„Ich freue mich, dass die Insulaner auf Amrum und Föhr so fleißige Blutspender sind“, erklärt Claudia Hammerich, Pressereferentin des DRK-Blutspendediensts Nord aus Lütjensee, eingangs der Ehrung von einem besonders treuen Blutspender auf Amrum.
Mit den besten Grüßen von dem Vorstand des DRK-Ortsvereins überreichte Waltraut Lüben dem zu ehrenden Wolfgang Pieck einen großen Blumenstrauß. Sie zeigt mit ihrem Team an Freiwilligen für das kulinarische Wohlergehen nach der Spende verantwortlich. Die Pressereferenten hatte einen Gutschein und eine Ehrennadel im Gepäck.
Wolfgang Pieck aus Süddorf kann dabei auf ein ganz besonderes Jubiläum blicken. Im Juni fand er sich zum 100. Mal in der Öömrang Skuul ein, um seine Spende von 500 ml Blut zu leisten. „Zweimal in meiner Spenderlaufbahn durfte ich aufgrund einer Antibiotikabehandlung dann doch nicht Spenden und wurde gleich an das stets leckere Buffet des DRK-Ortsverein Amrum gebeten“, erinnert sich Wolfgang Pieck. „Es sind dadurch zwar „nur“ 49 Liter statt normalerweise 50 Liter Blut zusammengekommen, aber ich bin nun einundsiebzig Jahre alt und nicht mehr als Spender zugelassen“ zieht der eifrige Spender Bilanz.
Claudia Hammerich dankte Pieck herzlich für seine Bereitschaft Blut zu spenden und veranschaulichte den stetigen Bedarf an Blutkonserven. Gäbe es doch noch keinen gleichwertigen Stoff und die Behandlung von immer mehr Krankheiten mit Blutbildern, wie zum Beispiel Krebserkrankungen, stellen hohe Anforderungen an die Blutbanken.
Wolfgang Pieck bedankte sich beim Blutspendedienst für die freundlichen und einfühlsamen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die trotz schwacher Venen immer sofort den Punkt trafen. “Selbst, wer wie ich kein Blut sehen kann, der kann zur Seite schauen und bekommt von allem nichts mit“, beschreibt Pieck die Umstände. Es sei nur ein kleiner Stich, der kaum wehtäte, aber eine leichte Möglichkeit darstelle, zu helfen, Menschenleben zu retten.“Ich musste in der eigenen Familie erleben, wie wichtig Blutkonserven sind. Insofern sollten sich alle, die gesund sind, zum Blutspenden melden“.
Ein Dank richtete er auch an das Team des DRK-Ortsvereins von Amrum. Sie verstanden es über all die Jahre, für die stets hervorragende Nachsorge mit einem umfangreichen Imbiss zu überzeugen. Das Angebot reichte dabei von Kuchen über Suppe bis hin zu abwechslungsreichen Schnittchen. „Hier herrscht schon eine als familiär zu bezeichnende Stimmung unter den Spendern“, lobte Hammerich.
Dieser Runde war es dann auch zu verdanken, das Klaus Biegel aus Wittdün der Aufmerksamkeit von Waltraut Lüben nicht entging. Zuerst ein wenig Medienscheu durfte dann doch noch ein dokumentierendes Foto von dem bereits zum fünfundzwanzigsten Mal zur Blutspende angetretenen Spender und der Ehrenurkunde gemacht werden. Auch von ihm kam ein großes Lob an den schmackhaften Imbiss nach der Spende. Erfreulicherweise fanden sich auch Erstspenderinnen ein, die ihren achtzehnten Geburtstag, mit der erforderlichen Volljährigkeit, zum Anlass nahmen, Blut zu spenden.
Auf Amrum startete der Blutspendedienst am 14.04.1963 mit 82 Spendern seine Tätigkeit in der damaligen Dörfergemeinschaftsschule. 1986 kam man dann statt zweimal dreimal im Jahr auf die Insel. „In der vergangenen Woche legten sich zweiundsiebzig Spender in Nebel auf die Liege, was ebenso bemerkenswert ist wie die Zahlen von den Nachbarn auf Föhr. Dort hatten in Süderende einhundertsiebzig und in Wyk einhundertvierunddreißig Spender dem Termin zu einem super Ergebnis verholfen. Mit einem neuen Spenderausweis, der im Scheckkartenformat gestaltet wurde, wird es erstmals möglich sein, übergreifend in den sieben DRK-Blutspendegebieten Deutschlands die persönlichen Daten einlesen zu lassen und so die Bürokratie zu vermindern.
Auf Blutkonserven sind sehr viele Menschen angewiesen, die im Notfall die lebenswichtige Spende dringend benötigen. Nicht selten muss auch weit mehr als nur eine Spende verabreicht werden, um so starke Blutverluste auszugleichen und die Patienten am Leben zu erhalten. Chronisch Kranke und Empfänger von Spenderorganen sind, ohne die Blutgaben der Spender nicht zu behandeln.
Thomas Oelers