Ein Abend für Franz Schubert…(ab)


Prof. Dr. Joachim Dorfmüller ist das, was man einen wahren Dauerbrenner nennt.

Dorfmüller am Flügel...
Dorfmüller am Flügel...

Seit vielen Jahren gastiert der Musikwissenschaftler, Pianist und Organist Prof. Dr. Joachim Dorfmüller mit verschiedenen Programmen im Nebeler Haus des Gastes. Und auch sein Programm „Einem Abend für Franz Schubert“, übrigens der inzwischen 27. Auftritt dieser Art auf Amrum, wurde wieder ein großer Erfolg!

In diesem Jahr widmete Dorfmüller sein Programm dem österreichischen Komponisten Franz Schubert (1797-1828), der traditionell gerne als verkanntes Genie dargestellt wird, da er seine Meisterwerke vorwiegend unbeachtet von der Öffentlichkeit schuf. Es ist erwiesen, dass Schubert mit seinen Großwerken, wie z.B. seinen Sinfonien, keine große Wirkung erzielte und ihm mit seinen Opern nicht der ersehnte Durchbruch gelang. Ein wesentlicher Grund dafür war, dass er selbst nicht die Öffentlichkeit suchte und im Gegensatz zu Wolfgang Amadeus Mozart oder Ludwig van Beethoven erst 1827 von seinen Freunden zu einem eigenen Konzert überredet werden konnte, das dann auch ein großer Erfolg wurde. Jedoch war Schubert durchaus überregional bekannt. Vor allem Vogl sorgte als Sänger für die Verbreitung seiner Lieder. Erst gegen Ende seines Lebens begannen sich auch die Verleger dafür zu interessieren. Rund 100 seiner Werke wurden zu seinen Lebzeiten im Druck veröffentlicht. Das ist gemessen an der Zahl von insgesamt etwa 600 Liedern nur ein kleiner Anteil, jedoch wesentlich mehr, als viele seiner Zeitgenossen publizierten. Schubert hat trotz seines kurzen Lebens in allen Gattungen seiner Zeit herausragendes geschaffen und wird in der heutigen Musikwissenschaft neben Beethoven als der Begründer der romantischen Musik im deutschsprachigen Raum angesehen.

Schon vor Konzertbeginn war der Saal mit knapp 100 Zuschauern wieder einmal nahezu ausverkauft. Diejenigen die eine Karte ergattert hatten, durften sich jedoch zu recht freuen und erlebten Dorfmüller sowohl als Erzähler als auch als Pianist.  Der passionierte Musikwissenschaftler führte einmal mehr souverän durch den Abend und erläuterte im ersten Konzertteil viel Wissenswertes über das Schaffen und den Menschen Franz Schubert. Natürlich durfte auch die eine oder andere Anekdote nicht fehlen und sorgte bei den Zuschauern für Heiterkeit. Nach der Pause spielte Dorfmüller am Flügel sein Konzertprogramm u.a. die „Drei Originaltänze („Deutsche“) As-Dur D 365, 1-3, Scherzo B-Dur D935, 2 (1827), Marche Militaire D-Dur D 733,1 , Moment musical f-Moll („Air russe“) D 780,2 , Impromptu As-Dur D 935, 2 und Impromptu B-Dur (Rosamunde-Variationen) D 935,3.

Dorfmüller, der in den letzten Jahren ähnliche Themenkonzerte u.a. zu Mozart, Chopin, Beethoven oder Liszt und anderen präsentiert hatte, schaffte es erneut das insulare Publikum zu begeistern. Seit mehr als drei Jahrzehnten kommt  Joachim Dorfmüller regelmäßig zu Urlaubs- bzw. Konzertaufenthalten mit seiner Familie auf die Insel. Seine drei Kinder haben nach eigener Aussage auf dem Amrumer Kniepsand das Laufen erlernt. Nach dem Konzert verließen die Zuschauer sichtlich begeistert das Haus des Gastes und für Prof. Dr. Joachim Dorfmüller begann der heißersehnte Urlaub auf seiner Lieblingsinsel.

Andreas Buzalla

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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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