Bei seinem Antrittsbesuch auf der Insel Amrum hatte Schleswig-Holsteins Innenminister Andreas Breitner einen strammen Terminplan abzuarbeiten.

Nachdem die einladenden Mitglieder des SPD-Ortsvereins dem Minister einen Überblick über die Insel verschafft hatten und sich mit dem Landespolitiker über verschiedene Themen der Inselpolitik austauschen konnten (wir berichteten), zog Breitner mit seiner Begleiterin Dr.Gitta Trauernicht MdL und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag und Abgeordnete für diesen Wahlkreis in die Nebenstelle des Amt Föhr-Amrum um. Dort traf er sich mit den Bürgermeistern der Insel und Amtsvorsteherin Heidi Braun und Amtsdirektorin Renate Gehrmann sowie Frank Timpe von der Amrum Touristik.
Die Amrumer Kommunalpolitiker hatten vier Themen ausgewählt, über die sie mit dem Minister sprechen wollten. Neben den Belangen des Katastrophenschutzes, der Wohnraumsituation auf der Insel und die kommunalen Abgabengesetze, zeigte man dem Minister auch das insular abgestimmte touristische Infrastrukturkonzept der Amrumer Gemeinden auf. „Das Ressort gehört zwar nicht in den Fachbereich des Innenministers, doch uns war es ein Bedürfnis, dem Landespolitiker einen Gesamtüberblick über die Struktur der Insel zu verschaffen“, erklärte Wittdüns Bürgermeister Jürgen Jungclaus.
Bereits in der Runde des SPD-Ortsvereins hatte Minister Breitner erklärt, das die Analyse des Wohnraumbedarfs eine wichtige Hausaufgabe des Amtes sei. Jede Region habe seine Besonderheiten und ein Planen von bezahlbarem Wohnraum für Familien am Bedarf vorbei, wäre der schlechteste Weg. „Sobald wir belastbare Zahlen haben, kann unser Wohnraumkonzept mit entsprechenden Förderungen greifen“, so Breitner. Wichtig sei, dass die Gemeinden an ihren Ländereien an geeigneten Standorten festhalten. Im Randbereich Hamburgs sei lange Zeit der Verkauf von Grundstücken auf dem freien Markt bevorzugt worden. Aktuell zeige sich zum Beispiel in Wittdün ein geeignetes Grundstück in der Mittelstraße auf. Leider gingen der Insel durch die Wohnraumsituation bis dato immer wieder junge Familien und damit entsprechende Fachkräfte verloren.
Für Dr. Gitta Trauernicht als Sprecherin in der Fraktion für Küstenschutz dürfte die Thematik des Katastrophenschutzes auf den Inseln als Sonderstatus vertraut sein. Speziell auf den Inseln werden die Aufgaben im Katastrophenfall von den durch die Kommunen finanzierten Feuerwehren wahrgenommen. „Wir sehen den Anspruch auf zumindest finanzielle Unterstützung für die entsprechende Aufstellung als gerechtfertig“, so Jungclaus. Man würde wohl offene Türen bei den Fachabteilungen einrennen, doch seien schon seit geraumer Zeit keine Gelder verfügbar.
„Für mich war es eine gute Gelegenheit während meines Besuchs einen Einblick in die Belange Amrums zu bekommen und zu sehen, wie die Insel „tickt“, so Breitner. Die Insel stelle sich ihren Aufgaben, so sein Eindruck. „Offensichtlich sei aber auch gewesen, dass es seitens der Bürgermeister zu verschiedenen Themen deutlich geteilte Meinungen gab. „So wurde zum Beispiel der positive Eindruck zu dem sehr schönen „Amrum Badeland“, den ich beim Besuch am Mittag erlangte, wieder relativiert“. „Bei solch einem Antrittsbesuch kann ich verständlicherweise keine konkreten Zusagen machen. Entsprechende Themen transportiere ich aber gerne in die zuständigen Fachministerien“, so der Innenminister.

Abschließend besuchte Andreas Breitner die Polizeistation Amrum. „Ich freue mich, als oberster Dienstherr persönlich bei den Kollegen vorbeizuschauen“. Der leitende Kriminaldirektor der Polizeidirektion Johannes Hübner und Polizeihauptkommissar Udo Höfer aus Wyk waren ebenfalls nach Amrum gekommen, um den Innenminister zu begrüßen. „Ich freue mich, dass ich auf Amrum hoch motivierte Kollegen angetroffen habe, die unter der Leitung von Polizeioberkommissar Ingo Reyher zudem eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung genießen“, so der Innenminister. „Wir haben zudem Sachthemen erörtert und sind auf die Problematik durch den Bereitschaftsdienst eingegangen“, Andreas Breitner abschließend.
Thomas Oelers