Mit seinem neu erworbenen Frachtschiff „CATJAN“ hat der 29-jährige Föhrer Berufsschiffer Jan Christiansen aus Wrixum eine Investition getätigt, die seine Zukunft im nordfriesischen Wattenmeer sichern soll.
Sein bisheriges Frachtschiff „Sandshörn“ ist mit fünfzig Jahren deutlich in die Jahre gekommen. „Bei dem hohen Alter des Küstenmotorschiffs sind die Unterhaltungskosten nicht mehr zu rechtfertigen“, so Christiansen. Mit dem einstigen Herzmuschelsauger, den er im niederländischen Lauwersoog entdeckt hat und nach umfangreichen Umbauarbeiten im Decksbereich seit rund vier Wochen von Föhr aus betreibt, verspricht er sich einen breiteren Aufgabenbereich.
Die absolute Neuerung ist die Tatsache, dass Christiansen mit der „CATJAN“ an den Fährbrücken der Hafenbetriebe anlegen kann. Eine Aufnahme am Heck, die im Zuge der Umbauarbeiten eingeschweißt wurde, ermöglicht diese Art von Be- und Entladebetrieb über die Hebebühnen. Dabei können die Lastwagen direkt aufs Schiff fahren um Stück- und Schüttgut zu laden beziehungsweise zu löschen.
Als er nun an der Wittdüner Fährbrücke 1 Betonkies anlieferte, erteilte er aufkommenden Ideen, mann könne auch einen Fahrzeugtransport mit der „CATJAN“ betreiben, eine klare Absage. „Ich habe mit der WDR eine klare Absprache getroffen und möchte keinesfalls als Konkurrenz zur Reederei verstanden werden“, so Christiansen.
„Ich sehe aber trotzdem ein deutliche Ausweitung der Einsatzgebiete. So verfügt das 44,5 m lange und 12 m breite Schiff über eine unüberbaute Decksfläche von 180 m², auf der zum Beispiel Arbeitskräne für wasserbauliche Arbeiten Platz finden können. Mit einem Tiefgang, bei voller Beladung von nur 0,95 m tun sich ganz andere Zeitfenster auf, um die Häfen anzulaufen“ beschreibt Christiansen die Eckdaten des 1994 gebauten Spezialschiffs. Die „Sandshörn“ zum Beispiel konnte die Mole in Steenodde nur bei auskömmlichen Wasserstand erreichen und schränkte unsere Arbeit stark ein“, beschreibt Christiansen.
„Mit drei sogenannten Shottel Pump-Jets erreicht die „CATJAN“ enorme Fahreigenschaften, die es ermöglicht das Schiff auch unter schwierigen Strömungsbedingungen zu manövrieren. Selbst das Drehen auf der Stelle ist mit den über 360° verstellbaren Wasserstrahlauslässen der Kreiselpumpenantriebe möglich. Die einstigen Spül- und Saugpumpen sind auch noch an Bord. Mit den könne man sogar Spülarbeiten verrichten, die in den Häfen die Sedimente aufschwemmen und mit dem Ebbstrom abfließen lassen. Man sieht, dass es hier nicht an Möglichkeiten mangelt.
Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.
Ein wenig Konkurrenz zur WDR wäre mit Sicherheit kein Unglück gewesen.