Aus aktuellem Anlass ruft Amrums Trinkwasserversorger, die Versorgungsbetriebe Amrum A.ö.R., alle Besitzer von nicht ständig bewohnten Immobilien auf Amrum auf, diese umgehend auf einen eventuellen Wasserrohrbruch zu kontrollieren.
„Wir haben seit Montag vergangener Woche abnormale Wasserverbräuche in unserem Versorgungsnetz, die sich speziell in den Nachtstunden auffällig darstellen“, erklärt Wasserwerksmeister Henry Waidhas. Am Mittwoch konnten wir ein nicht dauerhaft bewohntes Haus in Norddorf als einen Verursacher zuordnen. Doch reduzierte sich der Verlust von 5 m³ pro Stunde nur auf 3 m³ pro Stunde. Also müssen wir davon ausgehen, dass ein oder mehrere Häuser, die an unser Trinkwassernetz angeschlossen sind, unkontrolliert volllaufen“, sorgt sich Waidhas.
Natürlich gilt diese Sorge auch für die Häuser, die noch eine Eigenwasserversorgung haben. Bei Abwesenheit über Tage muss der Hauptwasserhahn geschlossen werden. Dies ist allein aus Sorge um den Verlust des Versicherungsschutzes zu beherzigen.
Der scharfe Frost der letzten Tage und Wochen kühlte viele nicht nach neuestem Standard isolierte Abseiten der Dachgeschosse dermaßen aus, dass die dort oft gezwungener Maßen verlegte Hausinstallation unter den Gefrierpunkt abgekühlt wurde. Hierbei begünstigt ein Nichtgebrauch der Installation das Gefrieren des Wassers. Wenn die Ausdehnung des Eises im Rohr die Berstgrenze des Rohrmaterials erreicht hat, kommt es zu dem ruinösen Wasseraustritt. Bei dem Haus in Norddorf steht eine äußerst aufwendige Trocknung bevor. „Es sieht in dem Haus katastrophal aus“, fasst ein Installateur den traurigen Zustand zusammen. Hierbei ist schon ein großer Teil des Wassers direkt über den Dachüberstand direkt in den Garten gelaufen und hat dort für eine Eisbahn gesorgt. Hierbei wird betont, dass die Zentralheizung in dem Haus funktioniert hat.
„Wer nun meint, dass der Frost sich in der kommenden Woche ja abschwächt und Tauwetter eintritt und bisher nichts passiert ist, der sollte sich bitte nicht zu sicher sein. Oft genug haben wir die Erfahrung gemacht, dass erst mit dem Tauwetter die Rohrschäden zutage traten“, warnt ein Fachmann von der Insel vor zu großer Euphorie. „Wenn der Eispfropfen noch den Rohrplatzer gegen den Versorgungsdruck verschließt und kein Wasser austritt, ändert sich das schlagartig, wenn die Temperaturen ansteigen und das Eis schmilzt.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers