Abschied nehmen…(kt)


Bei einem Gedenkgottesdienst, für den am letzten Sonntag verstorbenen Sebastian, kamen rund 150 Gäste und Insulaner in die Wittdüner Kapelle.

Viele Familien besuchten gemeinsam den Gottesdienst...
Viele Familien besuchten gemeinsam den Gottesdienst...

Das regnerische Wetter hatte es nicht möglich gemacht, wie eigentlich geplant, direkt am Piratenschiff die Gedenkfeier abzuhalten. Pastorin Friederike Heinecke sprach von einem “Donnerschlag der Gefühle” und fand die passenden Worte für die Gäste und Insulaner über Schmerz, Wut, Verzweiflung und Traurigkeit. Ein großes Dankeschön gab sie an die vielen Helferinnen und Helfer, vor allem den Amrumer Feuerwehren, Rettungseinheiten und der Polizei.

Blumen, Muscheln und Kerzen am Unfallort...
Blumen, Muscheln und Kerzen am Unfallort...

Tagelang hatten sie nach dem 10-jährigen Schüler aus Österreich gesucht. Der tragische Ausgang beim Sandbuddeln am Piratenschiff hat alle Entsetzt. Viele haben in den letzten Tagen bereits Blumen, Muscheln und Kerzen an dem Unfallort aufgestellt. Nach der Gedenkfeier ist Pastorin Friederike Heinecke mit der Trauergemeinde den Weg zum Piratenschiff gegangen. Hier ist nun ein Fahnenmast zum Gedenken an Sebastian aufgestellt worden. Dort wurden die mitgebrachten Blumen und Kerzen gemeinsam niedergelegt.

Nach der Gedenkfeier zum Piratenschiff...
Nach der Gedenkfeier zum Piratenschiff...

Die obere kleine weiße Flagge mit einem blauen Rechteck in der Mitte steht für das “S” aus dem Schiffsmorsealphabet, für Sebastian.

Verantwortlich für diesen Artikel. Kinka Tadsen

Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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3 comments

  1. Wir sind am 01.07. Am Nachmittag etwa genau zu der Zeit als das Unglück passierte auf die Insel gekommen. Wir haben diese Stimmung während der Suche mitbekommen und das Entsetzen über den Tod des Jungens, vor allem, über die Umstände, wie es dazu kam. Meine drei Kinder Buddeln alle begeistert im Sand und vor allem im Sand. Ich bin geschockt, dass so etwas passieren kann und kann es eigentlich noch nicht wirklich begreifen. Wir kommen seit 15 Jahren 1-2 mal im Jahr nach Amrum, es ist schon fast unsere 2. Heimat, mittlerweile auch für unsere Kinder. Diese bewegen sich schon fast komplett selbstständig auf der Insel. Ich hätte auch überhaupt keine Bedenken gehabt, sie allein am Piratenschiff spielen zu lassen. Doch nun kann ich sie da nicht mehr spielen lassen. Ich würde mir von der Gemeinde wünschen, dass sie etwas Neues zum Spielen dort entstehen lassen.Leider konnten wir nicht mehr an der Gedenkfeier teilnehmen, da wir schon abreisen mussten. Ich möchte der Familie mein Mitgefühl aussprechen. Es tut mir unbeschreiblich leid, und ich trauere mit Ihnen!
    Vielen Dank an Pastorin Heinecke für die wunderbare Idee, daneben eine Gedenkstätte entstehen zu lassen. So kann eventuell das Schiff wieder irgendwann bespielbar sein. Ich persönlich habe große Hemmungen, meine Kinder da wieder rauf zu lassen, und es wird noch lange dauern, dies zu zu lassen. Deswegen nochmal mein Wunsch an die Gemeinde: Lassen Sie was Neues entstehen!

  2. Seit Jahren fahren wir mehrmals im Jahr mit unserem Sohn nach Amrum. Selber an der Küste wohnend sind wir uns der Gefahren bewusst, die von Meer und Küste ausgehen. Und doch waren wir mehr als geschockt, wollten nicht wahr haben, was auf “unserer” Insel, unserem Kinder- und Familienparadies geschah. Der sinnlose Tod dieses Kindes hat uns sehr berührt und wir denken in diesen Tagen an die Eltern, aber auch an die Insulaner. Das Schiff wird wohl vorab für uns kein Platz des ausgelassenen Spielens sein – nicht wegen der Gefahr, vielmehr weil es für mich seine Unschuld verloren hat.
    Vielleicht sollten man die Dünen diesen Ort zurückerobern lassen und das Schiff (in etwas abweichender Form) an anderer Stelle neu errichten…
    Der nächste Tagesausflug und auch Urlaub geht in jedem Fall wieder nach Amrum, auch wenn wir uns für Übernachtungen das erste Mal in Norddorf einquartieren werden.

  3. Wir sind einen Tag also am 2.7. auf der Insel angekommen. Es ist so unfassbar das dieses Unglück geschehen ist. Aber das Schiff kann nix dafür, auch ist es nicht auslöser dieses Unglücks gewesen. Wieso also es entfernen? Oder was anderes aufbauen. Das hält die Kinder auch nicht davon ab weiter im Sand zu buddeln. Sandburgen bauen oder Löcher mit Gräben. Ich finde die Idee aber gut die Stelle den Dünen zugeben und das Schiff etwas versetzt wieder zu errichten.

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