Seit der endgültigen Schließung des Norddorfer „Dünenbades“ im Spätsommer 2006 wartet der Außenbereich des ehemaligen Meerwasserbades auf seine Abwicklung.
Die Umnutzung des Außenbeckens mit Sprungturm und 50 Meter Bahn wurde zwischenzeitlich zwar im Gesamtkonzept zur Einrichtung eines maritimen Erlebniszentrums diskutiert, doch setzte sich diese Überlegung bisher nie durch. Bisweilen verbirgt sich das trist daliegende Schwimmbecken hinter einem Schutzzaun. Dieser soll optischen Schutz bieten und unliebsame Besucher abhalten.
Wie Norddorfs Bürgermeister Peter Koßmann erklärte, habe man in diesem Herbst seitens der Gemeinde wichtige Gespräche mit den zuständigen Behörden führen können, um so dem Rückbau des Beckens ein Stück näher zu kommen. Fakt ist, dass es keine Zukunft für das, bis zu 3,80 tiefe, Schwimmbecken geben wird.
„Wir haben die Zusage vom Bauamt und der Naturschutzbehörde bekommen, dass wir nach der Entfernung der ehemaligen Isolierbeschichtung und Bohrung von Drainage-Abläufen das Becken mit Sand verfüllen dürfen. Auf der dann entstehenden Fläche könnte ich mir zum Beispiel die Einrichtung eines Spielplatzes vorstellen“, erklärte das Gemeindeoberhaupt. „Wünschenswert wäre diese Maßnahme zwar für das kommende Jahr, doch habe die Infrastrukturverbesserung des Ortsmittelpunktes erste Priorität und die Finanzlage bestimme letztendlich den Zeitpunkt der Verfüllung“, so der Tenor der Gemeindevertretung.
Die Außenfassade des Gebäudes, in dem sich das Naturzentrum, Ausstellungsräume und ein Restaurant befinden, werden optisch mit frischer Farbe aufgewertet. Der Vorplatz wurde bereits mit einem Steinwall eingefriedet.
Mit der Schließung des hoch defizitären „Dünenbades“ hatte die damalige Gemeindevertretung die Notbremse gezogen, um einer weiteren finanziellen Lähmungen des Kurbetriebes und somit auch der verlustausgleichsverpflichteten Gemeinde entgegen zu wirken. Hiermit endete auch eine emotional geführte Diskussion über den Erhalt des Bades in der Bevölkerung.
Nach dem Ergebnis einer vorangegangenen Untersuchung, die im Zuge des Projektes zur Verbesserung der gesamtinsularen, touristischen Infrastruktur stattfand, kostete im Durchschnitt jeder Öffnungstag des “Dünenbades” 1940 Euro. Somit standen den Betriebskosten, Einnahmen von 41.152 Euro entgegen. Bei 21278 Besuchern an insgesamt 139 Öffnungstagen bedeutete dies eine “Ausbeute” pro Gast, von 1,93 Euro. Der durch diese nüchternen Zahlen aufgelaufene Verlust erzeugte einen Verlust von 315.000 Euro. Demnach verschlang das Bad einen Großteil des damaligen Kurtaxaufkommens von rund 590.000 €.
Verantwortlich für diesen Bericht: Thomas Oelers