine Infos zum Hafen findet man hier:
http://www.wsa-toenning.wsv.de/bauwerke/hafen_wittduen/index.html
Übersichten und pdf´s zur Sanierung findet man hier:
http://www.wsa-toenning.wsv.de/aktuelles/baumassnahmen/Hafensanwittduen/index.html