Derzeit befinden sich die Arbeiten zur Erweiterung der Pufferleistung des Amrumer Wasserwerks im Endspurt.
Seit Oktober 2012 laufen auf dem im Nebeler Wald gelegenen Betriebsgelände des Wasserwerks die Arbeiten an einer zum Teil unterirdisch gelegenen Betriebshalle und einem 800.000 Liter Brunnenwasser- sogenanntes Rohwasser-fassenden Lagerbehälter. Wie Henry Waidhas, Wasserwerksmeister und Vorstandsmitglied der Versorgungsbetriebe Amrum A.ö.R. erklärte, seien die Arbeiten dieser Maßnahme im Winter witterungsbedingt zum Erliegen gekommen und können nun im September abgeschlossen werden.
Auf einer Begehung informierten sich die Mitglieder des Verwaltungsrats des kommunalen Unternehmens über die Maßnahme und konnten dabei die Schweißarbeiten an dem gewaltigen Pufferbehälter beobachten. Waidhas erklärte in diesem Zuge die Arbeitsweise des Wasserwerkes und berichtete, das die Erweiterung dem Anschluss der Gemeinde Norddorf an das zentrale Trinkwassernetz der Insel geschuldet sei.
Läge die Abgabeleistung im Winter bei rund 600-700 Kubikmeter am Tag, so gingen bei der Auslastung der Urlaubsquartiere im Sommer zwischen 1800 und 2100 m³ Trinkwasser ins Netz. Das bedeutet für die Leistung des derzeitigen Systems Auslastung. „Mit der Inbetriebnahme des neuen Behälters, der von fünf Brunnenpumpen gespeist wird, sind wir dann bestens gerüstet, um auch Spitzenlasten abzudecken“, erklärt Waidhas. Zumal in einem Versorgungsabschnitt in der Gemeinde Norddorf noch nicht alle Haushalte an das neue Trinkwassernetz angeschlossen sind.
Ingenieur Maik Hagedorn von der Behälterbaufirma aus Ravensburg erklärte, dass der Flachbodenbehälter einen Durchmesser von 13 Metern hat und die Konstruktion auf Stempeln im Schweißverfahren permanent um die Schweißroboter gedreht wird. Dabei wird der speziell legierte Duplex Edelstahl automatisch von der Rolle herangeführt. Nach der Fertigstellung wird der Behälter auf den bereits fertiggestellten Behälterboden abgesetzt und von innen und außen verschweißt. Abschließend wird die Lagerstätte mit den entsprechenden Rohranschlüssen versehen und für den Einsatz speziell gereinigt. „Da der Stahl hat eine Wandstärke von 4 mm hat, besteht eine so große Stabilität, dass keine weiteren Streben und Aussteifungen erforderlich sind“, beschreibt Hagedorn die beeindruckende Konstruktion. Durch eine spezielle Isolation der Halle wird ein ganzjährig konstantes Klima für den Lagerbehälter gehalten.
„Wir investieren hier rund 900.000 Euro in die Leistungsfähigkeit der Trinkwasserversorgung auf Amrum“, berichtet Norbert Gades Vorstandsmitglied der Versorgungsbetriebe Amrum A.ö.R.
Thomas Oelers