Das lange Warten hatte aus Sicht des Norddorfer Bürgermeisters Peter Kossmann endlich ein Ende: die „Badestelle der Zukunft“ wurde eingeweiht.
Das Projekt kam, so Kossmann, nur langsam in Gang und deswegen freute es ihn umso mehr, dass er am 15. Oktober 2010 gemeinsam mit Astrid Damerow, die für die CDU-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag sitzt und dem Referatsleiter für ländliche Entwicklung des Landes Schleswig-Holstein, Hermann-Josef Thoben, mit dem symbolischen Durchschneiden des Bandes den Weg für die „Badestelle der Zukunft“ freimachen konnte. Zu den geladenen Gästen gehörten Franz Brambrink von der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Nordfriesland, Herr Krüger vom Amt für ländliche Räume (ALR) Husum, die Bürgermeister der Nachbargemeinden, die Gemeinderäte Norddorfs, Norbert Gades vom Amt Föhr-Amrum, Jens Quedens vom Öömrang Ferian, Vertreter der Firma Feddersen (Asphaltierungsarbeiten und vorbereitende Maßnahmen am Unterbau der Aussichtsplattform) sowie der Firma Kröger (Planung und Bauaufsicht) und Martin Limbrecht (Stahlbau).
Auf der zum Projekt gehörenden Aussichtsplattform hatten alle Beteiligten Zeit, sich über die Baumaßnahmen auszutauschen und über die Inselpolitik zu sprechen. Das Projekt „Badestelle der Zukunft“, das ein Gesamtvolumen von fast 400.000 Euro hat und zu fünfzig Prozent vom Land bezuschusst wird, besteht aus mehreren Teilen. Eine Maßnahme war die Neugestaltung und Asphaltierung des Strandparkplatzes, auf dem in den Sommermonaten über 1000 Fahrräder stehen, um die Räumbarkeit zu verbessern und mehr Stellplätze zu sichern. Außerdem wurde eine Aussichtsplattform gebaut, die älteren Amrum-Besuchern, Menschen mit Behinderung und Eltern mit Kinderwagen die Möglichkeit bietet, auch ohne direkt an den Strand zu gehen, den Ausblick über das Meer bis nach Hörnum und den Norddorfer Badestrand zu genießen. „In der Mitte des Ausgucks wird noch eine Bank als Sitzgelegenheit installiert“, sagte der Bürgermeister während der Einweihung.
Der Strandübergang wurde mit Betonfertigteilen erneuert, um die Anfahrt für Rettungsfahrzeuge und die Zuwegung für weniger mobile Gäste zu verbessern. Hinzu kommt noch die Sicherung der Badestelle „Ban Remsaanj“, die noch etwas weiter nördlich liegt. Norddorfs Bürgermeister hält die getroffenen Maßnahmen für notwendig: „Besonders Menschen mit Behinderungen und Ältere werden davon profitieren“. Aber Kossmanns Plan für die Neu- bzw. Umgestaltung des Norddorfer Strandzugangs ist noch nicht beendet.
Die Strandstraße soll eine klarere Trennung erhalten, um den Weg zum Strand hin und vom Strand zurück für die Urlauber angenehmer zu gestalten. Der Bürgermeister erklärte, die Strandstraße solle moderner und leichter begehbar gemacht werden. Diese Maßnahme sei der nächste Schritt auf dem Weg zum Ziel, Norddorf autofrei zu machen. Laut Kossmanns Überlegungen würden die Kurgäste ihre Fahrzeuge beim Vermieter oder auf dem Großparkplatz parken und nur am An- und Abreisetag benutzen. Da Norddorf keinen Durchgangsverkehr hat, ist dort eine weitgehend autofreie Zone besser umzusetzen als in den anderen Gemeinden. Wie lange der Bürgermeister auf dieses Vorhaben warten muss, wird die Zukunft zeigen.
Matthias Dombrowski für Amrum News
Ich hoffe doch sehr, dass gehbehinderte Menschen auch weiterhin ihr Auto während des gesamten Aufenthaltes in Norddorf nutzen können, sonst müssen wir uns leider eine andere Insel suchen.
Da bin ja schon jetzt gespannt auf den Urlaub im nächsten Sommer. Schade, daß man auf den Fotos nicht einen Gesamtblick auf die neue Gestaltung hat.
Noch mehr autofreie Zonen würde ich nur begrüßen. Wir benutzen das Fahrzeug meistens sowieso nur zur An- und Abreise. Komplett das Autofahren verbieten in Norddorf außerhalb der An-und Abreise fände ich aber auch nicht richtig.
Ich denke auch, das sich das beißt.
Zitat „Besonders Menschen mit Behinderungen und Ältere werden davon profitieren“ und “Da Norddorf keinen Durchgangsverkehr hat, ist dort eine weitgehend autofreie Zone besser umzusetzen als in den anderen Gemeinden”.
Das paßt eben nicht zusammen.
Gerade kommen wir zurück aus Norddorf, unsere Meinung: diese Aussichtsplattform mit ihren betonierten Zuwegen wirkt doch sehr deplaziert! Überdimensioniert und viel zu hoch, dominiert sie jetzt den Zugang zum Strand und versperrt die Sicht! Schade. Wir haben sie nur genutzt, um uns dort bei den heftigen Schauern der letzten Tage mal kurz unterzustellen. Bezogen auf Ihre Überschrift könnte man ja fast denken, die Norddorfer rechnen in nächster Zukunft mit der kompletten Überflutung des Strandes und wollen dann von dort oben ins Meer springen bzw. in See stechen!
Dass Norddorf endlich autofrei wird, wünschen wir uns schon seit 50 Jahren, hoffentlich kann Herr Kossmann sich bald durchsetzen! Denn ein Auto braucht man auf Amrum wirklich nicht! Für die wenigen auf das Auto Angewiesenen (d.h. Einheimische, Gehbehinderte, aber nicht Familien mit Kindern, die zu faul zum Laufen sind!) müsste es dann wohl Ausnahmeregelungen geben.
Das Gegenteil von gut ist “gut gemeint”.
Na, wer hat denn diesen Unsinn verzapft? Ist das etwa die Anlegestelle für die Titanic ? Amrum will doch gerade mit einer unverbauten Natur punkten und dann wird mit viel Geld ein solches Ungetüm an den Strand gesetzt. Bleibt nur zu hoffen, daß die Nordsee barmherzig mit der nächsten Sturmflut die Affaire bereinigt und das teure Spielzeug wieder beseitigt.
Schade um die vielen Steuergroschen, die das gekostet hat.
Aktuelle Meldung: Erster Brückenbauabschnitt zwischen Amrum und Sylt ist fertiggstellt. 🙂
Ein grausames, nicht notwendiges Ungetüm! Im wahrsten Sinne des Wortes: furchtbar!
Amrum barrierefrei, Amrum autofrei, Amrum gerecht für Behinderte. Amrum dies Amrum jenes.
Sorry, alles geht nicht, Amrum ist nun mal eine Insel die gerade durch ihre wunderschöne Landschaft und durch Natur geprägt ist und Anklang findet. Ich selbst habe eine Gehbehinderung, bin eingeschränkt, okay, aber auch für mich gibt es genügend Plätze auf Amrum die ich genießen kann ohne z. B. diese “wunderschöne” Aussichtsbrücke in Norddorf, die wenn ich auf den Strand zu laufe, erstmal die Aussicht versperrt.
Dann lieber nur ein paar Meter an Strand, als einen Blick von der Brücke und mir sagen “toller Blick schön wars” und wieder umdrehen.
Ebenso ist es mit den Autos, als mündige Menschen kann man, wenn es gar nicht anders geht (Rollstuhlfahrer etc.) doch Absprachen treffen und ansonsten muss eben jeder ob Urlauber oder Insulaner mit gesundem Menschenverstand abwägen brauche ich in der Situation das Auto oder nicht. Und es einfach mal stehe lassen. Was ja nicht nur für Amrum gilt, sondern auch fürs Festland. Aber nein, jeder schreit nach Verboten, Verboten und nochmal Verboten. Entmündigung durch Staat und Behörden haben wir doch schon genug.