Im Zuge der turnusmäßigen Deichschau auf Amrum, die eine jährlich stattfindende Begutachtung der Deiche, Uferschutzeinrichtungen und des biotechnischen Küstenschutzes umfasst, wurde vor der Sturmsaison ein wehrhafter Zustand attestiert.
Dabei beschauten Vertreter der entsprechenden Behörden den Bürgermeistern Amrums und dem stellvertretenden Landrat Jörg-Friedrich von Sobbe die neuralgischen Punkte an der Wattseite der Insel.
Für den geplanten Bauabschnitt im Bereich des Seezeichenhafens und entlang der Straße zum Seezeichenhafen wird der Umsetzungszeitraum wie angesetzt in rund vier Jahren sein“, erklärte Alfred Mordhorst, verantwortlicher Ingenieur für die Instandhaltung beim Landesbetriebes für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN). Der Bereich der Norddorfer Marsch wird auf einer Länge von rund 1,64 Kilometern durch den sogenannten „Teerdeich“ geschützt. Seit dem Bruch 1962 schützt eine Asphaltdecke, die in zwei verschiedenen Zusammensetzungen ausgeführt wurde, das Bollwerk gegen den blanken Hans gegen äußere Einflüsse.
Wie Mordhorst erklärte, sei die Asphaltdecke in die Jahre gekommen und durch die Witterungseinflüsse ausgemergelt. Die in den siebziger Jahren letztmalig grundlegend überarbeitete Oberfläche muss erneuert werden. „Diese Maßnahme sollte binnen der nächsten zehn Jahre von unserer Neubauabteilung geplant und umgesetzt sein“, so der Küstenschutzfachmann. Die Bürgermeister schlugen vor die Belagserneuerung im gleichen Verfahren ausführen zu lassen, wie sie bereits bei der Maßnahme an der Nordwandelbahn in Wittdün erfolgte. Hier wurde sogenannter Gleisbettschotter mit einem zwei Komponentenkleber verklammert. „In Anbetracht der schwierigen Verbringung von heißem Asphalt bis auf die Insel sei solch eine Ausführung durchaus denkbar“, so Mordhorst.
Bei der Abschlussbesprechung lobten die Teilnehmer die gute, konstruktive und harmonische Zusammenarbeit. Zwischen dem LKN und den Gemeinden auf Amrum werde eine enge Kooperation miteinander praktiziert. Mordhorst sprach seinen drei Mitarbeitern vor Ort seinen Dank aus und lobte dabei ihr Engagement zum Schutz der Insel. Erklärtes Ziel sei es die Personalstärke trotz altersbedingter Abgänge dauerhaft zu halten und nach Möglichkeit, sogar um eine Stelle zu erhöhen. Die fortlaufenden Anforderungen und zu erledigenden Aufgaben im Küstenschutz sind vielfältig und von großer körperlicher Belastung, weiß Mordhorst. „Auch die derzeit vergebene Ausführung des biotechnischen Küstenschutzes könnte wenigstens zum Teil wieder mit eigenen Kräften umgesetzt werden“, wirft Mordhorst ein.
„Nicht zuletzt im Katastrophenfall ist die Besetzung der Stellen auf Amrum von großer Wichtigkeit“, zeigt sich Jürgen Jungclaus ebenfalls überzeugt. Jörg-Friedrich von Sobbe dankte im Namen des Kreises Nordfriesland für die gute Arbeit und zeigte sich über den gewonnenen Eindruck der Zusammenarbeit der Beteiligten zufrieden. „Ein funktionierender Deich ist für den Schutz der Bevölkerung von großer Bedeutung“, so von Sobbe.
Thomas Oelers