Mit dem Festakt der Grundsteinlegung wurde der offizielle Startschuss für den Neubau der Grundschule und Sporthalle an der Öömrang Skuul gegeben.
Vor den Anwesenden vertraten die Rednerinnen und Redner einhellig die Meinung, dass mit dieser ehrgeizigen Baumaßnahme an der Inselschule eine große Verbessrung einhergehen wird. Diese wird es ermöglichen, den Anforderungen der neuzeitlichen Unterrichtsgestaltung gerecht zu werden. Denen, die dieses Schulgebäude mit Leben füllen, erschließt sich damit ein weiteres Stück der Chancengleichheit auf ihrem Weg zum Erwachsenen Dasein.
Das Amt Föhr-Amrum investiert mit dieser Baumaßnahme rund 4,86 Millionen Euro in die Bildungschancen der rund 220 schulpflichtigen Amrumer Kinder. Trotz der Verzögerungen durch die Witterung hofft man bereits im nächsten Jahr, die Räume ihrer Bestimmung übergeben zu können. Bürgermeister Bernd Dell-Missier, der die Zeitkapsel persönlich im Fundament der Turnhalle versenkte, hofft, dass die Handwerker nun schneller bauen als die Politiker in den letzten vier Jahren an der Planung und vor allen Dingen an der Finanzierung gefeilt haben.
Die Bausumme wird allein vom Amt Föhr-Amrum aufgebracht und stellt im Amtshaushalt einen gewaltigen Brocken dar. „Wir lassen gut die Hälfte der Finanzmittel des Amtes in die Schulen auf Föhr und Amrum fließen“, erklärte Dell-Missier. Für den Beschluss aller Amtsausschussmitglieder diesem Projekt ihre Stimme zu geben, dankte er besonders den Föhrer Ausschussmitgliedern.
Pastorin Sylvia Kilian-Heins wünschte bei diesem Festakt all denen Gottes Segen, die in dieser Schule täglich ein und ausgehen. Den Erwachsenen gab sie mit auf den Weg, dass Kinder mit ihrer fröhlichen und noch unbedarften Lebensart ganz besondere Geschöpfe auf Erden sind. Sie können schöne Dinge einfach so sagen und tun und herzliches Lachen aus Mündern der Kinder, verbreitet besondere Freude. Wer grün vor Freude ist, der brauchte sich nicht schwarz ärgern.
Nordfrieslands Schulrat Arnold Rehder überbrachte die besten Wünsche des Ministers für Bildung und Kultur von Schleswig-Holstein, Ekkehard Klug. Rehder betonte, dass die Schule immer auf Höhe der Zeit sein muss und die Kinder sollten, unabhängig von ihrem Lebensmittelpunkt, überall das Gleiche lernen. Die Varianten der Lehrpraktiken forderten ein hohes Maß an Flexibilität des Raumkonzeptes an den Schulen, sodass auch jahrgangs-, beziehungsweise klassenübergreifender Unterricht gestaltet werden kann. Mit dem Teilabriss- und Neubau der Öömrang Skuul wird man durch die Mehrzwecknutzung der Räume und Neuausrichtung dem ganztägigen Lernen ein Stück näher kommen können. Rehder lobte das Engagement und den Aktionismus an der Öömrang Skuul und die Fähigkeit auf die schwierige Lage während des Abbruchs und Neubaus, zu reagieren.
Schulleiter Jörn Tadsen sprach allen Aktiven, die sich eingebracht haben und immer noch einbringen, um dieses ehrgeizige Projekt zum Erfolg zu verhelfen, seinen besonderen Dank aus. „Gute Bildungschancen auf der Insel bedeuten gleichermaßen Lebensqualität für die auf Amrum lebenden Familien und werden die Basis für die Entscheidung hier zu leben mit beeinflussen“, zeigt sich Tadsen überzeugt. Mit der Endscheidung an der Öömrang Skuul zu bauen, haben die Politiker große Weitsicht bewiesen.
„Wir alle haben bisher die Begleiterscheinungen, wie Auslagerung von Unterrichtsräumen, Baulärm und Vibrationen kompensiert und abgearbeitet, nun hoffen wir auf einen zügigen und zeitgerechten Baufortschritt. In Verantwortung für unsere kleinsten Schüler und Schülerinnen der 1. und 2. Klasse, die bei jedem Wetter und nicht selten bei starkem Sandflug täglich einen Kilometer Fußmarsch vor sich haben, um zu ihren Unterrichtsräumen in der Schule der Kinderfachklinik Satteldüne zu laufen, hoffe ich, dass Missverständnisse und Unwegsamkeiten bei dem Bauablauf immer schnell durch die Bauleitung ausgeräumt werden“, fasst Schulleiter Tadsen Zuversicht und Hoffnung zusammen. Eigenkomponierte und geschriebene Gesangs- und Theaterbeiträge der 1. bis 5. Klasse sowie der Theater AG, thematisierten mit ihren Beiträgen die Zuversicht, dass das Projekt schon in naher Zukunft sich mit Leben füllen kann und auch eine Schule Stürme überstehen kann. „Können wir das schaffen? Jo wir schaffen das!, zog der gespielte Polier nach einem Tag des Stein auf Steins zuversichtlich zusammen. Jede Schülerin und jeder Schüler werden einen Klinker signieren, der dann im Bereich des Neubaus des Verbindungsgangs seinen Platz finden wird, erklärte der Schulleiter.
Amtsdirektorin Renate Gehrmann zog für die rund vier Jahre währende Findungs-, und Reifezeit für das Schulbauprojekt Bilanz. Unzählige Sitzungen, den ungebrochenen Willen durch Kosteneinsparungen den vielfältigen Kostensteigerungen entgegen zu wirken um das Projekt realisieren zu können und letztlich der Beschluss die Maßnahme zu beauftragen begleiteten die originären Amtsgeschäfte merklich. „Ich freue mich, in den kommenden Monaten, an dieser Stelle Räume wachsen zu sehen. Sodass wir das Provisorium schnell hinter uns lassen können“, so Renate Gehrmann.
Architekt Jens Uwe Pörksen füllte die Zeitkapsel mit Bauplänen, Tageszeitung, Veranstaltungstipps, dokumentierten Redebeiträgen und gültigem Zahlungsmittel, bevor sie fachmännisch von Lewe Domeyer, einem ehemaligen Schüler der Öömrang Skuul, zugelötet wurde. Pörksen hoffte, dass die Plombe, die in einem Sohlenloch ihren Platz fand, lange verborgen bleiben wird und frühestens Archäologen beschäftigen könnte.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers