Auch in diesem Jahr stellte die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Tag der Seenotretter ihre Arbeit der Öffentlichkeit vor.
Auf zahlreichen Stationen an Nord- und Ostsee sowie in der Zentrale in Bremen konnten sich die Organisatoren über einen großen Zulauf an interessierten Besuchern freuen. Auf der Station Amrum spielte sich das Geschehen im Seezeichenhafen rund um den Liegeplatz des Seenotrettungskreuzers „Vormann Leiss“ ab. Kleine und große Besucher konnten dabei ganz aus der Nähe einen Einblick in die Technik des Seenotrettungsdienstes gewinnen. Im Fokus stand dabei erneut die Besichtigungsmöglichkeit des 23 Meter langen Seenotrettungskreuzers mit seinem Tochterboot „Japsand“. Dabei beantworteten die Seenotretter gerne unzählige Fragen zu ihrer Arbeit.
Auf dem Ponton, an dem die Rettungseinheit festmacht, demonstrierten die Rettungsmänner den Besuchern die Funktion der automatischen Rettungsweste. Sie gehört zu der Sicherheitsausrüstung, die den Rettungsmännern im Einsatz auf See das Überleben im Notfall sichert. „Sobald die Weste sich durch den Kontakt mit Seewasser automatisch aufbläst, wird durch eine Sicherheitsleine ein Notpeilsender aktiviert“, erklärt Rettungsmann Lars Jensen den staunenden Besuchern. Ein Überlebensanzug verlängert bei niedrigen Wassertemperaturen zudem die Überlebenschance in der aufgewühlten See.
Rettungsmann Rolf Pultz demonstrierte anschließend den medizinischen Notfallrucksack. „Wir sind zwar keine Rettungsassistenten, doch werden wir intensiv für die medizinische Ersthilfe auf See ausgebildet und fahren zur Schulung auch auf Rettungswagen mit“, erklärte der bereits seit 37 Jahren zur See fahrende Rettungsmann. „In meinem Beruf sind Momente, in dem man die Dankbarkeit der Geretteten erlebt sehr bewegend und ein Lohn für die anspruchsvolle Arbeit“, so Pultz. Zwei gerettete Jungs kamen zum Beispiel nach ihrer Rettung am nächsten Tag mit Schokolade und Bonbons an Bord, weiß er und versichert, dass das ein gutes Gefühl war.
Da sich die DGzRS ausschließlich durch Spenden finanziert, steht neben der originären Aufgabe der Menschenrettung auf See auch die stetige Einwerbung von Spendern und fördernden Mitgliedern im Interesse der Organisation. Die erneut gut angenommene Außendarstellung im Wittdüner Seezeichenhafen, ist dabei ein wichtiger Baustein der Philosophie der Gesellschaft. „Das Wetter ist Ideal und das vielfältige Angebot aus Open Ship, Informationen, Spiel und Spaß für die Kinder und das Angebot für das leibliche Wohl, werden von den vielen Besuchern dankbar angenommen“, freut sich Stationsleiter und erster Vormann Sven Witzke.
„Wir haben glücklicherweise eine große Schar an ehrenamtlichen Rettungsmännern, die die 9-köpfige Stammbesatzung nach Bedarf unterstützt. Wenn zum Beispiel die Rettungsmänner zu einer der vielen und umfangreichen Ausbildungen aufs Festland müssen, springen auch die gut ausgebildeten freiwilligen Rettungsmänner ein. Es wird ein 14 Tage dauernder Schichtdienst geleistet, bei dem die Hauptamtlichen auf dem Seenotrettungskreuzer übernachten. Dadurch wird jederzeit eine 24-Stunden-Auslaufbereitschaft gewährleistet“, erklärt Vormann Witzke. Das Engagement der Freiwilligen ermöglichte auch an diesem Aktionstag überhaupt dieses ausgedehnte und kurzweilige Angebot. Neben der Mannschaft und ihren freiwilligen Rettungsmännern waren wie selbstverständlich auch in diesem Jahr wieder die Familienmitglieder mit am Start und zeigten für die Menschenrettung auf See Flagge.
Für den Einsatz in Seenot ist seit 2009 der Seenotrettungskreuzer der 23-Meter-Klasse „Vormann Leiss“ mit dem Tochterboot „Japsand“ als Ersatz für die ausgemusterte „Eiswette“ im Seezeichenhafen stationiert.
Thomas Oelers
Ich bin einer der “geretteten” nochmal vielen Dank auch dafür, dass wir uns das Schiff angucken durften. Das war richtig coooooooooool!!!
Gruß Marc aus Laboe