Seit 2001 erfährt der Amrumer Wald, dessen private und kommunale Waldbesitzer im Forstverband Amrum organisiert sind, eine kontinuierliche Aufforstung und Umstrukturierung.
Hierbei wurden sukzessiv die jeweils bearbeiteten Flächen mit Laubhölzern bepflanzt. Aktuell werden gerade Flächen im Bereich der Zuwegung zum Naturerlebnisraum „Vogelkoje Meeram“ durch Großgeräte bearbeitet. Wie der zuständige Bezirksförster Walter Rathkens erklärt, seien bei dieser rund 500 Meter Festholz umfassenden Maßnahme eher mehrere kleinere Flächen in die Aufforstung einbezogen. Vornehmlich werden erneut befallene Sitka-Fichten geschlagen. Aber auch Schwarzkiefern werden von dem eingesetzten Vollernter in einem Arbeitsablauf verarbeitet.
In diesem Jahr wird ein noch größeres Modell als in den Vorjahren eingesetzt. „Die Amrumer Bäume werden ja auch immer stärker“, erklärt Andreas Gunddat und geht mit seinem Spezialgerät die nächste Schwarzkiefer an. In nur wenigen Minuten ist der Baum gefällt entastet und in Stücke abgelängt. „Ich bin seit 12 Jahren bei meinem Chef und schon zum achten Mal auf Amrum im Einsatz“, resümiert Gunddat. Derweil sammelt Bent Jacobsen mit dem Rückewagen die auf 2,5 Meter abgelängten Schwarzkiefern ein und poltert sie anschließend außerhalb des Waldes auf. Hier werden sie demnächst vom Bezirksförster und einem Holzkäufer begutachtet und aufgemessen.
„Wir werden rund die Hälfte des Einschlags auf Amrum behalten und als Brennholz verkaufen“, beschreibt Rathkens die Planung. Die Schwarzkiefer wird sich als Palettenholz wiederfinden und die Fichte wird zu Schnittholz von rund 5 Meter Länge verarbeitet. „Da wir keine großflächigen Parzellen aufforsten, werden wir eine größere Abschattung haben und entsprechend lichtarme Hölzer setzen. Hierzu gehören zum Beispiel Ahorn, Buche und Linde“, so Rathkens.
In der kommenden Woche wird dann ein Mulcher die Äste und Zweige sowie die zurückgebliebenen Stumpen zerschlagen und so den Boden entsprechend vorbereiten. Ab dem 09. März werden die freiwilligen Helfer des Bergwaldprojekts mit der Neuanpflanzung beginnen.
Mit dieser Maßnahme wird die monokulturelle Struktur des in den 1950 er Jahren gepflanzten Amrumer Waldes ein weiteres Stück abgebaut und in eine Mischwaldkultur überführt.
Kai Dethlefsen, stellvertretender Vorsitzender des Forstverbandes, konnte aktuell berichten, dass Baumkronen zu Sandfangzwecken und damit zur Sicherung von Messpunkten im Bereich Süddorf und Norddorf verwendet werden dürfen. Bedauerlich sei, dass es immer noch Personen gibt, die den Wald als Selbstbedienungsladen ansehen und sich dort ohne Rücksprache und ohne Bezahlung am geschlagenen Holz bedienen.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers