Wie funktioniert eine reibungslose Trinkwasserversorgung auf Oster-oder Westerland-Föhr, seit wann sind Amrumer keine Strandräuber mehr und wie schmeckt eigentlich der neueste Föhrer Weinjahrgang?
Die Amrumerin Monika Tadsen beispielsweise war gemeinsam mit 25 Mit-Insulanern der Einladung der Ferring Stiftung und des Öömrang Hüs gefolgt, um einen informativ-gemütlichen Tag auf der Nachbarinsel zu verbringen. „Das ist wirklich eine tolle Erfindung, so beidseitig Jahr um Jahr den friesischen Insel-Nachbarn interessante Themen nahe zu bringen“ , meint die Nebelerin.
Volkert Faltings konnte als Vorsitzender der Alkersumer Ferring Stiftung in diesem Jahr die Amrumer Gäste begrüßen, um Neues aus der Nachbarschaft direkt vor Ort zu präsentieren. Und zu „beklönschnacken“. Mit großem „Hallo“ empfingen auch zum diesjährigen „Föhr-Amrumer-Tag“ eine Menge Föhringer die Freunde und Verwandte der Nachbarinsel, denn , so Faltings während seiner Ansprache im Alkersumer Stiftungsgebäude : „ Beide Inseln begreifen sich nicht nur seit der „Erfindung“ dieses gemeinsames Tages im Jahr 1997 als Einheit, die Ferring-Stiftung beispielsweise besitzt auch als archivarische Informationsquelle hinsichtlich friesischen Brauchtums im weitesten Sinne natürlich ebenso für alle Amrumer Belange großen Stellenwert“.
Bevor Faltings die mannigfaltigen Stiftungs-Aufgaben erläuterte , standen allerdings kompetente Auskünfte vom Föhrer Wasserbeschaffungsverbands-Chef Hark Ketelsen auf dem Info-Zettel der rund 50 Teilnehmer beider Inseln. Rund eine Million Kubikmeter Wasser, so war vor Ort im Wrixum zu erfahren, werde aus den 17 Brunnen beider Föhrer Wasserwerke ins Netz gespeist. Rund 930.000 Kubikmeter des kostbaren Nass´ stünden den 4500 Föhrer Anschlüssen über die 175 Kilometer lange Hauptleitung zur Verfügung. Technik, Logistik, eventuelle Problematiken oder auch der steigende Wasserpreis- die Föhrer Veranstalter hatten mit diesem Besuchspunkt ein gutes Näschen bewiesen, denn die Nachfragen waren nicht eben gering.
Mit Kai Quedens hatten sich die Amrumer den nächsten Knaller gleich mit zum Treffen auf die Nachbarinsel genommen: In gekonnt informativer und dennoch humoriger Weise spannte der Norddorfer einen spannenden Bogen von der Eiszeit, großen „Mandränken“ bis hin zu den alten Strandräubern und auch modernerem Strandgut. Die Föhrer jedenfalls staunten nicht schlecht : Da wurden tonnenweise Rasierklingen ebenso „abgestaubt“ wie große Chargen bestens imprägnierter Balken oder gar original verpackte Luxusschuhe eines amerikanischen Mode-Labels.
Bei Fisch oder Rinderbraten aus der Küche von „Gretjen´s Gasthof“ gab es noch manch anderes zu beklönen, bevor man sich spornstreichs aufmachte, um in den Föhrer „Weingärten“ nach den Rebstöcken sehen. „Das haben wir nicht gewußt, dass Ihr hier jetzt sogar schon Föhrer Wein herstellt“, viele Amrumer staunten zunächst nicht schlecht. „Tja, kannst mal sehen“, „Weingärtner“ Christian Roeloffs hatte zwecks Verkostung in Nieblum schon diverse Flaschen des Rebensafts parat gestellt,
und informierte die verblüfften Insulaner über Bewirtschaftung, Rebsorten, Literzahl und andere weinbauspezifische Maßnahmen. Bei einem guten Schluck des Föhrer Landweins liessen sich trefflich weitere Fragen über die zumindest für nordfriesische Eilande ungewöhnliche Feldfrucht stellen. Und natürlich auf ein Treffen im nächsten Jahr auf der Insel Amrum anstoßen.
Ute Wiggert
Eine gute Nachbarschaft ist doch immer was wehrt.