2012 war ein ereignisreiches Einsatzjahr für die Freiwillige Feuerwehr Norddorf…(to)


Auf der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Norddorf zeugte der Jahresbericht der Gemeindefeuerwehr von einem ereignisreichen Einsatzjahr und zog damit für alle Amrumer Feuerwehren Bilanz.

Gemeindewehrführer befördert Andre Moltzen, Reinhard Boyens und Silke Schau
Gemeindewehrführer befördert Andre Moltzen, Reinhard Boyens und Silke Schau

Eine Brandserie, die hauptsächlich Wittdün betraf, hatte im vergangenen Jahr die ganze Insel in Aufruhr gehalten und für so manche schlaflosen Nächte bei den Einsatzkräften der Feuerwehr gesorgt. Neben einem Gebäude- und einem Registrierkassenbrand schlugen zudem allein vier Alarmmeldungen einer Brandmeldeanlage in einem Großobjekt zu Buche. „Jeder Alarm wurde dabei ernst genommen, man weiß ja nie“, versicherte Gemeindewehrführer Andreas Knauer.

In Anbetracht der Brandserie im vergangenen Jahr wurde in Zusammenarbeit mit der Polizei eine Liste erstellt, die bei Brandeinsätzen abgearbeitet werden sollte und so eine spätere Rekonstruktion des Verlaufs und eine bessere Beweissicherung am möglichen Tatort ermöglicht. „Zudem werden Beobachtungen auf dem Weg zum Einsatzort und beim Eintreffen abgefragt“, erläuterte Knauer einige Punkte der Liste.

Der stellvertretende Amtswehrführer Klaus-Peter Ottens dankte allen Kameraden für ihren Einsatz in einem wirklich harten Jahr, dessen Ereignisse weit über das normale Maß hinausgingen. Neben der Brandserie galt es eine tagelange Personensuche mit tragischem Ausgang zu bewältigen und bei einem missglückten Anlegemanövers eines Ausflugsschiffs einen Massenanfall von Verletzten Kindern abzuarbeiten. „Die Amrumer Feuerwehren haben wieder einmal bewiesen, dass sie bestens zusammenarbeiten und als eine Einheit agieren können und dabei hervorragend mit dem Rettungsdienst und den Amrumer Notärzten kooperieren“, so Ottens.

Andreas Knauer freute sich, dass er 2012 in den eigenen Reihen wieder eine hohe Bereitschaft verzeichnen konnte Lehrgänge zu absolvieren. Besonders erfreulich sei dabei, dass gleich vier Kameraden sich zu Atemschutzgeräteträgern ausbilden ließen. Mit etwas Wehmut überstellte er Holger Hansen auf dessen Wunsch in die aktive Reserve. Kai Petersen agiert nun als stellvertretender Gerätewart und Andre Moltzen, Reinhard Boyens und Silke Schau wurden zu Oberfeuerwehrmännern beziehungsweise Frau befördert.

Als Vertreter der Gemeinde berichtete Heinrich Johannsen von den für dieses Jahr anstehenden Investitionen für die Gemeindefeuerwehr Norddorf. Danach sind im Haushalt 240.000 Euro für ein neues Löschgruppenfahrzeug und 250.000 Euro für den Erweiterungsbau des Gerätehauses eingeplant worden. Hinzu käme der Gemeindeanteil an dem gemeinsamen Haushalt für die Amrumer Feuerwehren. Dieser ist mit rund 138.000 Euro für 2013 veranschlagt.

Gerätehaus genügt nicht mehr den Anforderungen...
Gerätehaus genügt nicht mehr den Anforderungen...

Ehrenmitglied Peter Martinen erinnerte daran, dass bereits vor 15 Jahren der Etat der Feuerwehren auf Amrum 200.000 DM betragen habe. In Anbetracht der Teuerungsraten stelle sich die Summe für 2013 als nur logische und ganz normale Teuerung dar. Die gute Ausrüstung und die spezielle persönliche Schutzausrüstung stellt die Lebensversicherung für die Einsatzkräfte dar. „Ich bin genau vor vierzig Jahren zum Wehrführer in Norddorf gewählt worden und freue mich, dass ich an diesem für mich ehrwürdigen Tag der Jahreshauptversammlung beiwohnen kann“, freute sich Martinen. Die Zusammenarbeit der Amrumer Feuerwehren und die damit verbundene ganzheitliche Betrachtung des Löschwesens auf der Insel sei von großer Bedeutung.

Sabine Grochla, Vertreterin des Amtes Föhr-Amrum und Sachbearbeiterin für Feuerwehranschaffungen auf Amrum, konnte vermelden, dass die Einführung des schon lang erwarteten Digitalfunks bereits läuft und auf Amrum bis 2016 abgeschlossen sein soll. Noch in diesem Jahr werden die in den Fahrzeugen verbauten Funkgeräte durch Digitalfunk taugliche Geräte ersetzt. Entsprechende Gelder für die Beschaffung seien in den Haushalt eingeplant und die Sendeinfrastruktur wurde von den Fachkräften bereits getestet.

Thomas Oelers

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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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2 comments

  1. Was Sabine Grochla u.a. nicht erwähnt: Lfd. Digitalfunkbetriebskosten (u.a. bei Funkverbindungen über Relaisfunkstellen) um ein Vielfaches höher, als beim bisherigen Analogfunk. Kostenträger u.a. die Gemeinden bzw. Bedarfsträger, hier also die Amrumer Feuerwehr. Anders gesagt: Grosseinsätze mit entspr. viel Funkverkehr=hohe Verbindungskosten. Digitalfunkreichweiten z.B. im DMO-Betrieb um ein vielfaches niedriger als beim bisherigen Analogfunk. Innerhalb von Gebäuden und Tunneln etc..schlicht unbrauchbar. Nicht besser beim TMO (Relaisbetrieb) Schon deshalb ein enormes Sicherheitsrisiko für Einsatzkräfte und Bevölkerung. Andere Länder, z.B. Holland, England, Norwegen mussten hier schon “einschlägige Erfahrungen” u.a. mit 3 toten Feuerwehrleuten sammeln. Lt. einem Sachstandsbericht (August-Sept. 2012) erwähnte das BMI viel mehr Digitalfunkprobleme als bisher öffentlich bekannt wurden. U.a. Digitalfunkprobleme bei Castor-Transporten, Papstbesuch in Berlin etc..Das BMI bestellte imselben Zeitraum mind. 1800 2m Analogfunkgeräte für alle seine Behörden. Wohl für sich sprechend, wie weit das BMI dem Digitalfunk selbst traut. Digitalfunkübertragungsraten rd. 3kbit/sek. Das Objekt zwischendurch völlig runtergebrannt, während dessen Lageplan den Feuerwehrleuten vor Ort übermittelt wurde. Überbrückungszeit bei Stromausfällen bei Digitalfunk max. 2std, beim Analogfunk gut 8std und länger. Somit der Digitalfunk not-und katastrophenuntauglich. Beim Analogfunk grösstenteils jeweils von einander unabhängige Kanäle/Frequenzen, somit bei Kanalausfall problemloser Kanalwechsel möglich. Zumindest bei Digitalfunk-TMO-Betrieb eine Bündelfunksystemnutzung.Deshalb KEINE kommunikative Rückfallebene bei Digitalfunkstörungen-bzw. Ausfällen. Aus einem mir vorliegenden Schreiben u.a. wörtlich: Sogar in Werbeveranstaltungen für TETRA wird von Referenten zugegeben, dass eine Alarmierung über TETRA untauglich wäre und die Abschaffung von Analogfunk ein unverantwortliches Sicherheitsrisiko darstellen würde.
    “Wir (die Essener Feuerwehr) arbeiten [bei der Alarmierung] mit dem [Analogfunk-]System POCSAG. Es ist das ausgereifteste, stabilste, sicherste und schnellste System weltweit.” Von einer Alarmierung über Tetra-Digitalfunk wird dringend abgeraten. “Für eine Alarmierung über Tetra wäre Versorgungskategorie 7 nötig. [also viel mehr Sender; Bayern plant 4]” Außerdem sei der Sprechfunk und die Alarmierung über ein und das selbe System fahrlässig. “Wenn die Basisstation ausfällt, muss wenigstens noch alarmiert werden können.”

  2. Für Interessierte ist hier der Link auf die Homepage der Landeszentralstelle für den Digitalfunk
    des Innenministeriums Schleswig-Holstein:

    http://www.digitalfunk-sh.de/DFSH/Static/Willkommen.html

    Klaus-Peter Ottens, Feuerwehren der Insel Amrum

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